Empfehlung

Und man muss schon sagen: 3D-Stifte sehen cool aus und das Konzept dahinter – in 3D zu skizzieren – ist auch wirklich sehr ansprechend.
Damit du die Spreu leichter vom Weizen trennen kannst, haben wir uns mal ein paar der beliebtesten 3D-Stifte von bekannteren Herstellern dies- und jenseits des Atlantiks angesehen. Mit gespitztem 3D-Stift fordern wir sie zum Skizzen-Duell. Dafür haben wir bei einigen Modellen sogar selbst Hand angelegt.
Wenn du also wissen möchtest, welchen 3D-Stift du jemand anderem oder dir selbst zum Fest schenken sollst, dann sind wir für dich da, um dir bei der Auswahl deines Favoriten zur Hand zu gehen.
Nach andauernden niedrigen Lagerbeständen aufgrund von Lieferengpässen ist der Doodler Pro+ endlich wieder verfügbar. Trotzdem hat sich an unserer besten Wahl nichts geändert. Der Pro+ verdient es zwar, auf dieser Liste vertreten zu sein, aber er ist eher etwas für all diejenigen, die 3D-Stifte professionell nutzen und möglicherweise die ganzen zusätzlichen Besonderheiten benötigen.
Der 3Doodler Create+ ist nach wie vor unsere beste Wahl und bleibt unser absoluter Favorit. Er liegt perfekt in der Hand, punktet mit präsziser und gleichmäßiger Extrusion und – was vermutlich am wichtigsten ist – er ist wirklich super einfach und intuitiv zu bedienen. Zum Zeichnen im dreidimensionalen Raum bedarf es jeder Menge Übung. Dass dieser Stift dich dazu animiert, immer weiter zu zeichnen, und dir dabei keine Steine in den Weg legt, ist sein großes Plus.
Leider können wir aber keine Empfehlung für die beiden getesteten 3D-Stifte aussprechen, die speziell für Kinder gedacht sind. Beide sind innerhalb einer halben Stunde kaputt gegangen und waren davor mehrmals verstopft. Dies scheint ein wiederkehrendes Problem quer über das gesamte Spektrum der 3D-Stifte zu sein. Wie schnell man sie wieder einsatzfähig machen kann, spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, ob sich ein Kauf lohnt. Im Fall unserer besten Wahl, dem 3Doodler Create+, sind im Lieferumfang ebenfalls einige Werkzeuge enthalten, mit denen man den Stift auseinandernehmen kann, um Verstopfungen zu beheben. Bei dem für Kinder gedachten Stift des Unternehmens, dem 3Doodler Start, wurden jedoch dreieckige Sicherheitsschrauben verwendet, die anscheinend extra so entwickelt wurden, dass man den Stift nicht öffnen und gegebenenfalls reparieren kann.
Wenn du mehr über unsere Erfahrungen mit 3D-Stiften und über potenzielle Kaufkandidaten wissen willst, dann lies weiter.
Der 3D-Stift Start von 3Doodler wurde speziell für Kinder ab 3 Jahren entwickelt.
Das Zeichnen mit ihm ist sehr angenehm, denn es ragt, wie bei einem normalen Stift auch, kein Kabel aus seinem Ende heraus, das einem im Weg sein kann. Er ist einfach zu bedienen und liegt gut in der Hand. Leider ist das auch schon alles, was wir dazu sagen können, denn unser Testexemplar war innerhalb von 20 Minuten ganze drei Mal verstopft. Nachdem die vierte Verstopfung dem Stift endgültig den Garaus bereitet hat, blieb uns nichts anderes übrig, als die Garantie des Geräts in Anspruch zu nehmen und es umzutauschen, was uns auch der Kundenservice von 3Doodler geraten hat.
Wir hätten ja versucht, den Stift zu öffnen und den Fehler selbst zu beheben, doch der 3Doodler Start verwendet dreieckige Sicherheitsschrauben.
Unsere Erfahrung mit dem 3Doodler Start steht irgendwie in starkem Kontrast zu den doch schon happigen 50 €, die auf der offiziellen 3Doodler-Webseite dafür verlangt werden. Natürlich kann es sein, dass wir einfach Pech mit unserem Exemplar hatten, doch einige Kundenrezensionen im Internet lassen da anderes vermuten.
Der 3Doodler Create+ sollte von Kindern nicht ohne Aufsicht benutzt werden, da die Extruderdüse sehr, sehr heiß wird. Das wiederum bedeutet allerdings auch, dass der Create+ im Gegensatz zu den üblichen kinderfreundlichen 3D-Stiften nicht nur Niedrigtemperaturmaterialien, sondern auch ABS und PLA sowie flexible und Holzfilamente verarbeiten kann.
Praktischerweise verfügt der Create+ über ein Sichtfenster zur Kammer, die das Filament durchläuft. Du hast also immer bestens im Blick, ob alles so funktioniert, wie es soll. Und sollte das einmal nicht der Fall sein, so kannst du die mitgelieferten Werkzeuge zur Behebung einer Verstopfung und zum Abnehmen der Extruderdüse verwenden.
Nach einigen Betriebsstunden an mehreren Tagen konnten wir feststellen, dass der Gummischutz, der die Finger vor dem Hotend beschützen (und die Flusseinstellungstasten verdecken) soll, sich etwas gelockert hatte. Wir vermuten, dass dieses Teil bei längerem Gebrauch nicht lange durchhalten wird.
Unter den von uns für diese Kaufberatung getesteten Stiften fühlte sich der Create+ am robustesten und widerstandsfähigsten an. Und auch optisch überzeugte er mit einem glänzenden Metallgehäuse. Auch beim Zeichnen konnte er durch seine Präzision punkten. Während unseres Tests floss das Filament sauber und gleichmäßig. Dieser 3D-Stift scheint ganz offensichtlich aus einem anderen Material zu sein als die anderen getesteten Stifte. Unter allen getesteten 3D-Stiften verstopften nur der Create+ und der Mynt3D 3D Pen Pro nicht ein einziges Mal.
Mynt3Ds Junior ist ein weiterer Stift, der für Kinder gedacht ist. Auf der Webseite des Herstellers erfährt man, dass seine Produkte gebaut werden, „um ein Leben lang genutzt zu werden“ – eine Einschätzung, die wir nach unserem Test nicht gerade teilen können.
Dabei legte der Junior eigentlich einen guten Start hin: Die Extrusion war sehr präzise und, wenngleich sehr langsam, auch äußerst gleichmäßig. Nach etwa 45 Minuten gingen die Verstopfungen los. Eine Anweisung zur Fehlerbehebung? Fehlanzeige. Ob du die Verstopfung also lösen kannst, liegt ganz an dir. Glücklicherweise wurden hier keine unüblichen Schrauben verbaut, so wie beim kinderfreundlichen Stift von 3Doodler. Du kannst ihn also relativ einfach auseinandernehmen und versuchen, die Verstopfung zu lösen.
In unserem kurzen Gespräch mit dem Kundendienst stellte man uns die üblichen Fragen zum verwendeten Filament (wir hatten das Filament verwendet, das mit dem 3D-Stift mitgeliefert wurde) und überlies uns dann, kein bisschen schlauer, wieder unserem Schicksal beziehungsweise unserer Verstopfung.
Der Junior ähnelt vom Design her dem ebenfalls kabellosen 3Doodler Start (den wir sehr gerne mochten), aber er fühlt sich etwas billiger an – die Knöpfe klappern und das Gehäuse ist nicht wirklich bündig.
Der Junior ist für den Einsatz von Niedrigtemperatur-PCL-Filament bestimmt, damit die Extruderdüse nie so heiß werden kann, dass es zu Hautverbrennungen kommt. Da er als kinderfreundliches Produkt beworben wird, ist dieses Feature sehr zu begrüßen.
Der Mynt3D 3D Pen Pro ist ein sehr interessantes Modell. Du kannst bei ihm praktischerweise die Temperatur (bis maximal 230 °C) und die Extrusionsgeschwindigkeit einstellen. Außerdem bist du nicht darauf angewiesen, immer in unmittelbarer Nähe zu einer Steckdose zu sein, denn der Pro besitzt einen Akku. Äußerst nützlich.
Interessanterweise gibt es bei Mynt3D Ersatz-Extruderdüsen für den Pro für etwa 6 €. Wir wissen nicht genau, ob das eine Art Eingeständnis ist, dass es damit Probleme geben wird, oder ob es einfach eine nützliche, modulare Lösung für die ganz normale Abnutzung ist. Egal, was letzten Endes zutrifft, sollte die Extruderdüse einmal unwiderruflich verstopfen, kannst du sie ganz einfach austauschen und so die Lebensdauer deines 3D-Stifts verlängern.
Über ein nützliches kleines OLED-Display erfährst du die aktuelle Temperatur der Extruderdüse, sodass du Unfälle mit deinem 3D-Stift optimal vermeiden kannst. Die Knöpfe und Steuerelemente sind ziemlich simpel, aber die Geschwindigkeitssteuerung ist nicht so vielseitig, wie man meinen könnte. Bei unserem Test funktionierte der 3D Pen Pro am besten, wenn er dicke, breite Linien produzieren sollte. Gerade bei Designs, die viel Robustheit benötigen, ist dies ein klarer Vorteil.
Die Möglichkeit, die Extrusionsgeschwindigkeit herunterzuregeln, spielt besonders beim vertikalen Zeichnen eine große Rolle. Unter den getesteten 3D-Stiften kam der Pro mit hohen, feinen Strukturen am besten zurecht.
Der 3D Pen Pro liegt fast so gut in der Hand wie der Create+, ist dabei aber etwas leichter und das Kunststoffgehäuse ist nicht ganz so hochwertig wie beim Gegenstück von 3Doodler. Außerdem fiel es uns damit nicht ganz so leicht, Schablonen präzise zu folgen, gerade bei hoher Extrusionsgeschwindigkeit. Insgesamt aber ist dies ein guter 3D-Stift, der uns während unseres Tests vor keine allzu großen Probleme stellte.
Der Scrib3D P1 scheint bei Nutzern einen guten Ruf zu haben. Noch besser ist allerdings, dass es sich bei diesem Modell um einen günstigen 3D-Stift handelt und als 3D-Stift wird er vermutlich nicht allzu lange halten. Eine gute Wahl also für Interessierte, die gerne einmal einen 3D-Stift ausprobieren möchten, aber nicht allzu tief in die Tasche greifen wollen.
Der Stift funktioniert sowohl mit PLA- als auch mit ABS-Filament, auch wenn man sich vielleicht lieber den unerwünschten Nebeneffekt von ABS-Dämpfen ersparen will und einfach bei PLA bleibt. Er unterstützt jedes 1,75-mm-Filament, auch wenn Scrib3D ein eigenes Filament vertreibt, was auch dazu beiträgt Geld zu sparen. Höherpreisige 3D-Stifte (zum Beispiel der 3Doodler Create+) können nur mit ihren kostspieligen proprietären Filamenten verwendet werden.
Sieht man sich Online-Feedback an, so stellt man fest, dass dies fast durchweg positiv ist, auch wenn viele Nutzer angemerkt haben, dass er nicht funktionierte, leicht verstopfte oder auch schnell kaputt ging. Kurz gesagt: Probleme, die zu erwarten sind und als ziemlich standardmäßige Kritik an einem 3D-Stift gelten. Ein weiterer Kritikpunkt bestand darin, dass der Filamentfluss nicht so einfach zu steuern war, auch wenn ein Druckknopf für eine einstellbare Zufuhrgeschwindigkeit nun Teil dieses Modells ist.
Der größte Vorteil des Scrib3D besteht darin, dass man gar nicht so viel für ihn bezahlt. Angesiedelt bei ungefähr 30 € bietet sich hier die Chance, mit einem 3D-Stift zu spielen, ohne viel Geld auf den Tisch legen zu müssen. Wenn er also nicht so lange hält, hat man nicht viel verloren, vor allem wenn man bereits Filament vorrätig hat.
Der Pro+ ist die Profi-Version vom 3Doodler. Du willst wissen, warum er für Profis ist? Na ja, er bietet so gut wie alles, was du dir von einem 3D-Stift wünschen kannst.
Zum einen verfügt der Stift über eine magnetische Wartungsabdeckung und ermöglicht so einen einfachen Zugriff auf das Innenleben. Abgesehen von der Wartungsklappe wird vom Hersteller ein Werkzeug mitgeliefert, mit dem man Verstopfungen beheben kann – und das ist sicherlich hilfreich. Dieser einfache Zugang zum Inneren des Stiftes sollte als hinreichende Warnung angesehen werden, um den 3Doodler Pro+ vor Kinderhänden zu schützen.
Die Extruderdüsen beim Pro+ sind austauschbar. Er wird mit sechs Düsen geliefert. Im Lieferumfang enthalten sind eine Bandspitze, eine Winkelspitze, eine Dreiecksspitze sowie Extruderdüsen von 0,5 mm, 1 mm und 1,5 mm. Der 3Doodler Pro+ unterstützt eine größere Anzahl von Materialien. Einige dieser neuen Materialien werden mit dem 3D-Stift mitgeliefert. Darunter sind Musterpäckchen mit PLA, ABS, Nylon, flexiblem Filament, Holz- und Kupferfilament. 3Doodler setzt auf sein eigenes proprietäres Filament. Damit bist du auf den Hersteller festgelegt und kannst bei den Stiften nicht einfach gewöhnliche Filamente einsetzen.
Im Inneren ist der Pro+ mit einem Motor mit Doppelantrieb ausgestattet, der auch die Bearbeitung von flexiblen Filament erlaubt. Laut Hersteller wurde der Mechanismus für die Filamentzufuhr komplett neu gestaltet, um ein schnelleres Arbeiten zu gewährleisten. Geschwindigkeit und Temperatur des Stiftes können mithilfe seines einfachen Steuerungssystems problemlos eingestellt werden. Missverständnisse bei der Auswahl der Einstellungen sind ausgeschlossen, denn der 3D-Stift zeigt auf seinem kleinen Display alle Optionen an. Man kann zwischen zehn verschiedenen Geschwindigkeiten und sieben Temperatureinstellungen auswählen.
Mit rund 185 € ist der Pro+ eine echte Investition und kostet mehr als jeder andere Stift auf dieser Liste. Außerdem ist man an das proprietäre Filament gebunden – und das kann auf Dauer ins Geld gehen. Deshalb sollte der 3Doodler Pro+ besser den Profis überlassen werden, die höhere Ansprüche haben und gewillt sind, die wiederkehrenden Kosten auf sich zu nehmen.
Obwohl 3D-Stifte immer häufiger im Kunstbereich oder beim Ausbessern von 3D-Drucken zum Einsatz kommen, sind sie doch bislang nicht viel mehr als ein Spielzeug. In diesem Test wurde offensichtlich, dass 3D-Stifte mit wenigen Ausnahmen ziemlich unzuverlässig und zudem überteuert sind. Bei den meisten von ihnen liegt ein Abonnement-ähnliches Geschäftsmodell zugrunde, bei dem das proprietäre Filament die besten Erfolgschancen für die jeweiligen 3D-Stifte verspricht. Wie unser Test jedoch zeigte, ist aber auch das nur bedingt der Fall.
3D-Stifte sind von Natur aus unpräzise und es ist enorm schwierig, etwas zu erschaffen, das nicht genau so aussieht, wie es tätsächlich entstanden ist: wie von Hand gezeichnet. So ziemlich alle 3D-Stifte behaupten von sich, dass sie wie kleine, tragbare 3D-Drucker sind, was natürlich vollkommener Blödsinn ist. 3D-Stifte sind im selben Maße 3D-Drucker wie wir Beyoncé Knowles sind. Ja, wir bestehen aus ziemlich vielen gleichen Komponenten, aber trotzdem sind wir komplett unterschiedlich.
Dann gibt es da noch das Thema ABS. ABS wird oftmals als ein Material angepriesen, das perfekt von 3D-Stiften verarbeitet werden kann. Oftmals ist auch etwas davon im Lieferumfang der 3D-Stifte inbegriffen. Selbst beim herkömmlichen 3D-Drucker ist ABS an sich schon ein sehr problematisches Schmelzmaterial, mit dem weder du (noch dein Kind) zu irgendeiner Zeit in direkten Kontakt kommen solltest.
Bei der Extrusion gibt ABS nämlich Styrol ab. Obwohl die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von ABS noch nicht abschließend untersucht wurden, sagt das US-Arbeitsministerium: „Die gesundheitlichen Auswirkungen von Styrol können das zentrale Nervensystem betreffen. Zu den Beschwerden zählen Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Verwirrung, Schläfrigkeit, Unwohlsein, Konzentrationsschwierigkeiten und ein Gefühl der Berauschung.“ Bei unseren Tests sind definitiv einige dieser Symptome aufgetreten.
Von den Tests in dieser Produktkategorie, bei denen wir immerhin die Produkte von drei der bekanntesten Hersteller von 3D-Stiften unter die Lupe nahmen, waren wir überwiegend enttäuscht. 3D-Stifte sind – zumeist – teure und kurzlebige Spielzeuge, die schlecht verarbeitet sind und oftmals direkt nach dem Auspacken kaputt gehen. Zum Glück haben wir die Enttäuschung, die mit diesen Stiften einhergeht, bereits erlebt, sodass sie dir erspart bleiben kann. Wenn du dich relativ wenig ärgern möchtest, solltest du den 3Doodler Create+ kaufen. Alternativ wäre auch noch der Mynt3D 3D Pen Pro. in Ordnung.
Lizenz: Der Text von "Die besten 3D-Stifte – Kaufberatung" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.
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