Bambu Lab ist zweifelsohne der am stärksten wachsende Hersteller für Desktop-3D-Drucker der letzten Jahre. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sind auf die besondere Art des Unternehmens für schnelles, komfortables 3D-Drucken angesprungen.

Daher ist der Ruf nach weiteren Produkten dieses Herstellers natürlich laut. Und angesichts der Tatsache, dass einige Kategorien und Größen von 3D-Druckern noch nicht von Bambu Lab abgedeckt werden, in Verbindung mit der außerordentlichen Beliebtheit, stellen sich viele Nutzer die Frage: „Was kommt als Nächstes?“

Fassen wir zuerst einmal zusammen, was wir wissen.

Der nächste 3D-Drucker von Bambu Lab

Was wir wissen

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Close up on the Bambu Lab A1 (Source: All3DP)

Es wird eine neue Produktreihe geben.

Denn es ist definitiv etwas in Planung und das Unternehmen hat über diverse Kanäle und bei zahlreichen Gelegenheiten bestätigt, dass es an etwas Neuem arbeitet. Kommen wir zum nächsten Punkt.

Die neuen Geräte werden größer sein als die bisherigen.

Der Launch des A1 Mini hat viele überrascht, da er die Aussicht auf die lang erwartete größere Maschine in den Wind geschlagen hat. In einem Interview mit CNC Kitchen aus dem Jahr 2023 nahm Ye Tao, Mitbegründer und CEO von Bambu Lab, die Nachfrage zur Kenntnis und erklärte, dass die begrenzten Ressourcen und der Produktentwicklungsansatz – die Nutzung eines zentralen Technologie- und Kompetenzpools und dessen anschließender Aufteilung für die Entwicklung der Geräte – das Unternehmen vor die Wahl stellte, einfach nur den bestehenden Drucker zu vergrößern, um die bloße Nachfrage zu befriedigen, oder zu warten, bis es die Vergrößerung mit etwas „Interessanterem“ verbinden könnte.

Dass die neue Maschine größer sein würde, bestätigte sich später auch in einem AMA (Ask Me Anything) Interview auf Reddit, in dem über einen Firmenaccount erklärt wurde, dass sie „daran arbeiten“, sowie in einem Gespräch zwischen Shawn Frey von All3DP und dem Mitbegründer von Bambu Lab, Huaiyu „Sprite“ Liu, auf der Rapid + TCT-Messe im Sommer 2024. „Alle fragen nach einem größeren Drucker, also mussten wir daran arbeiten“, so Liu.

Die Neuheit wird nicht mehr 2024 auf den Markt kommen.

Obwohl Bambu Lab im Frage-und-Antwort-Interview auf Reddit unterstrichen hatte, dass der neue Drucker im Jahr 2024 eingeführt werden würde und dies auch in unserem Interview bestätigte, hat das Unternehmen diesen Zeitplan kürzlich in einer Ankündigung korrigiert und das Erscheinungsdatum des neuen Geräts auf 2025 verschoben. Die Gründe dafür sind in erster Linie, dass mehr Zeit für Qualitätskontrolle bleibt und ein ausreichender Lagerbestand aufgebaut werden soll.

Es wird sich um ein „Prosumer“-Gerät handeln und oberhalb der X1-Serie anzusiedeln sein.

Wie in der Verzugsmeldung von Bambu Lab auch bestätigt wurde, soll sich das neue Gerät über dem aktuellen Flaggschiff des Unternehmens, dem X1C, positionieren. Damit ist vermutlich auch der auf Unternehmen zugeschnittene X1E mit eingeschlossen.

Das Wort „Prosumer“ sorgt oft für die Unklarheit, was genau darunter zu verstehen ist. Sogar wir hier bei All3DP sind uns bei der Verwendung dieses Begriffs unschlüssig und versuchen, ihn im Allgemeinen zu umgehen, um Verwirrung zu vermeiden. Im wörtlichen Sinne bezeichnet man damit einen Nutzer auf Verbraucherebene, der Spitzengeräte verlangt und in sie investiert.

Das Unternehmen sieht die angekündigte neue Generation eindeutig als Weiterentwicklung der Vorgänger, so dass die Annahme, es handele sich lediglich um eine Erweiterung der bestehenden Hardware, schnell vom Tisch ist.

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Der nächste 3D-Drucker von Bambu Lab

Was wir für wahrscheinlich halten

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Less of this? (Source: All3DP)

So viel dazu, was wir wissen. Kommen wir nun also zu den Dingen, die wir nicht sicher wissen, bei denen wir aber ein recht gutes Gefühl haben.

Die Neuheit wird über einen Bauraum von 360 x 360 mm verfügen.

Der K1 Max von Creality wird oft als Option für all diejenigen angeführt, die zu ungeduldig sind, um auf die nächste größere Maschine von Bambu Lab zu warten, aber sein 300 x 300 mm großer Bauraum scheint uns ein sehr großer Kompromiss zu sein. Die 3D-Drucker der P-Serie, der X1-Serie und der A1 haben alle einen Bauraum von 256 x 256 mm, so dass ein Upgrade auf 300 x 300 mm für ein mit Spannung erwartetes größeres Gerät von Bambu Lab zu gering ist.

Der Prusa XL schafft mit seinen 360 x 360 mm Druckfläche einen guten Abstand zum „Standard“-MK4-Baubereich und angesichts der vielen Foren- und Social-Media-Threads, in denen etwas in dieser Richtung sehnlich gewünscht wird, kommen wir nicht umhin ihn zu erwähnen.

Abgesehen davon …

Es wird nicht nur ein neues Gerät geben.

Bambu Lab hat schon früh bewiesen, dass es mehr bietet als Einzelproduktserien für Drucker und Zubehör. Die verschiedenen Geräte unterscheiden sich durch ihre Preisklasse und, wenn auch nur geringfügig, ihre Leistungsfähigkeit. Sie können darauf setzen, dass es für alle Innovationen, die in der neuen Serie eingeführt werden, mehrere Zugangspunkte geben wird, insbesondere wenn sich unsere nächste Annahme bestätigt.

Das neue Gerät wird mit mehreren Düsen oder Werkzeugköpfen ausgestattet sein, die sich jeweils unabhängig voneinander für Multicolor/Multimaterial-Einsatz eignen.

In Anbetracht der Umstände, mit denen wir es bei der geheimnisumwitterten Maschine zu tun haben, erscheint dies nur logisch. Bambu Lab ist für umkomplizierten Multicolor-Druck bekannt und hochrangige Vertreter des Unternehmens haben deutlich gemacht, dass sie nicht einfach die bestehenden Produkte aufrüsten werden. Das neue Gerät wird also mit Sicherheit kein weiterer 3D-Drucker mit nur einer Filamentdüse sein, der erst über ein Tool wie AMS multicolorfähig wird.

Ein Blick auf die jüngsten Patentanmeldungen von Shenzhen Tuozhu Ltd., Bambu Labs Handelsname in China, zeigt eine möglicherweise relevante Einreichung von Anfang 2024, die ein Farbwechselsystem mit „mindestens zwei Druckköpfen“ spezifiziert, wobei jeder unabhängig voneinander über mehrere Spulen gespeist wird. Die Zeichnungen aus dem Patentantrag zeigen einen A1 Mini mit zwei Druckköpfen, die beide jeweils über ein separates AMS Lite-System gespeist werden. Natürlich kann es sich bei Patentanmeldungen um reinen Wortsalat handeln und die Zeichnungen, auf die verwiesen wird, sind lediglich repräsentativ (und kein Hinweis auf ein tatsächliches Produkt).

Unnötig zu erwähnen, dass ein A1 Mini mit IDEX unpraktisch wäre, aber die Methoden für die unabhängige Speisung separater Werkzeugköpfe mit mehreren Filamenten würden sich sehr gut auf ein größeres Gerät übertragen lassen, sei es via IDEX, ein abhängiges Doppelextrusions-Setup, einen Werkzeugwechsler oder etwas ganz anderem.

Die Abbildung eines A1 Mini mit IDEX könnte für sich genommen auf einen Ansatz mit gemeinsamer Achse für mehrere Werkzeugköpfe hindeuten, aber da in den Patentpapieren keine Kinematik mit mehreren Werkzeugköpfen explizit erwähnt wird, sollte man sich nicht darauf verlassen.

Der neue Drucker besitzt nicht dieselben Komponenten wie die Geräte der A-, P- und X-Serie oder kann weit mehr als diese verwenden.

Die Sicherstellung der Lagerverfügbarkeit wird in der Mitteilung von Bambu Lab zur Verschiebung des neuen Geräts auf das Jahr 2025 als einer der Hauptgründe für die Verzögerung der Markteinführung genannt. Diese Erklärung scheint zwar viel zu einfach, aber könnte dies ein Hinweis auf eine größere Auswahl an austauschbaren Komponenten sein – möglicherweise sogar auf Kombinations- und Variationsmöglichkeiten des Druckers selbst?

Die Abwärtskompatibilität der Komponenten zwischen diesem und den anderen Geräten wäre in puncto Nutzerwahl sinnvoll, obwohl Bambu Lab sich bisher nicht gescheut hat, seinen Kundenstamm durch strikte Barrieren zwischen den Komponenten seiner Geräte und deren Kompatibilität mit anderen zu segmentieren. Vielleicht würde der neue Drucker weniger wie ein „Prosumer“-Gerät anmuten, wenn jedes alte A1-Hotend passen würde, was meinen Sie?

Die neue Maschine wird weniger Abfall produzieren.

Ein häufiger Kritikpunkt am derzeitigen Multicolor-Drucksystem von Bambu Lab ist die Abfallmenge, die bei jedem Farbwechsel entsteht. Der spezielle Ansatz des Unternehmens, einen Autoloader zu verwenden und bei jedem Wechsel eine beträchtliche Länge an Filament für den Spülvorgang abschneiden zu müssen, zog als Folge unbeabsichtigt nach sich, dass andere Hersteller diesen aufgriffen und sich ebenfalls mit übermäßigem Filamentabfall als Teil des Multicolor-Drucks zufrieden gaben.

Umweltfreundlicher wäre es weniger Filament zu nutzen (siehe MMU3), aber eine Änderung der Kinematik, z. B. zu einem Werkzeugwechsler wie dem Prusa XL – ein Gerät, das von Fans häufig als die Richtung bezeichnet wird, in die das neue Gerät von Bambu Lab gehen soll – würde ebenfalls die Filamentverschwendung beim Spülen der Düse reduzieren.

In Anbetracht dessen, was wir über die bestehenden Bambu Lab-Drucker wissen, würde unsere Theorie eines Multi-Extruder- oder Werkzeugkopfsystems, über das jede Düse unabhängig mit mehreren Materialien gespeist werden kann, immer noch eine Spülung erfordern, um sauber zu drucken, wenn man Filamentwechsel innerhalb einer Gruppe vornimmt. Daraus können wir ableiten, dass wir entweder eine umfassende Änderung von Bambu Labs Ansatz für den Multicolor-Druck mit einer Düse erleben werden, der den Filamentabfall reduziert – oder auch nicht und alles bleibt beim Alten, Verschwendung inklusive.

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Der nächste 3D-Drucker von Bambu Lab

Was wir für möglich, aber unwahrscheinlich erachten

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Something more like this? (Source: All3DP)

Es macht Spaß, sich Fantastereien hinzugeben, deshalb hier nun unsere ganz und gar abwegigen Theorien, die zwar weniger wahrscheinlich sind, aber hey, Man(n) darf ja wohl noch träumen.

Es handelt sich um einen hyperrealistischen Farbdrucker (ohne Filament).

Farbe spielt im Angebot von Bambu Lab eine große Rolle. Die unzähligen MakerLab-Tools auf MakerWorld dienen der Erstellung mehrfarbiger Modelle. Die jüngst erfolgte Einführung des PrintMon-Maker-Tools, das ein 2D-Bild aus einem eingegebenen Text und anschließend aus dem 2D-Bild ein 3D-Modell generiert, veranschaulicht ein Problem mit filamentbasierter „Farbe“ beim Drucken. Wenn man von den zwölf Farben, die der Konfigurator anbietet, auf acht und dann auf vier heruntergeht, sieht das Modell zunehmend blockig und, nun ja, schrottig aus.

Selbst die Verwendung von großzügig bemessenen zwölf Filamentfarben trägt wenig zur gewünschten Illusion bei – einmal von der Erwartung abgesehen, dass man überhaupt zwölf entsprechende Filamente zur Hand hat, um einen solchen Druck zu bewerkstelligen. Es gibt keine Möglichkeit, einen Übergang oder eine Abstufung zwischen den Farben zu erzielen.

Die Fülle an KI-Modellerstellungs-Tools (und es werden sicher noch mehr werden), in Verbindung mit Kommentaren in Interviews, die den Wunsch des Unternehmens bekräftigen, das 3D-Drucken noch zugänglicher und einfacher für Menschen ohne technisches Hintergrundwissen zu machen, lässt vermuten, dass ein Ziel des Unternehmens die Beseitigung solcher „Störungen“ im Druckprozess ist. Die Verwendung von Filament weist farbliche Vielfalt deutlich in ihre Schranken, es sei denn, die Technologie entwickelt sich weiter und nähert sich dem an, was derzeit auf industrieller Ebene für den Vollfarbdruck angeboten wird.

Die Komplikationen, die mit dem Betreten dieser neuen Sphäre einhergehen, werden in einem Beitrag auf Fabboloo treffend zusammengefasst. Ein solcher Schritt würde, technisch gesehen, die Kosten für das Trägermaterial drastisch erhöhen und den Eintritt in einen reifen Markt mit großer Konkurrenz wie (ähm) Stratasys bedeuten. Aber wenn Bambu Lab eines bewiesen hat, dann, dass es die Kunden von größeren Akteuren aus der additiven Industrie abspenstig machen kann.

Die Bewältigung der genannten Herausforderungen würde den Abfall bei Farbdrucken für den Otto Normalverbraucher reduzieren und Dutzende von Filamenten durch eine einfachere Auswahl an Basismaterial, Farbstoffen und Trägermaterial ersetzen.

Es handelt sich um ein skalierbares, multifunktionales Gerät.

Weiter oben wurde in einer Theorie bereits angedeutet, dass der neue Drucker nur wenige Komponenten mit den bestehenden Druckern von Bambu Lab gemeinsam haben (oder weitaus mehr benötigen) wird, aber vielleicht weisen die zusätzlichen Tests und die Qualitätssicherung in Verbindung mit der Zeit, die man sich nimmt, um große Lagerbestände weltweit anzulegen, auf eine höhere Designkomplexität in Gestalt eines von sich aus modularen Systems à la Snapmaker hin.

Bambu Labs Spezialisierung auf Motorsteuerung und vibrationsdämpfende Technologien könnte in einem multifunktionalen Gestaltungswerkzeug sehr wirkungsvoll zum Einsatz kommen. Gerüchten zufolge hat Bambu Lab bei einer Reihe von Laserherstellern Muster angefragt und von den vielen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben könnten, ist eine das Lasergravieren, -schneiden und -markieren.

Wir halten diese Theorie für plausibel, aber höchst unwahrscheinlich, da der Aufwand für die Erweiterung der Software und der Sicherheitsaspekte des Geräts um zusätzliche Funktionen wie einen Laser der Klasse 4, um den es sich bei solchen Geräten in der Regel handelt, sehr groß ist. Die Meinungen zu Lasergeräten und zur Lasersicherheit variieren, insbesondere zwischen Europa und dem Rest der Welt, und wir können uns nicht vorstellen, dass Bambu Lab dies zum Kernangebot des neuen Geräts macht. Ganz zu schweigen davon, dass wir keine einzige öffentliche Stellungnahme des Unternehmens zu diesem Thema finden können.

Diese Theorie kann man also zu recht in Frage stellen. Auch wenn wir es nicht überprüfen konnten, nehmen wir an, dass es sich, wenn es stimmt, wohl eher um eine Weiterentwicklung und einen Ausbau der laserbasierten Technologien des Unternehmens handelt, wie z. B. dem Dual-Laser-Lidar-Modul.

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So sieht es also aus: Es gibt einige Dinge, die wir wissen, und einige, die wir für wahrscheinlich halten, sowie einige wilde Theorien, die zu erforschen Spaß gemacht hat, aber die eher unwahrscheinlich erscheinen.

Was denken Sie? Welche Erwartungen haben Sie an den neuen Drucker von Bambu Lab? Teilen Sie uns in den Kommentaren Ihre Meinung zu unseren Ideen mit.

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