Um ein ausgelutschtes Meme zu zitieren: „Yo dawg, I heard you liked upgrades, so I put an upgrade on your upgrade“. Und genau das mag man auch denken, wenn man den Creality CR-6 SE bewerten möchte: Er ist ein upgegradeter Ender 3 V2, der so upgegradet ist, dass er nicht mal mehr einen Ender-3-igen Namen bekommen hat. Stattdessen kämpft er in seiner ganz eigenen Gewichstklasse.

Aber jetzt genug der Späße. Der CR-6 SE hat eine ernsthafte Einschätzung verdient, denn er ist wirklich ein bemerkenswerter Drucker, der zeigt, welche Art von High-End-Geräten ein Unternehmen wie Creality regelmäßig auf den Markt bringen könnte. Er ist nicht perfekt, aber er ist auf einem guten Weg.

Der Drucker wurde als Kickstarter-Projekt ins Leben gerufen und hat sich den Zorn von nicht wenigen seiner Unterstützer und Investoren zugezogen. Den Grund dafür werden wir später noch erörtern. Viele halten den CR-6 SE für den letzten Dreck, was wirklich schade ist, denn es ist ein interessanter Drucker.

Um den CR-6 SE einmal kurz zusammenzufassen: 235 x 235 x 250 mm großer Bauraum, höchst interessante automatische Druckbettnivellierung, doppelte Z-Achse, Druckplatte aus texturiertem Glas, Riemenspanner, Touchscreen, 32-Bit-Board mit leisen Schrittmotoren und, wie schon bei seinem Vorgänger Ender 3 V2 auch, eine super nützliche Schublade (in die wir vielleicht oder vielleicht auch nicht wieder Essen gepackt haben – falls nicht, wird das definitiv noch passieren).

Dann wollen wir uns das gute Teil einmal genauer ansehen.

Creality CR-6 SE: Test

Das Urteil

Bild von Creality CR-6 SE: Test: Das Urteil
A selection of prints from our time with the CR-6 SE

Vorteile

  • Solide Druckbettnivellierung (mit Live-Offset in der Z-Achse)
  • Großartige Druckqualität direkt im Werkszustand
  • Hochwertiges Design, gerade im Vergleich zu vorherigen Creality-Druckern

Nachteile

  • Das Filament lässt sich nicht ganz einfach einführen
  • Die Voreinstellungen könnten besser sein
  • Fragewürdige Wartungsfähigkeit

Noch bevor das Crowdfunding, bei dem etwa 4,5 Mio. Dollar gesammelt wurden, beendet war, durften wir uns ausgiebig mit einem Beta-Modell des CR-6 SE beschäftigen. Selbst das noch unfertige Modell lieferte uns ein sehr befriedigendes Druckerlebnis.

Einige Monate später und nun mit dem finalen, im Einzelhandel erhältlichen und mit einem 32-Bit-Board ausgestatteten Drucker vor uns, können wir nur sagen, dass sich an diesem Erlebnis nicht viel geändert hat. Der CR-6 SE fühlt sich an wie ein aufgemotzter Ender 3 V2. Die Druckqualität des unmodifizierten Geräts ist hervorragend und kleine Anpassungen hier und da verleihen einem das Gefühl, mit einer Premium-Version eines bekannten Creality-Produkts zu arbeiten.

Die automatische Druckbettnivellierung arbeitet gleichmäßig gut und auch der neue Extruder lässt sich einfach bedienen, auch wenn es die Ingenieure bei ihm etwas zu gut gemeint haben.

Wenn du auf der Suche nach einem ordentlichen Einsteigermodell bist, das auch ohne viel Aufwand gute Druckerzeugnisse abliefert, dann liegst du mit dem kostengünstigen Ender 3 V2 noch immer goldrichtig. Wenn du aber all das mit noch mehr Komfort und noch weniger eigenem Zutun suchst oder einfach gerne außergewöhnliche und einzigartige Dinge besitzt, dann ist der CR-6 SE die richtige Wahl.

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Creality CR-6 SE: Test

Ein steiniger Weg

Bild von Creality CR-6 SE: Test: Ein steiniger Weg
Now with a handle for easier hoisting

Der CR-6 SE ist ein ganz besonderer Drucker. Er war der erste Drucker des Unternehmens, der über Kickstarter finanziert wurde. Dabei wurde die Plattform aber eher als Marketing-Tool verwendet und nicht im eigentlichen Sinne von Kickstarter, nämlich um kreative Ideen mit Finanzmittelgebern zu verknüpfen.

Die Sache lief nicht gerade wie geplant. In den Kommentaren des Kickstarter-Projekts sind jede Menge Einträge unzufriedener Geldgeber zu finden. Dabei reichen die Beschwerden von langsamen Updates zum Versand über die angebliche Verfügbarkeit des Druckers im Einzelhandel, noch bevor alle Geldgeber ihre Belohnung für ihre Unterstützung erhalten hatten, bis hin zu – und das war vermutlich das schwerwiegendste Problem – einer fehlerhaften ersten Charge, bei der die Boards durchbrannten und die Einschaltknöpfe kaputt waren (anscheinend war der Grund dieses Problems, dass die Einschaltknöpfe wacklig und nicht ordnungsgemäß im Gehäuse verbaut waren).

Ein solcher Affront bleibt natürlich nicht unbestraft. Wegen der ersten Einheiten des CR-6 SE hat Creality zweifelsohne einige Kunden lebenslang verprellt. Das Unternehmen hat öffentlich zugegeben, dass es ein Problem mit den Geräten gab, und versprochen, dieses zu berichtigen. Und auch wenn Creality sich nicht die Mühe gemacht hat, alle Fehler so zu dokumentieren, wie das andere bekannte Hersteller von 3D-Druckern machen (z.B. E3D), so scheint es ihnen doch gelungen zu sein, den CR-6 SE wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Unser Testmodell verfügt über einen einwandfrei funktionierenden und nicht wackelnden Einschaltknopf. Und auch nach ein paar Tagen in Benutzung stiegen keine Rauchwolken aus dem Gerät auf und es waren auch sonst keine nennenswerten Probleme festzustellen. Uns ist bewusst, dass dies vielleicht nur ein Einzelfall gewesen ist, aber immerhin hat uns dies die Gelegenheit verschafft, herauszufinden, zu was der Drucker wirklich im Stande ist.

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Creality CR-6 SE: Test

Druckbettnivellierung einfach gemacht

Bild von Creality CR-6 SE: Test: Druckbettnivellierung einfach gemacht
A peek under the cover on the CR-6 SE shows the it's unusual bed leveling sensor, and the board routing all the print head's signals to the mainboard

Auf den ersten Blick sieht der CR-6 SE aus wie ein aufgemotzter Ender 3 V2 – und das trifft es eigentlich schon ziemlich gut. Der komische Name rührt daher, dass Creality seinen 6. Geburtstag feierte. Deswegen wollte das Unternehmen laut eigener Aussagen seinen Kunden mit diesem ausgefallenen Drucker etwas zurückgeben – also, abgesehen von den Kopfschmerzen, die das Einreichen der Garantiescheine bereitete (Sorry, das musste einfach sein).

Für 330 € erhältst du mit dem CR-6 SE einen 235 x 235 x 250 mm großen Bauraum, zwei Z-Achsen-Schrittmotoren, ein 32-Bit-Mainboard von Creality (Version 4.5.2) mit TMC2209-Schrittmotortreibern, ein Druckbett aus texturiertem Glas, Riemenspanner an der X- und Y-Achse und eine fortschrittliche automatische Druckbettnivellierung, die trotz ihrer Komplexizität doch sehr gut funktioniert. Ach ja, und dazu noch einen Extruder und ein Hotend in einem neuen Stil.

Also im Prinzip dieselbe Ausstattung wie beim Ender 3 V2, nur eben überarbeitet. Anstatt wie bei bisherigen Creality-Druckern mit automatischer Druckbettnivellierung auf einen Tastsensor zu setzen, funktioniert diese beim CR-6 SE mit einer Art Wägezelle. Im Prinzip ist das Hotend-Gefüge auf einer Platte angebracht, die nahezu komplett aus einer größeren Platte ausgeschnitten wurde, die wiederum am Druckkopf angebracht ist.

Bei der Nivellierung wird der Druckkopf auf das Druckbett herabgesenkt, bis die Extruderdüse beim Kontakt mit der Glasoberfläche auf Widerstand stößt. Dieser mechanische Widerstand resultiert in einem elektrischen Widerstand, der dann den Sensor auslöst. Dies wird in einer Gittermatrix auf dem gesamten Druckbett wiederholt und der Drucker erzeugt so eine Nivellierung, mit der bei der ersten Schicht des Drucks auf jede Unebenheit der Oberfläche reagiert wird. Dieses System ist ziemlich neuartig. Zwar verfügen teurere Drucker über ein ähnliches System, doch bei solchen Budget-Druckern ist uns dies noch nicht untergekommen.

In der Theorie heißt das, dass du Düsen, Heizblöcke, Kühlkörper und so weiter austauschen kannst (solange sie auf der Platte angebracht werden), ohne die automatische Druckbettnivellierung unterbrechen zu müssen. In der Praxis … funktioniert das auch sehr gut. Bei all unseren Testdrucken ist uns nicht eine schiefe erste Schicht untergekommen. Wie beim Ender 3 V2 auch kann die Z-Achse im Betrieb angepasst werden, wodurch die korrekte Menge an geschmolzenem Filament besser erzielt werden kann.

Das Hotend des CR-6 SE von hinten
Der Druckkopf von hinten. Zu sehen ist das Hotend im neuen Stil

Das gesamte Design des Druckkopfs basiert auf Crealitys Vorstellung eines neuen, modularen Hotends – also einem, bei dem die meisten Komponenten direkt am Druckkopf eingesteckt und einfach ausgetauscht werden können. Die Umsetzung ist Creality gut gelungen und die Vorteile, die dieses Konzept bei der Wartung des Druckers mit sich bringt, liegen auf der Hand. Ob Ersatzteile beim CR-6 SE separat und schon vormontiert verkauft werden oder ob ein klein wenig Eigeninitiative beim Abschneiden und „Einfädeln“ der Kabel in die Stecker vonnöten sein wird, wird sich noch zeigen. Creality würde auf jeden Fall auf einen potenziellen Absatzmarkt verzichten, wenn sie keine einfach austauschbaren Hotends für die Massenfertigung oder für hohe Temperaturen anbieten würden.

Apropos Hotend: Das des CR-6 SE ist ein schickes kleines Metallteil, das einfach superstylisch aussieht. Natürlich hat das keinen Einfluss auf die Performance, aber der dünne, nahezu skelettartige rote Streifen des Kühlkörpers, der zu einem quadratischen, mit Silikon umschlossenen Heizblock führt, sieht schon ziemlich cool aus. Aufgrund der als Abstandsbolzen agierenden Schrauben – die unserer Meinung nach benötigt werden, um ein Überhitzen bei der automatischen Druckbettnivellierung zu verhindern – erinnert der CR-6 SE ein wenig an den Mosquito von Slice Engineering: Er hat jede Menge Belüftungsspalten und ist sehr kompakt.

Wir haben auch festgestellt, dass die Bowden-Röhre mit dem Ende nahe am Überhitzungsschutz sehr tief im Kühlkörper sitzt. Wenn du mit PETG, ABS, ASA oder anderen Hochtemperaturmaterialien arbeiten möchtest, empfehlen wir dir, die standardmäßige generische PTFE-Röhre durch eine Markenröhre zu ersetzen, die für ihre Hitzebeständigkeit bekannt ist.

Der Extruder des CR-6 SE
Der Hebelextruder des CR-6 SE. Dahinter zu sehen ist der Filamentsensor

Der CR-6 SE profitiert nicht nur von seiner automatischen Druckbettnivellierung, sondern auch von einem neuartigen Extruder, der das Filament mithilfe einer Hebelwirkung gegen das Getriebe auf Zug hält. Diese Neuartigkeit trägt ebenfalls dazu bei, dass sich der CR-6 SE so von den anderen Geräten des Unternehmens abhebt. Der Extruder verfügt zwar nicht über ein Zwei-Gang-Getriebe zum Nachführen des Filaments, wie das beim neueren 3DPrintMill der Fall ist, aber er erfüllt seinen Zweck.

Du solltest ihn wirklich nur dann auseinandernehmen, wenn du wirklich musst. Und wenn du ihn auseinandernehmen musst, solltest du das Gehäuse wirklich sehr vorsichtig entfernen, denn der Extruder besteht aus winzig kleinen Teilen, die mühelos im Teppich verschwinden können.

Wir sind keine allzu großen Freunde davon, dass der Extruder ein so abgeschlossener Würfel ist, und auch der Filamentsensor ist an einer so dämlichen Stelle angebracht, dass man wirklich kaum Spielraum dort hat. Nur absolut gerades Filament schafft es durch beide hindurch, ohne irgendwo anzustoßen, was dann wieder ein riesiges Gefummel nach sich ziehen würde.

Der CR-6 SE wird über einen sehr reaktionsschnellen Farb-Touchscreen gesteuert, der – unter einem Creality-Deckmantel – mit der Marlin-Firmware läuft. Die Menüführung funktioniert im Großen und Ganzen wie beim Ender 3 V2, jedoch wurden hier und da ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, um den neuen Ausstattungsmerkmalen gerecht zu werden (es gibt zum Beispiel nun eine Schaltfläche für die automatische Druckbettnivellierung). Beim CR-6 SE werden weniger Live-Informationen zum Druck angezeigt als beim Ender 3 V2, was ein merkwürdiger Schritt zurück ist. Wir gehen davon aus, dass dies in einem künftigen Firmware-Update berichtigt wird.

Der stylische Rahmen des CR-6 SE mit Riemenspanner
Einer der beiden Riemenspanner des CR-6 SE

Der Touchscreen ist ein gutes Mittel, um mit dem Drucker zu interagieren, denn er reagiert in Sekundenbruchteilen auf jede Berührung. Den unpräzisen Drehencoder vermissen wir jedenfalls kein bisschen. Beim parallelen Vergleichsdruck mit dem CR-6 SE und dem Ender 3 V2 hat sich gezeigt, dass wir die Drucke lieber auf dem CR-6 SE eingerichtet haben, einfach weil wir uns bei ihm schneller durch die Menüs drücken konnten.

Ein weiterer Pluspunkt des CR-6 SE ist, dass man eine normal große SD-Karte verwenden kann. Jeder, der schon einmal eine microSD-Karte auf einem dunklen Teppich hat fallen lassen und nicht gerade die Sehkraft eines Adlers hat, weiß, wie großartig dieses Feature ist. Außerdem gibt es Riemenspanner an der X- und an der Y-Achse, eine Werkzeugschublade (im Gegensatz zum Ender 3 V2 dieses Mal auch mit Werkzeugen gefüllt) und zwei Schrittmotoren, die die Z-Achse steuern.

Unser CR-6 SE kam mit einer etwas überholten Version von Crealitys Slicing-Software „Creality Slicer“ (die im Prinzip eine von Creality überarbeitete Version von Cura ist). Diese Software hatte schon direkt ein Druckerprofil für den CR-6 SE, doch vermissten wir Profile für die Druckqualität, was eines der zentralen Elemente bei Cura ist. Dadurch kann das ganze Software-Erlebnis etwas getrübt werden, wenn man sich nicht schon mit Cura auskennt.

Vom Creality CR-6 SE erzeugte 3D-Drucke
Abgesehen von der merkwürdigen Unter-Extrusion (die wir auf keinen Fehler der Hardware zurückführen konnten) steht die Druckqualität der des Ender 3 V2 in Nichts nach

Nachdem wir die neueste Version von Creality Slicer heruntergeladen hatten, hatten wir zwar unsere Druckqualitätsprofile (Juhu!), doch leider dafür kein offensichtliches Druckerprofil für den CR-6 SE mehr (Menno!). Stattdessen hieß das Profil nun einfach nur noch „CR-6“, was jedoch, wenn man noch nicht wirklich mit der Software vertraut ist, nicht gerade einfach herauszufinden ist. Das scheint wirklich eines der letzten ungelösten Probleme dieser kostengünstigen 3D-Drucker zu sein: ein gleichbleibend gutes Software-Erlebnis. Anscheinend bleibt diese Problem auch noch ungelöst.

Andererseits ist der Creality Slicer hübscher anzusehen als Cura. Auch wenn er nicht über die breite Auswahl an Material- und Druckqualitätsprofilen verfügt wie die herkömmliche Cura-Software, so ist er doch allemal genauso fähig.

Vom Creality CR-6 SE erzeugte 3D-Drucke
Bei unserer Auswahl an Drucken, die vom CR-6 SE und vom Ender 3 V2 gedruckt wurden, ist kein Unterschied festzustellen – die Druckqualität sollte also bei der Wahl keine Rolle spielen

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Creality CR-6 SE: Test

Ist er sein Geld wert?

Bild von Creality CR-6 SE: Test: Ist er sein Geld wert?
The stock CR-6 SE is capable of impressively sharp prints

Jein. Unter dem Strich wirst du mit dem CR-6 SE auch keine besseren Druckergebnisse erzielen als mit dem Ender 3 V2.

Aber dennoch waren die wenigen Wochen mit dem neuen Drucker doch sehr erhellend für uns. Man hat wirklich das Gefühl, dass dies ein Drucker ist, der eine neue Ära einleiten möchte. Nichtsdestotrotz kann dies nicht kaschieren, dass es sich im Prinzip um einen aufgemotzten Ender 3 V2 handelt. Die Druckperformance beider Geräte ist dieselbe.

Die automatische Druckbettnivellierung ist dahingehend jedoch einfach zum Dahinschmelzen. Am CR-6 SE sind keine Drehknöpfe zum manuellen Nachjustieren angebracht, was wir richtig klasse finden. Manuelles Nachjustieren ist ätzend, und je weniger Zeit wir damit verbringen müssen, desto glücklicher sind wir – also volle Punktzahl hier für den CR-6 SE. Und auch der Touchscreen fühlt sich passend, einfach und wie selbstverständlich an. Was vermutlich daran liegt, dass die meisten von uns sowieso tagein, tagaus auf dem Smartphone herumwischen. Der Touchscreen ist schnell, leise und es macht viel Spaß, die ganzen exotischen Elemente zu erkunden.

Die Neuartigkeit seiner Einzelteile, eine (für einen Drucker unter 400 €) wirklich zufriedenstellende Druckbettnivellierung und ein Druckerlebnis, das auf einem Niveau mit dem des Ender 3 V2 ist, sprechen alle für den CR-6 SE. Der Drucker ist ein bisschen wie ein Sportwagen: Er bringt dich von A nach B und macht gerade im Hier und Jetzt viel Spaß. Aber nur nach einiger Zeit wird sich zeigen, ob die ganzen außergewöhnlichen Teile auch für die längerfristige Nutzung geeignet sind oder ob man dann doch wieder vertraute Teile nimmt und die Maschine damit modifiziert.

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Creality CR-6 SE: Test

Ausstattung

Schlankes Design und einfache Konfiguration

Die Werkzeugschublade des CR-6 SE
Die gut ausgestattetet Schublade des CR-6 SE

Der CR-6 SE überzeugt mit einer Kombination aus stylischem Design und einigen nützlichen Ausstattungsmerkmalen. Im Sockel befindet sich eine kleine Schublade, in der Düsen, Nadeln, Zangen und andere Werkzeuge aufbewahrt werden können. Der Tragegriff am Rahmen ermöglicht es dir, den Drucker bequem von A nach B zu tragen, ohne dabei die Riemen oder die Zugspanner zu verstellen.

Der Drucker wird schon vormontiert geliefert und sollte innerhalb weniger Minuten startklar sein. Du musst lediglich den Rahmen mit vier Schrauben auf dem Sockel befestigen und schon kann es losgehen.

Innovative Druckbettnivellierung

Eines der wohl besten Ausstattungsmerkmale des Creality CR-6 SE ist die automatische Druckbettnivellierung. Bei den meisten 3D-Druckern von Creality musst du auf die altbewährte Papiermethode zurückgreifen, doch beim CR-6 SE erfolgt die Nivellierung ganz einfach mithilfe eines Widerstandssensors. Und wenn dein Druckbett wirklich absolut gerade ist, sorgt dies ziemlich einfach für eine bessere Haftung am Druckbett und eine generell höhere Druckqualität.

Druckplatte aus gehärtetem Glas

Druckbett des Creality CR-6 SE
Crealitys Druckplatte aus texturiertem Karborundglas

Der Creality CR-6 SE verfügt über eine Druckplatte aus Karborundglas – Crealitys Version der beliebten Ultrabase von Anycubic. Die Glasdruckplatte scheint die generelle Materialhaftung zu verbessern, wodurch weniger Klebstoff benötigt und eine glatte Oberfläche geschaffen wird. Außerdem haben wir in unseren Tests feststellen können, dass die Drucke ganz einfach abgenommen werden können, sobald sie abgekühlt sind.

Robuste Bauweise

Ein immer wieder auftretendes Problem bei FDM-3D-Druckern ist die Inkosistenz bei der Oberflächenbeschaffenheit der Drucke. Der CR-6 SE verfügt über zwei Leitspulen, die in Kombination mit dem robusten Aluminiumrahmen des Druckers dafür sorgen, dass Vibrationen gemildert, ein Verwackeln in der Z-Achse reduziert und insgesamt glattere Oberflächen erzeugt werden können. Der Verbindungsriemen, der am oberen Ende der Z-Achse angebracht ist, sorgt für eine synchrone Bewegung der Leitspulen. All das ergibt eine bessere Druckqualität, selbst bei Drucken, die die Höhe des Bauraums voll ausnutzen.

Unter der Haube

Der CR-6 SE ist mit einem leisen 32-Bit-Motherboard von Creality (Version 4.5.2) und einem ATmega2560-Steuerungschip ausgestattet, die beide für einen reibungslosen Betrieb und eine gleichmäßige Wärmeverteilung beim Drucken sorgen. In Kombination mit dem leistungsstarken 350-Watt-Meanwell-Netzteil (24 V) heizt der CR-6 SE schnell auf und erzielt im Betrieb lediglich 30 Dezibel.

Touchscreen

Der CR-6 SE besitzt einen großen Farb-Touchscreen im Hochformat mit großer Schrift. Für alle unter uns, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind, sollte die Bedienung des Druckers ein Kinderspiel sein. Die Benutzeroberfläche lässt sich wirklich ganz einfach bedienen und hat uns vor keine Probleme gestellt.

Weitere Besonderheiten

Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des Creality CR-6 SE zählen:

  • Modulare Extruderdüse: Beim Hotend setzt Creality auf ein modulares Design. Die Nutzer können den Hitzeblock, den Kühlkörper, die PTFE-Röhre oder die Düsenspitze mit den beigefügten Ersatzteilen einfach austauschen.
  • Extruder: Der neu designte Extruder ermöglicht eine einfache Zufuhr des Filaments.
  • Filamentsensor: Der CR-6 SE verfügt über einen photoelektrischen Filamentsensor, der einen möglichen Bruch oder ein Auslaufen des Filaments registriert.
  • Druckwiederaufnahmefunktion: Stromausfälle oder Verbindungsabbrüche sollten für den CR-6 SE kein Problem darstellen, da er den Druck einfach wieder an der Stelle aufnehmen kann, wo er unterbrochen wurde. Wir haben diese Funktion auch in unseren Tests überprüft und für gut befunden.
  • TMC2209-Motortreiber: Diese wurden mit Erreichen der 3-Millionen-Dollar-Marke im Kickstarter-Projekt hinzugefügt. Die TMC2209-Motortreiber sorgen für einen leiseren Betrieb und mehr Präzision.
  • Meanwell-Netzteil: Wie in einem Kickstarter-Update mitgeteilt wurde, ist der CR-6 SE mit einem Meanwell-Netzteil ausgestattet.

Mach’s Maxi

Da der Vorschlag so gut von den Geldgebern aufgenommen wurde, hatte Creality nur fünf Tage vor Ende des Projekts noch eine brandneue Maxi-Variante des CR-6 SE vorgestellt.

Der CR-6 Max verfügt über einen riesigen Bauraum (400 x 400 x 400 mm), eine Z-Achsen-Unterstützung und über all die Ausstattungsmerkmale, die über die Ziele der Kickstarter-Kampagne freigeschaltet wurden. Somit wird dieses neue Modell vermutlich ein ziemlicher Verkaufsschlager (Creality hat allerdings schon angekündigt, dass sich die genauen Ausstattungsmerkmale während des Entwicklungsprozesses noch ändern könnten).

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Creality CR-6 SE: Test

Technische Daten

Allgemeine Daten

  • Technologie: Fused Deposition Modeling (FDM)
  • Jahr: 2020
  • Montage: Teilweise vormontiert
  • Mechanische Bauart: Kartesischer X-Z-Druckkopf
  • Hersteller: Creality

3D-Drucker-Eigenschaften

  • Bauraum: 235 x 235 x 250 mm
  • Filamentzufuhr: Bowden
  • Druckkopf: Einzelextruderdrüse
  • Düsengröße: 0,4 mm
  • Max. Hotend-Temperatur: 260 ℃
  • Max. Druckbett-Temperatur: 110 °C
  • Druckbettmaterial: Glas
  • Rahmen: Aluminium
  • Druckbettnivellierung: Automatisch
  • Datenaustausch: SD-Karte, Micro-USB
  • Druckwiederherstellung: Ja
  • Filamentsensor: Ja
  • Kamera: Nein

Materialien

  • Filament-Durchmesser: 1,75 mm
  • Filamente von Drittherstellern: Ja
  • Filamentmaterialien: Verbrauchsmaterialien (PLA, ABS, PETG, elastische Materialien)

Software

  • Empfohlener Slicer: Creality Slicer, Cura, Simplify3D, Repetier-Host
  • Betriebssysteme: Windows, MacOS
  • Dateiformate: STL, OBJ, AMF

Abmessungen und Gewicht

  • Abmessungen des Druckerrahmens: 442 x 462 x 540 mm
  • Gewicht: 9,5 kg

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Creality CR-6 SE: Test

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