Creality ist ein Unternehmen, das es für angebracht hält, insgesamt 21 – ja, richtig gelesen, 21 – Filament-extrudierende 3D-Drucker im Angebot zu haben, die alle weitgehend die gleichen Komponenten besitzen und in 8 von 10 Fällen nicht gerade begeistern.
Dennoch überrascht uns der Hersteller immer wieder. Man sehe sich zum Beispiel den neuen Ender 3 S1 an. Er steht in einer Reihe von 3D-Druckern, der schon bereits vier andere Drucker angehören (wenn man die heimliche Ender-3-Variante, den CR-6 SE, nicht mitrechnet); einer Reihe an Verbraucher-3D-Druckern also, die wohl zweifelsfrei weltweit am meisten Einheiten verkauft hat. Und dennoch schafft es der S1, sich irgendwie neu anzufühlen. Im Vergleich zu unserer Budget-Wahl, dem Ender 3 V2, weist er einige sinnige Verbesserungen auf und rechtfertigt die etwa 110 € mehr mit dem von Creality entwickelten Sprite-Extruder sowie anderen nützlichen Funktionen.
Deshalb sollte man sich schon einmal Gedanken machen, ob das Upgrade nicht eine gute Idee wäre. Wenn man sich den CR-6 SE als ein Konzept für eine verbesserte „Deluxe“-Version des Ender 3 vorstellt, dann wäre der Ender 3 S1 wohl das Produktionsmodell dieses Konzepts. Er hat so ziemlich dasselbe Design und dieselben Ausstattungsmerkmale, verfügt aber über praktische Änderungen und sogar einige Verbesserungen.
Wir konnten den Ender 3 S1 nun schon seit ein paar Wochen testen. Hier siehst du unsere Erkenntnisse.
Der Ender 3S1 ist ein einfach zu benutzender, gut ausgestatteter und verlässlicher 3D-Drucker, der mit ziemlich wenig Aufwand seitens des Nutzers konsistent gute Druckergebnisse abliefert.
Er bietet einen Dual-Gear-Extruder mit Direktantrieb sowie einen Sensor für die automatische Druckbettnivellierung, wodurch die Filamentzufuhr und das Drucken von ersten Schichten ein Kinderspiel ist. Der zusätzliche zweite Motor zum Antrieb der Z-Achse sorgt für mehr Stabilität, um das zusätzliche Gewicht auf der X-Achse auszubalancieren. Das Druckbett ist griffig und robust. Die Drucke lassen sich leicht davon ablösen, wenn man es biegt, aber während des Druckvorgangs braucht man keine Angst haben, dass dies geschieht und der Druck Schaden nimmt.
Und auch die kleinen Dinge sind nützlich: Ein vollwertiger SD-Karten-Schlitz für den Offline-Druck ist tausendmal besser als ein microSD-Schlitz; und die externen Modul-Ports bedeuten, dass du den Drucker erweitern kannst, ohne ihn dafür komplett auseinandernehmen zu müssen.
Die Druckqualität ist – wie bei den vorherigen Ender-3-Modellen auch – einfach hervorragend. Der Ender 3 S1 ist ein benutzerfreundlicher Drucker, mit dem man einfach und schnell loslegen kann. Die Montageanleitung ist jedoch alles andere als gut. Hoffentlich gibt es da bald eine überarbeitete Version mit besseren Bildern.
Beim Ender 3 S1 fanden wir viele Dinge vor, die wir von vorherigen Ender-3-Modellen bislang noch nicht kannten. Obwohl das Gerät auf die altbekannte Form setzt und denselben Bauraum (na ja, fast – in der Z-Achse sind es 2 cm mehr) sowie die gleichen Druckvoraussetzungen hat (260 °C heißes Hotend, 100 °C heißes Druckbett), ist der Extruder nun mit einem Direktantrieb versehen; der Extruder ist direkt auf dem Druckkopf angebracht. Der S1 bietet einen Dual-Gear-Extruder, der für eine außergewöhnlich gute Filamentzufuhr sorgt. Außerdem gibt es ein flexibles und abnehmbares Metalldruckbett, eine automatische Druckbettnivellierung und eine von zwei Motoren angetriebene Z-Achse, was für mehr Stabilität und Gleichmäßigkeit beim Drucken sorgt.
Der Drucker ist unter den meisten Gesichtspunkten ein deutliches Upgrade zu Geräten wie dem Ender 3 V2. Wir können einige Vergleiche zum CR-6 SE ziehen, dem außergewöhnlichen Kickstarter-Drucker von Creality, bei dem sich das Unternehmen gegen den Trend zu abgespeckten und kostengünstigen 3D-Druckern entschieden und dafür auf einen aufgemotzten Ender 3 mit druckpunktbasierter Druckbettnivellierung, einem maßgefertigten Extruder und anderen Spielereien gesetzt hat. Wie bereits in der Einleitung erwähnt: Der CR-6 SE hat die Richtung vorgegeben, aber der Ender 3 S1 ist der Drucker, den man sich holen sollte.
Es wäre fahrlässig von uns, den S1 irgendwie bewerten zu wollen, ohne dabei auf den „neuen Extruder“ einzugehen. Der Sprite, wie Creality ihn nennt, ist der neue Extruder des Unternehmens, der bei mindestens drei neuen Geräten verbaut wird: dem S1, dem bald veröffentlichten Ender 3 S1 Pro und dem CR-10 Smart Pro, wobei die beiden letzten eher für ingenieurstechnische Materialien geeignet sind. Der Sprite ist ein eigenständiges Bauteil und kann, seperat gekauft, bei älteren Ender-3-Geräten als Upgrade eingebaut werden.
Der Sprite kann bis auf 260 ℃ erhitzt werden und eignet sich für PLA, ABS, PETG, TPU und ähnliche, leicht zu verarbeitende Verbraucherfilamente. Das Hotend scheint aus Crealitys Standard-Heizblock, -Überhitzungsschutz und -Extruderdüsen zu bestehen. Der größte Unterschied besteht jedoch im Kühlkörper, der sich nach oben erstreckt und teilweise in die Montageplatte des Extruders integriert ist. Ein Lüfter belüftet den gesamten Kühlkörper – und da es während unserer Tests zu keinerlei Verstopfung der Extruderdüse kam, scheint das ganze System so zu funktionieren, wie es soll.
Wie bereits erwähnt, ist der S1 der erste Ender 3 mit einem Direktantrieb-Extruder; soll heißen, das kalte Ende des Extruder ist direkt über dem Hotend des Druckkopfs angebracht. Das hat den charmanten Vorteil, dass die Distanz zwischen dem Punkt, an dem das Filament eingeführt wird, und dem Punkt, an dem das Filament schmilzt, sehr klein ist. In einfachen Worten: Das Filament hat weniger Spielraum, um sich zu verbiegen oder zu verschieben, und es kommt zu keiner Diskrepanz zwischen der geschmelzten und extrudierten Menge an Filament und der vom Drucker eingezogenen Menge an kaltem Filament. Und außerdem kann das Filament deutlich einfacher zugeführt werden.
Diese zusätzliche Fähigkeit des Druckkopfs schlägt sich jedoch im Gewicht nieder, da sich nun ein Pancake-Schrittmotor und ein Getriebe entlang der X-Achse bewegen. Creality betont besonders, dass der Sprite ein Fliegengewicht ist und lediglich 210 Gramm wiegt. Trotz des Druckkopfs des Ender 3 V2, den wir ganz unwissenschaftlich auf etwa 150 g gewogen haben, scheint der Sprite für Creality eine Art Meisterleistung zu sein. Obwohl der Sprite also etwa 60 Gramm schwerer ist, ist der Einbau eines zweiten Schrittmotors, mit dem die X-Achse entlang der Z-Achse bewegt wird, ein kluger Schachzug, um die Möglichkeiten des S1 voll auszunutzen.
Das Mainboard des S1 trägt einen Namen, der an ein Kind von Elon Musk erinnert – CR-FDM-v2.4.S1_v301. Creality hält sich dazu bedeckt, was dieses neue Mainboard so draufhat. Dem Namen entsprechend vermuten wir, dass es sich dabei um eine Variante des unternehmenseigenen 2.4x-Boards mit 32 Bit handelt (beim Ender 3 V2 wird Version 4.2.2 genutzt). Wie alle anderen aktuellen Creality-Mainboards kommen auch hier Schrittmotoren-dämpfende Treiber zum Einsatz. Wie bereits gesagt, wird nicht angegeben, um welche Treiber es sich genau handelt (wir haben bei Creality nachgefragt, aber keine Details bekommen). Und da sie unter Kühlkörpern und Thermalpaste begraben sind, wollten wir sie auch nicht ausbauen. Bisher wurden bei Crealitys „leisen“ Geräten immer TMC2208-, TMC2209- oder TMC2225-Treiber verwendet, weswegen wir vermuten, dass einer oder eine Kombination davon auch beim S1 verwendet wird. Die Treiber sind (ohne vorsichtiges Tüfteln mit einem Lötkolben) normalerweise nicht für eine fortgeschrittenere Firmware-basierte Steuerung – wie lineares Vorrücken – geeignet, weswegen es uns auch sehr verwundern würde, wenn das beim S1 anders wäre.
Bei bisherigen Ender-3-Modellen war es immer eine gute Modifikation, sie mit zwei Z-Achsen auszurüsten, wobei die zweite Leitspule entweder über einen Riemen mit der ersten verbunden oder direkt über einen eigenen Schrittmotor angetrieben wurde. Beim S1 ist dies nun nicht mehr nötig, da von Haus aus eine zweite Leitspindel inklusive Motor in der Z-Achse angebracht ist. Außerdem befindet sich oben ein Riemen, der beide Spindeln ausrichtet und synchronisiert. Dies ist ein Merkmal, dass nicht nur lange gefordert wurde, sondern auch unbedingt notwendig ist, da der S1 nun eine größere Z-Achse und einen Extruder mit Direktantrieb hat.
Eine automatische Druckbettnivellierung ist etwas, das heutzutage die meisten neuen 3D-Drucker besitzen, und der Ender 3 S1 stellt da keine Ausnahme dar. Der vorhandene CR-Touch-Sensor fährt bei der automatischen Druckbettnivellierung 16 Punkte auf dem Druckbett ab und gleicht so Unebenheiten auf der Oberfläche aus, damit du eine astreine erste Schicht hinbekommst.
Du musst die automatische Druckbettnivellierung im Menü des S1 manuell einschalten, kannst aber große Änderungen an der Nivellierung des Druckbetts auch über die Drehknöpfe an den vier Ecken des Druckers vornehmen. Bei unserem Praxistest haben wir die automatische Druckbettnivellierung einfach ihr Ding machen lassen und die Z-Achsen-Kompensation dann über die Benutzerschnittstelle angepasst. Mehr mussten wir nicht machen; ein wahrhaft angenehmes Erlebnis, so wie es sein sollte. Unserer Meinung nach sollten alle 3D-Drucker über eine automatische Druckbettnivellierung verfügen. Ein manuelles Einstellen des Druckbetts gehört nun wirklich der Vergangenheit an.
Neben der Magie der automatischen Druckbettnivellierung gibt es aber auch noch eine neue Druckplatte zu entdecken. Während beim Ender 3 V2 das Bett aus Carborundum-Glas bestand, wird beim neuen S1 ein robustes, PC-beschichtetes Federstahlbett verwendet, das magnetisch an der Basis haftet. Wenn das Modell fertig gedruckt ist, kann das Druckbett abgenommen und gebogen werden, damit sich das Modell davon löst.
Das Druckbett ist deutlich robuster als das des Ender 3 Pro, das im C-Mag-Stil daherkommt. Es kann eher mit dem des beliebten Anycubic Vyper oder des Original Prusa i3 MK3S+ verglichen werden. Mit den schwachen Kühlschrankmagneten, die bei manch anderen Druckern zum Einsatz kommen, hat es also nichts gemein. Es ist jedoch nicht ganz so einfach, das Druckbett wieder perfekt auszurichten, wenn man den nächsten Druck vorbereitet.
Die Benutzeroberfläche dieses Druckers ist sehr aufgeräumt, was vor allem sehr geschäftigen Nutzern zugutekommt. Zunächst einmal wäre da das sehr simple, 4,3 Zoll große Display zu nennen, das über einen Drehknopf bedient wird. Einfacher geht es kaum. Es unterscheidet sich nicht wirklich stark von dem des Ender 3 V2, weswegen wir uns schon gefragt haben, wieso es als „brandneu“ vermarktet wird. Nach 5 inaktiven Minuten wird das Display gedimmt, um „die Umwelt zu schonen“, wie Creality das nennt.
Das wäre jetzt nicht der erste Punkt gewesen, den wir in Angriff genommen hätten, um den 3D-Druck ressourcenschonender zu machen; aber irgendwo muss man ja vermutlich mal anfangen.
Zum Glück befindet sich auf der Vorderseite des S1 auch ein Steckplatz für eine SD-Karte. Und das ist wirklich genial, denn microSD-Karten zählen mitunter zu den häufigsten Teilen, die beim 3D-Druck von heute auf morgen einfach spurlos verschwinden. Ebenfalls genial ist die USB-C-Schnittstelle, mit der du deinen Computer anschließen kannst, denn – sind wir einmal ehrlich – USB-A- und USB-B-Datenkabel zählen eher zu den aussterbenden Arten.
Rechts neben diesen Schnittstellen befindet sich die gute alte Werkzeugschublade, in der du die Dinge aufbewahren kannst, die absolut nichts mit dem 3D-Druck zu tun haben. Dieses Mal haben wir Spülmaschinentabs dort aufbewahrt, denn aus irgendeinem Grund sind uns im All3DP-Büro die Snacks ausgegangen. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Vermutlich haben wir kleine, Snacks fressende Monster. Vielleicht auch große.
Ein guter 3D-Drucker sollte zunächst einmal über eine gute Betriebsanleitung verfügen. Laut Creality ist der Ender 3 S1 zu 96 % vormontiert – und auf den Großteil der Bauteile trifft das in der Tat auch zu. Es muss aber trotzdem noch ein wenig Montagearbeit geleistet werden; zum Beispiel muss neben ein paar anderen kleinen Basteleien noch der Rahmen mit dem Sockel verbunden werden.
Wenn du schon einmal einen ähnlichen vormontierten 3D-Drucker zusammengebaut hast, sollte dich das vor keine großen Probleme stellen. Wenn der S1 aber dein erster 3D-Drucker ist (was vermutlich auf viele Nutzer zutreffen wird), dann kann es schon ganz schön frustrierend sein, sich auf die Montageanleitung verlassen zu müssen. Die bei unserem ausgeliehenen Testgerät beigelegten Anweisungen waren an einigen Stellen falsch, schwer zu lesen, wenn das eigene Sehvermögen alles andere als perfekt ist, und mit nicht hilfreichen Diagrammen versehen. Man kann sich schon irgendwie durchmogeln, aber manchmal muss man schon ganz genau hinsehen.
Dafür, dass der S1 so etwas wie das Flaggschiff einer der beliebtesten Reihen an Verbraucher-3D-Druckern ist, nervt es schon ziemlich, dass Creality hier immer noch hinterherhinkt. Die Qualität der Anleitungen jedes Druckers schwankt gewaltig. Die 3D-Drucker selbst werden immer besser und benutzerfreundlicher, aber bei der Dokumentation, mit der man neue Nutzer an Bord holen kann, gibt sich Creality keine Mühe.
Zum Glück sind wir hier bei All3DP alles gewiefte Genies und mit derlei Dingen nur allzu gut vertraut, weswegen wir den Ender 3 S1 auch in Nullkommanichts zusammengebaut und einsatzfähig hatten. In 30 bis 45 Minuten ist der Zusammenbau durchaus zu bewältigen.
Was die Nutzung angeht, ist der Ender 3 S1 so simpel, wie es nur geht. Die automatische Druckbettnivellierung kümmert sich um alles Wesentliche und eventuell musst du noch nicht einmal mit den Drehknöpfen unter dem Druckbett nachjustieren.
Um loszulegen, musst du dem Drucker einfach nur befehlen, für PLA oder ABS vorzuheizen (letztere Einstellung sollte auch für TPU und PETG verwendet werden), und dann das Filament in den Sprite-Extruder einführen, indem du den Hebel mit dem Daumen nach unten drückst und es reindrückst, bis es aus der Extruderdüse herausläuft. Eine wirklich praktische Erfahrung, die man nur mit einem Extruder mit Direktantrieb machen kann. Das Ganze ist auch deutlich schneller als die Bowden-Extruder, die wir in letzter Zeit getestet haben, weswegen auch der Filamentwechsel schneller vonstatten geht. Alternativ kannst du dem Extruder auch über die Einstellungen sagen, wie viel Filament er einziehen oder ausgeben soll.
Für die Vorbereitung der Druckdatei setzt der Ender 3 S1 auf den Creality Slicer, der im Prinzip eine Kopie des beliebten Open-Source-Slicers Cura von Ultimaker ist. Die Funktionen sind in etwa dieselben wie bei einer etwas veralteten Cura-Version. Allen, die sich nicht mit Cura auskennen, fällt der geringe Unterschied in den Einstellungen und Funktionen vermutlich gar nicht auf. Das Importieren eines Profils für den Ender 3 S1 nach Cura oder das Erstellen eines neuen Profils in anderen beliebten Slicern (wie etwa PrusaSlicer) wird relativ einfach sein.
Für den alltäglichen 3D-Druck – also das unkomplizierte, nicht experimentelle Zeug – ist der Creality Slicer perfekt geeignet. Im Slicer ist bereits ein Druckerprofil für den S1 eingerichtet (mit den konfigurierten, gerätespezifischen Einstellungen), was bedeutet, dass du nicht selbst eines anlegen oder mehrere unterschiedliche Dateien laden musst, bevor du mit dem Drucken beginnen kannst.
Für all unseren einfachen Testdrucke haben wir den Creality Slicer verwendet und hatten damit keinerlei Probleme. Die geschätzten Druckzeiten für TPU-Drucke lagen meilenweit daneben, aber das liegt eher am Creality Slicer, bei dem dieses Problem schon lange besteht.
Wenn man PLA als das Standardfilament im 3D-Druck bezeichnet, so muss man den S1 quasi auch als Standarddrucker bezeichnen. Der PLA-Druck funktioniert schon mit den Standardeinstellungen astrein; es gibt nur wenige Gründe zur Beanstandung der Ergebnisse. Die Kühlung funktioniert zwar nur in eine Richtung, ist dafür aber so leistungsstark, dass Bridging und Überhänge problemlos möglich ist. Wir fragen uns allerdings, ob der Luftstrom, der durch den Kühlkörper fließt, auch zur Extruderdüse umgeleitet werden kann. So entstünde nämlich eine Kühlung aus mehreren Richtungen und das würde für konsistentere Drucke sorgen.
Davon mal abgesehen konnten wir beim S1 und seinen Fähigkeiten absolut keine eklatanten Fehler finden. Aber von einem Drucker wie diesem erwarten wir auch eine solche Präzision und solch detaillierte Drucke. Und da das Hotend maximal auf 260 °C aufgeheizt werden kann, haben wir uns ausschließlich an PETG, TPU und PLA herangewagt.
Es versteht sich von selbst, dass mit dem S1 und anderen Materialien sicher mehr möglich ist, wenn man sich ein wenig durch die Slicer-Einstellungen wühlt.
Das neue Metalldruckbett hat ein angenehmes Gewicht und die Drucke lassen sich dank der neuen PC-Beschichtung auch ohne Probleme lösen. Hierfür muss einfach nur die Druckplatte abgenommen und leicht gebogen werden, damit sich die Drucke von der Platte lösen. Die Textur der Druckplatte ist außerdem relativ fein. Sie ist nicht so rau wie beispielsweise das PEI-beschichtete, flexible Druckbett des Anycubic Vyper. Wie beim Vyper würden wir jedoch trotzdem davon abraten, auf der Druckplatte mit einem Schaber herumzukratzen. Stelle also sicher, dass dein Z-Achsen-Versatz beim Drucken passt und dir die ersten Schichten nicht einbrennen.
Für die meisten Nutzer wird sicherlich am interessantesten sein, wie der S1 mit TPU zurechtkommt, da ein Extruder mit Direktantrieb beim Drucken mit elastischen Materialien einige Vorteile bietet. Das trifft auf jeden Fall auf den S1 zu, der mit den wabbligen Filamenten genauso wenig Probleme hat wie mit den harten Kunststoffen. Das Innenleben des Sprite-Extruders soll an dieser Stelle auch nochmal beleuchtet werden, nicht zuletzt, weil er der erste Dual-Gear-Extruder ist – das heißt, zwei verzahnte Räder drücken von zwei Seiten in das Filament und sorgen so für eine viel stärkere Bewegungsübertragung vom Extruder auf das Filament. Und das ist beim Sprite doppelt großartig, da Creality ein Untersetzungsverhältnis von 3,5 zu 1 verwendet, wodurch das Drehmoment des Extruders beim Extrudieren des Materials erhöht wird. All das sollte dafür sorgen, das Filamentsprünge und mögliche leichte Verstopfungen der Vergangenheit angehören. Wir sind der Meinung, dass der Sprite wirklich nur in extremen Situationen verstopfen wird.
Zu Beginn dieses Artikels haben wir gesagt, dass uns Creality gelegentlich mit Druckern überrascht, die mehr sind als nur sehr leistungsstarke, aber manchmal auch eher langweilige 3D-Drucker. Der Ender 3 S1 ist genau solch eine Überraschung. Er ist eine echte Verbesserung im Vergleich zu den bisherigen Ender-3-Geräten, da eine Vielzahl an Funktionen eingeführt werden, die es bei allen anderen Ender-Druckern noch nicht gab.
Der Star des Ganzen ist zweifelsfrei der neue Sprite-Extruder; der ist einfach umwerfend. Dank der Dual-Gear-Funktion und des Untersetzungsverhältnisses ist der Extruder leistungsstark und verlässlich. Außerdem lässt sich das Filament damit sehr schnell wechseln. Und auch Eigentümer älterer Ender-3-Geräte können davon profitieren, da er separat gekauft und installiert werden kann.
Es gibt noch zwei weitere wichtige Funktionen, die den Ender 3 S1 lohnenswert machen: Erstens wäre da der CR-Touch-Sensor für die automatische Druckbettnivellierung zu nennen, durch den fehlerhafte erste Schichten vermieden und Unebenheiten des Druckbetts ausgeglichen werden. Und zweitens ist die PC-beschichtete Federstahldruckplatte eine ausgezeichnete Alternative zu den texturierten Glasplatten, die Creality bei den jüngsten Druckern standardmäßig verwendet hat.
Falls du bereits einen Ender 3/Pro/V2 besitzt und dir ein wenig tüfteln nichts ausmacht, besteht eigentlich kein Grund dafür, sich den S1 zu holen. Mit dem Sprite-Extruder, der doppelten Z-Achsen-Leitspule inklusive zweitem Schrittmotor und dem flexiblen Druckbett ist der Weg für deine nächsten Upgrades klar vorgegeben.
Und was das Aufrüsten des S1 mit weiterer Drucker-Hardware angeht, sehen wir weder viel Potenzial noch viel Sinn dafür. Dein Geld ist da sicher besser bei billigeren Ender-3-Geräten aufgehoben, die im Prinzip dasselbe Grundgerüst haben. Der Bequemlichkeitsfaktor ist beim S1 ohne Zweifel größer als der Kostenfaktor. Ein Ender 3 V2, der mit Creality-Bauteilen auf dasselbe Niveau wie ein S1 gehoben wird, kostet in etwa dasselbe wie ein fabrikneuer S1. Wenn du auf der Suche nach einem zweiten 3D-Drucker bist, der einfach laufen soll, oder deinen ersten, einfach zu handhabenden Drucker haben möchtest, stellt der S1 sicher eine attraktive Option dar.
Nachdem wir uns nun mit dem Ender 3 S1 beschäftigt haben, können wir zweifelsfrei sagen, dass sich der CR-6 SE einfach nicht lohnt – lediglich 15 € unterscheiden die beiden voneinander. Was andere Drucker angeht, möchten wir dich auch noch auf den Artillery Genius Pro hinweisen, der ein ähnliches Nutzererlebnis bietet – Getriebeextruder mit Direktantrieb und automatische Druckbettnivellierung –, dabei aber etwa 30 € weniger kostet.
Der Ender 3 S1 ist ein fabelhafter 3D-Drucker, aber er ist nicht mehr wirklich im Budget-Segment, wie es bisherige Ender-3-Geräte immer waren.
Leider hat dieser Extruder nichts mit einer gewissen leckeren Zitronenlimonade gemein. Laut Creality bietet er aber gewaltige Schubkraft und wiegt dabei nur 210 Gramm. Er ist ein Getriebeextruder mit einem Untersetzungsverhältnis von 3,5 zu 1, wobei zwei Zahnräder das Filament einklemmen und durch den Extruder drücken. Im Vergleich zu den vorherigen Mk8-Extrudern, die wir von Creality gewohnt sind, ist das schon ziemlich fortschrittlich.
Wir können erst sagen, wie sich das auf die Qualität der Extrusion auswirkt, wenn wir das selbst getestet haben (was bald geschehen wird), aber Creality bewirbt den Sprite jedenfalls als eine gute Option für elastische Filamente. Viele Leute haben schon vor der Veröffentlichung des Sprite ihre Ender-3-Extruder mit einem Direktantrieb versehen, es ist also davon auszugehen, dass die Nachfrage hierfür vorhanden ist.
Der S1 wartet auch mit einem Filamentsensor und einer Druckwiederaufnahmefunktion auf, was allerdings bei jedem vernünftigen FDM-3D-Drucker heutzutage schon fast Standard ist.
Eine automatische Druckbettnivellierung ist etwas, das man immer gerne sieht. Crealitys CR-Touch-Sensor nutzt einen Metallstift, um 16 Punkte auf dem Druckbett zu überprüfen – quasi genau wie der BL-Touch-Sensor. Theoretisch sollten damit alle Unebenheiten auf dem Druckbett ausgeglichen werden. Es gibt zwar auch weiterhin Drehknöpfe zur manuellen Vor- oder Nachjustierung, aber mit dem neuen Sensor solltest du auf jeden Fall in der Lage sein, gleichmäßige erste Schichten zu erzeugen.
Beim S1 erhältst du eine 220 x 220 x 270 mm große Spielwiese. Damit ist der Ender 3 S1 in der Z-Achse geringfügig größer als der Ender 3 V2 – 20 mm, um genau zu sein. Das ist ein ziemlich durchschnittlicher Bauraum, aber daran ist nichts verkehrt. Wenn du etwas mehr Bauraum benötigst, empfehlen wir dir den Biqu B1, der dir mit seinen 235 x 235 x 270 mm immerhin in der Breite und in der Tiefe etwas mehr gönnt.
Und wenn du zu der Art von Maker gehörst, die es mag, dass der Druckbereich bei schlechten Lichtverhältnissen sehr hell beleuchtet wird, haben wir weitere gute Nachrichten für dich: Creality bietet auch ein LED-Add-on für den S1 zum Verkauf an. Wenn du jedoch so ein cleveres kleines Ding namens Lichtschalter zu Hause hast, kannst du das einschalten – dann sollte nämlich nicht nur dein Druckbett, sondern sogar der ganze Raum beleuchtet sein! Gern geschehen, wir helfen doch gerne.
Creality betont besonders, dass der Extruder einfach ausgebaut und durch einen Werkzeugkopf zur Lasergravur (der separat verkauft wird) ersetzt werden kann. Wir wissen allerdings noch nicht, wie leistungsstark dieser Laser sein wird oder ob es in Zukunft noch weitere austauschbare Werkzeugköpfe geben wird. Falls dem so sein wird, würde der S1 ein wenig an einen Snapmaker erinnern. Aber angesichts dessen, dass Creality das 3-in-1-Gerät CR-01 scheinbar aufgegeben hat, befürchten wir, dass uns das Unternehmen diesen Traum in absehbarer Zeit wohl eher nicht erfüllen wird. Es bleibt also abzuwarten, wie weit Creality dieses Spiel spielen wird – falls sie das überhaupt tun.
Dafür, dass der Creality Ender 3 S1 „nur“ vormontiert ist, sind schon ziemlich viele Bauteile zusammengebaut. Laut Creality ist der 3D-Drucker bei Lieferung schon zu 96 % zusammengebaut. Wenn wir das nächste Mal zu spät zur Arbeit kommen, werden wir unserem Chef auch sagen, dass wir am Morgen schon zu 96 % pünktlich waren. Das ist schon etwas merkwürdig. Nichtsdestotrotz kann der S1in nur sechs Schritten zusammengebaut werden, was nun wirklich nicht viel Arbeit ist und außerdem deutlich schneller ist, als das ganze Ding komplett zusammenbauen zu müssen.
Druckbetten aus Glas bergen immer das Risiko, dass mal etwas nicht klappt wie vorgesehen. Daher wird beim Ender 3 S1 auch eine Federstahldruckplatte verwendet, die sich magnetisch am Druckbett befestigen lässt. Sobald dein Modell fertig gedruckt ist, solltest du die Druckplatte abnehmen und leicht biegen können, um den Druck einfach zu lösen. Die Qualität solcher Druckplatten kann sehr stark variieren. Wir haben schon sehr gute, aber auch sehr schlechte Varianten in unseren Tests erlebt, weswegen wir gespannt sind, wie sich Crealitys Exemplar so schlägt.
Es gibt eine neue Benutzeroberfläche: ein 4,3 Zoll großes LCD-Display, bei dem die Optionen über einen Drehknopf ausgewählt werden. Da werden Erinnerungen wach an den Ender 3 V2, den letzten Drucker, bei dem das Unternehmen eine solche Benutzeroberfläche verbaut hat. Angesichts der vielen Touchscreens, die Creality bei den meisten der aktuellen Drucker verwendet, wirkt dieses LCD-Display fast wie ein Schritt rückwärts. Creality sagt jedoch in seinen Begleitdokumenten, dass die neue Benutzeroberfläche „es ermöglichen wird, die Bedienung per Knopf zu erleben“. Wir gehen einfach einmal davon aus, dass die Firma ziemlich stark davon überzeugt sein muss.
Neben den oben genannten Aspekten bietet der Ender 3 S1 auch noch das Folgende:
Wir haben eine kleine Liste mit anderen 3D-Druckern zusammengestellt, die dich vielleicht interessieren könnten. Und denke immer daran, dass auch andere Unternehmen schöne 3D-Drucker haben – lies dir deshalb am besten unsere Kaufberatung zu den besten 3D-Druckern durch.
Der Ender 3 V2 ist ein Gerät, das man einfach mögen muss: Er ist sehr beliebt, weil er großartige Drucke produziert und zudem sehr umgänglich in der Handhabung und in der Wartung ist. Er ist außerdem ein ganz schönes Stück billiger als der S1; wenn du also nicht ganz so viel Geld ausgeben möchtest, sollte der Ender 3 V2 ebenfalls deinen Bedürfnissen genügen.
Vom Anycubic Vyper waren wir enttäuscht, aber scheinbar haben ihn viele Leute gekauft und sind damit besser gefahren als wir, weswegen dieser Drucker vielleicht auch etwas für dich ist. Die automatische Druckbettnivellierung funktioniert ohne Probleme und auch das Druckbett lässt sich leicht abnehmen. Jedoch haben die Druckqualität sowie ein paar andere Dinge bei uns für lange Gesichter gesorgt.
Was ist smarter als smart? Vielleicht ein Geni…us? Vielleicht ein Genius PRO? Artillerys neueste Version des Genius besitzt einen Extruder mit Direktantrieb, eine automatische Druckbettnivellierung, ein von Artillery entwickeltes 32-Bit-Mainboard und ein großes blaues Label mit dem Namen des Druckers darauf. Wenn du dich auf dem Markt etwas umsiehst, solltest du für dieses Gerät etwas weniger als für den Ender 3 S1 zahlen müssen.
We’ve put together a little list of other 3D printers you might want to take a look at. Keep in mind there’s more in the 3D printing world to check out too, have a flick through our Best 3D Printers Guide.
A hugely popular machine that prints great and is easy to use and live with, there’s a lot to like about the Ender 3 V2. It’s a fair bit cheaper than the incoming S1, so if you don’t want to spend extra on the S1, this might well do the trick.
The Anycubic Vyper disappointed us, but plenty of people seem to have bought one and had a more positive experience than we did, so perhaps you’ll want to consider it too. The automatic bed leveling works a treat, and the print bed is easy to remove, but the print quality and a few other issues left us with a sad face.
What’s smarter than Smart? Maybe a Genius? Maybe a PRO Genius? Artillery’s latest version of the Genius has a direct extruder, automatic bed leveling, a 32-bit mainboard developed by Artillery, and a big blue plaque with its name on. You should be able to get one for a little less than the Ender 3 S1, if you shop around.
Lizenz: Der Text von "Creality Ender 3 S1: Bester 3D-Drucker unter 500€" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.
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