Die Drucker der Ender-3-Serie von Creality sind unbestritten die beliebtesten, die es auf dem Markt gibt. Kürzlich haben wir den S1 getestet – die aktuellste Version aus der Ender-3-Serie. Und er ist ohne jeden Zweifel der ausgeklügeltste von allen: der (bisher) beste von uns getestete 3D-Drucker seiner Gewichtsklasse.
Der S1 hat seinen Auftritt im Rampenlicht gehabt und deshalb wollen wir nun die Aufmerksamkeit auf ein paar Maschinen lenken, die in puncto Besonderheiten, Preis und Druckerlebnis durchaus mit dem S1 mithalten können, aber möglicherweise nicht ganz so bekannt sind. Wenn dich der Ender 3 S1 ein bisschen interessiert, du aber nicht unbedingt auf den Zug aufspringen willst, dann könnten die hier vorgestellten Drucker etwas für dich sein.
Wir haben uns auf 3D-Drucker konzentriert, die mehr oder weniger mit der gleichen Ausstattung wie der Ender 3 S1 aufwarten – darunter fällt z.B. eine automatische Druckbettnivellierung, ein Direct-Extruder, ein abnehmbares Druckbett, ein Werkzeugfach u.Ä. Bisher haben wir noch nicht jede Maschine auf dieser Liste getestet (schaue hier regelmäßig mal vorbei), sondern vertrauen bei den vorgestellten Druckern auf die vom Hersteller vorgegeben Angaben.
Hier jetzt ohne großes Brimborium unsere Liste der besten Alternativen für den Ender 3 S1 von Creality, die der Markt zurzeit zu bieten hat – nach Preisen und nicht nach Präferenz sortiert.
3D-Drucker | Max. Bauraum (mm) | Extrudertyp | Druckbettnivellierung | Bauplatte | Markpreis (ca.) | Preis-Check (mit Provision) |
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Voxelab Aquila S2 | 220 x 220 x 240 | Direktantrieb | Manuell | PEI-beschichteter Federstahl | 299 € | |
Anycubic Vyper | 245 x 245 x 260 | Bowden-Extruder | Automatisch | PEI-beschichteter Federstahl | 359 € | |
Mingda Magician X | 230 x 230 x 260 | Direktantrieb | Automatisch | Carborundum-Glas | 399 € | |
Creality CR-6 SE | 235 x 235 x 250 | Bowden-Extruder | Automatisch | Carborundum-Glas | 400 € | |
Biqu BX | 250 x 250 x 250 | Direktantrieb | Automatisch | PEI-beschichteter Federstahl | 520 € | |
Der Aquila S2 von Voxelab kostet deutlich weniger als der Ender 3 S1 und ist in mancher Hinsicht besser und in anderer Hinsicht schlechter als Letzterer. Mit einem Bauraum von 220 x 220 x 240 mm bietet der Aquila S2 zwar einen kleineren Bauraum, seine maximale Hotend-Temperatur erreicht aber bis zu 300 °C. So können Konstruktionswerkstoff-ähnliche Materialien wie Polycarbonat (PC) oder Nylon eingesetzt werden. Da er darüber hinaus über einen Direct-Extruder mit beidseitiger Kühlung verfügt, ist der Aquila auch für flexible Materialien geeignet und kann somit die ganze Filament-Palette drucken.
Das Druckbett besteht aus einer magnetischen PEI-beschichteten Stahlplatte, die problemlos von der aufgeheizten Druckplatte entfernt oder ausgetauscht werden kann. Genau wie der Ender 3 S1 ist die Benutzeroberfläche über einen Touchscreen zu bedienen, doch leider reagiert dieser nur ungenügend auf Fingerberührung. Steuerung erfolgt über einen Drehcodierer (Knopf). Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, einfach zu verstehen und zu bedienen.
Was die Leistung angeht, so wird der Aquila S2 mit zwei unterschiedlichen 32-Bit-Mainboards mit den Bezeichnungen H32 und N32 angeboten. Beide sind quelloffen und unterstützen DIY-Firmware. Trotzdem sind verschiedene Werkzeuge erforderlich, um entsprechende Anpassungen durchführen zu können. Das Mainboard H32 kann mit Eclipse- und Keil-Werkzeugen modifiziert werden, das Mainboard N32 ist mit VS Code kompilierbar. Hardware-Upgrades und -Anpassungen sind beim S2 möglich, wobei der Sensor für automatische Druckbettnivellierung schmerzlich vermisst wird.
Der Aquila S2 glänzt mit vielen Besonderheiten, die auch beim Ender 3 S1 vorhanden sind, aber er kostet mit seinem wettbewerbsfähigen Preis deutlich weniger Geld. Und doch gibt es ein paar wichtige Dinge, die fehlen, darunter zwei Schrittmotoren für eine bessere Stabilität der Z-Achse. Für alle mit kleinem Geldbeutel eine gangbare Alternative.
Der Vyper von Anycubic sieht dem Ender 3 S1 gar nicht mal so unähnlich. Und abgesehen davon teilen die beiden eine Reihe von Besonderheiten. Mit einem Bauraum von 245 x 245 x 260 mm ist er zwar nicht ganz so groß wie der S1, bietet aber eine größere Druckfläche um die X- und Y-Achse.
Genau wie der S1 bietet der Vyper automatische Druckbettausrichtung mithilfe eines 16-Punkt-Nivellierungsmoduls, doppelte Führungsschrauben an der Z-Achse mit fotoelektrischen Begrenzungsschaltern für eine synchrone Bewegung und Stabilität der Z-Achse sowie eine abnehmbare magnetische PEI-beschichtete Druckplatte. Letztere soll bedeutend rauer sein als die vom S1, was zwar für gute Haftung sorgt, aber schlecht für die Detailgenauigkeit bei der ersten Druckschicht ist. Außerdem haben wir bei unseren Tests herausgefunden, dass sie nicht so haltbar ist.
Anstelle eines Direct-Extruders punktet der Vyper mit einem leistungsstarken Bowden-Extruder mit Doppelantrieb. Mit dem Volcano-Hotend können Temperaturen von bis zu 260 °C erreicht werden, d.h. was seine Filament-Kompatibiliät angeht, so spielt der Vyper in der gleichen Liga wie der S1.
In Sachen User Interface hat Anycubic den Vyper mit einem großen 4,3-Zoll-Farb-Touchscreen mit komplett neuer Benutzeroberfläche ausgestattet, der einfach zu bedienen ist und mit schnellen Reaktionszeiten punktet. Außerdem kommt er mit einem 32-Bit-Mainboard von Anycubic, einem ARM Cortex-M3-Mikrocontroller sowie TMC2209-Schrittmotortreibern.
In der Maker-Community erfreut sich der Vyper einer großen Beliebtheit. Bei unserem Test hat er eher enttäuschend abgeschnitten, insbesondere was die Standarddruckqualität angeht. Klar, es handelt sich um eine leistungsfähige Maschine, die überraschend gut mit flexiblen Materialien zurechtkommt, aber sie hat bei uns nicht diesen Sturm der Begeisterung ausgelöst wie bei vielen anderen.
Bei einem Preis von 359 € spart man gegenüber dem Ender 3 S1 mit seinen 375 €.
Der Magician X von Mingda mag vielleicht nicht ganz so bekannt sein wie die anderen Drucker auf dieser Liste. Er hat aber einen beeindruckenden Bauraum von 230 x 230 x 260 mm und punktet mit annähernd den gleichen Besonderheiten wie der S1, darunter z.B. auch ein Fach für Werkzeuge.
Allem voran der Direct-Extruder und die automatische Druckbettnivellierung gaben jedoch den Ausschlag, dass es der Magician X auf unsere Liste geschafft hat. Erstgenannter verfügt über Doppelantrieb und sollte damit für eine ausgesprochen gute Filamentzufuhr sorgen. Ausgestattet mit einem Hotend mit Doppellüfter (der bis auf 260 °C hochgeheizt kann) ist davon auszugehen, dass der Magician X problemlos mit Verbrauchsmaterialien wie PLA, ABS, PETG und flexiblen Filamenten zurechtkommt. Der Hersteller setzt auf Dehnmessstreifen für präzise 16-Punkt-Nivellierung. Das Druckbett bleibt während des gesamten Vorgangs aufgeheizt – ein entscheidender Unterschied zum Ender 3 S1.
Außerdem wartet der Magician X mit einem doppelten Z-Achsen-Antrieb auf, der mit einem Synchronriemen gekoppelt ist, um mögliche Fehlausrichtungen zu vermeiden. Außerdem kannst du mithilfe der manuellen Riemenspanner alles, was zu locker ist, im Handumdrehen festzurren.
Was das Druckbett angeht, so besteht es beim Magician X aus Carborundum-Glas. Heutzutage ein beliebtes Feature bei vielen Druckern. Vergleichbar mit einer PEI-Beschichtung werden so eine starke Haftung und saubere erste Schichten gewährleistet, ohne dass weitere Klebstoffe zum Einsatz kommen müssen. Dummerweise kannst du es nicht biegen, um deine Drucke besser ablösen zu können. Aber in den meisten Fällen lassen sich die Drucke ganz einfach entfernen, sobald das Druckbett abgekühlt ist. Trotzdem kommt es mal vor, dass du dafür auch einen Spachtel zu Hilfe nehmen musst.
Die Benutzeroberfläche des Magician X ist responsiv und intuitiv und punktet mit einem 3,5-Zoll-Farb-Touchscreen. Daten können über USB-Laufwerk, SD-Karte oder USB-C-Verbindung ausgetauscht werden. Ausgestattet mit einem 32-Bit-Mainboard mit Cortex-M4-CPU verfügt er über die nötige Leistung. Und der leise Schrittmotortreiber TMC 2209 hält die Betriebsgeräusche im Zaum.
In der letzten Zeit ist der Preis des Magician X von Mingda ein wenig nach unten gegangen. Das macht aus ihm eine interessante und erschwingliche Alternative zum Ender 3 S1 – bei nahezu ähnlicher Ausstattung.
Der Creality CR-6 SE ist im Grunde eine glamourösere Version des Ender 3 V2. Wenn der S1 nicht erst kürzlich herausgebracht worden wäre, hätten wir jedem, der auf der Suche nach einem Ender in De-luxe-Format ist, den CR6- SE empfohlen: ein zuverlässiger Drucker mit einer Vielzahl von benutzerfreundlichen Besonderheiten. Man findet beim ihm viele Features, mit denen auch der S1 aufwartet – aber nicht alle.
Während sich der Bauraum mit 235 x 235 x 250 mm nur geringfügig von den typischen Maßen der Ender-3-Drucker unterscheidet, kommt der CR-6 SE mit einer großzügigen Ausstattung, wie beispielsweise doppeltem Z-Achsen-Antrieb für zusätzliche Stabilität und präzise Bewegungsabläufe und Dehnmessstreifen für eine automatisches Druckbettnivellierung: Damit wird das Drucken der ersten Schichten zum Kinderspiel und manuelle Druckbettausrichtung gehört endgültig der Vergangenheit an.
Allerdings ist der CR-6 SE mit einem Bowden-Extruder und nicht mit dem neuen Sprite-Direct-Extruder von Creality ausgestattet. Auch hat er ein Druckbett aus Carborundum-Glas und kein abnehmbares, magnetisches Druckbett mit PC-Beschichtung wie der S1. Um die Drucke abzulösen, kann das Druckbett nicht einfach abgenommen und gebogen werden, aber die Haftung ist vergleichbar und saubere erste Schichten sind auch mit dem SE möglich. Als wir den CR-6 getestet haben, konnten wir schnell gute Druckergebnisse erzielen – seine Leistung hat uns überzeugt.
Er kommt mit einem 32-Bit-Mainboard und leisen Schrittmotortreibern, aber bei der Benutzeroberfläche wurde das Display mit Drehknopf durch einen schicken 4,3-Zoll-Touchscreen ersetzt. Und nicht zu vergessen ist die Werkzeugschublade: Eine tolle Lösung, um Dinge zu verstauen – ob sie nun relevant für den Druck sind oder nicht.
Wenn du also bei Creality bleiben willst und noch nicht bereit sein solltest, den Preis für einen S1 hinzublättern, könnte der CR-6 SE eine gangbare Alternative für dich darstellen. Mit einem 3D-Drucker von Creality hast du Zugang zu einer großen Community mit einer schier endlosen Anzahl an Mods und Upgrades, falls du denn an deinem CR-6 SE herumbasteln möchtest. Man muss ein bisschen mehr Geld dafür hinlegen als für den Anycubic Vyper, der ihm am nächsten kommt und der mit einem besseren Extruder punktet. Aber nachdem wir beide getestet haben, müssen wir feststellen, dass das Druckerlebnis mit dem CR-6 SE eindeutig sauberer ist.
Der Biqu BX wartet mit einem beeindruckenden Bauraum von 250 x 250 x 250 mm auf. Aber das ist nicht das einzige Plus, das dieser Drucker zu bieten hat. Man beachte noch das gigantische 7-Zoll-Steuerungsdisplay.
Aber jetzt mal der Reihe nach. Ausgestattet mit einem leichten Direct-Extruder (laut Biqu wiegt er 219 g) und einer Drehmomentübertragung im Verhältnis 7:1 lässt er eine ausgezeichnete Druckleistung vermuten – selbst bei flexiblen Materialien. Und mit seinem Hotend, das Temperaturen von bis zu 300 °C erreicht, kann eine große Palette an Filamenten gedruckt werden.
Ein doppelter Z-Achsen-Antrieb in Kombination mit einem Synchronriemen sollten dafür sorgen, dass der BX bestens dazu ausgerüstet ist, den gesamten Bauraum zu nutzen – und das ohne Gewackel und Ungenauigkeiten. Dank der automatischen Druckbettnivellierung mit Näherungssensor sollten die ersten Schichten problemlos quasi „auf Knopfdruck“ sauber und gleichmäßig gedruckt werden können
So weit, so gut, aber sein Alleinstellungsmerkmal ist zweifellos das 32-Bit-Mainboard von BigTreeTech (BTT). Dies ist das Unternehmen hinter Biqu und ein sehr bekannter Hersteller von Mainboards für 3D-Drucker und Upgrade-Komponenten. Beim BX wird OctoPrint fertig integriert mitgeliefert – ein sehr ungewöhnliches Extra , mit dem der Drucker Konkurrenten aus dem gleichen Preissegment haushoch überlegen ist, allein durch die möglichen Steuerungs- und Überwachungsfunktionen. Nutzer können sogar mit nur einem Klick auf dem riesigen Touchscreen zwischen dem herkömmlichen Marlin- oder dem BTT-Steuerungsmodus hin und her switchen Das Mainboard unterstützt auch Erweiterungen für „Plug-and-print“-Firmware von Raspberry Pi.
Und wenn du ein bisschen Glanz und Gloria beim Drucken erleben willst, so wartet der BX zu guter Letzt auch noch mit integrierten RGB-LEDs auf.
Lizenz: Der Text von "Die besten Creality Ender 3 S1-Alternativen" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.
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