Als ein (namentlich nicht genannter) Kollege aus dem Redaktionsteam von All3DP mit gerade mal sieben Jahren auf eine neue Schule kam, wurde er von seiner Lehrerin Mrs. Dart dafür gerügt, dass er nicht richtig mit der Schere umgehen konnte. Als wenn es noch nicht schlimm genug gewesen wäre, der „Neue“ zu sein, wurde er aus der Klasse herausgenommen und musste völlig sinnbefreit Papier schneiden, während seine Klassenkameraden die wahrlich wichtigen Dinge lernen durften. Wie z.B. Mathe, oder Leute wegen ihrer Haarfarbe zu ärgern.
Tja, liebe Darty, wer zuletzt lacht, … Zweieinhalb Jahrzehnte später spielen deine antiquierten Schneidewerkzeuge keine Rolle mehr und der namentlich nicht genannte Redaktionskollege wird den ausgefeilten Cricut Maker 3 unter die Lupe nehmen, der alle Scheren überflüssig macht.
Der Maker 3 ist eine digitale Schneidemaschine, mit der man über 300 Materialien, darunter Papier, Stoff und Vinyl, bearbeiten kann und der sich einer großen Beliebtheit unter Makern erfreut. Dieses beeindruckende Gerät sollte die Scheren-Erfahrung mit Mrs. Dart ad absurdum führen, denn seine Funktionsweise basiert auf Maschinencode. So können hochkomplizierte Formen mit einer Präzision geschnitten werden, die man von Hand niemals hinbekommen könnte.
Sei dabei, wenn wir es unserer alten Lehrerin zeigen! Wir werden den 450-€-Cricut auf Herz und Nieren prüfen: die Software inspizieren, Vinyl bearbeiten, das nötige Fingerspitzengefühl beim Übertragen und Entgittern an den Tag legen – und die halben Bürovorräte an Bier beschlagnahmen.
Der Cricut Maker 3 ist eine ausgezeichnete digitale Schneidemaschine, ein schickes Gerät mit hochwertiger Anmutung, mit dem man eine große Anzahl verschiedener Materialien bearbeiten kann. Darüber hinaus ist der Maker 3 benutzerfreundlich, bedarf keiner Vorkenntnisse oder Fähigkeiten, um damit arbeiten zu können, und verfügt über eine große Maker-Community, die für neue Dinge und Projekte Ideen und Methoden beisteuern kann.Es macht Spaß, mit dieser Maschine zu arbeiten. Und wenn du einmal verstanden hast, wie der Hase läuft, ist eine Idee schnell in die Tat umgesetzt.
Perfekt ist sie trotzdem nicht. Die Software Design Space ist simpel und wird für den Maker 3 am besten nur als Controller eingesetzt. Sie ist nicht komplex genug, um komplizierte und qualitativ hochwertige Produkte in der App zu kreieren. In erster Linie fungiert sie als „Schaufenster“ von Cricut und tischt dir bei jeder Gelegenheit zusätzliche Produkte und Abo-Angebote auf.
Dummerweise ist das ein Cricut-spezifisches Thema. Es scheint Unmengen von Materialien und Zubehör zu geben, die man für diese Maschine kaufen kann. Und wenn du die ganze Palette der 300 Materialien und die ganzen Techniken nutzen willst, klettert der Preis von 450 € ganz schnell nach oben. Aber natürlich musst du dich nicht darauf einlassen. Wenn du also genau weißt, was du willst und was du dafür brauchst, wählst du einfach nur das entsprechende Zubehör aus.
Der Maker 3 wird dir dann gute Dienste erweisen. Aber schöner wäre es natürlich, wenn man die ganze Bandbreite an Möglichkeiten mit weniger Geldeinsatz nutzen könnte. Wenn du aber die Absicht hast, eine Vielzahl verschiedener Materialien mit Präzision zu schneiden, liegst du mit dem Maker 3 goldrichtig. Und Scheren gehören dann endgültig der Vergangenheit an. Eventuell.
Cricut ist inzwischen einer der, wenn nicht sogar DER bekannteste Markenname für sogenannte digitale Schneidemaschinen (auch bekannt unter den Bezeichnungen Stanzmaschine und Schneideplotter). Dieses kleine schlanke Gerät ist in keiner Weise vergleichbar mit den klobigen, auf den praktischen Einsatz ausgerichteten Budget-3D-Druckern, die wir sonst so testen. Er ist schlicht, stylisch und … – wagen wir es auszusprechen? Ja, wir wagen es: Sein Design erinnert ein wenig an das von Apple.
Der Cricut Maker 3 kam 2021 gegen Frühlingsende auf den Markt. Und obgleich er Maker 3 heißt, ist er tatsächlich der zweite Maker, der dem Original von 2017 nachfolgt. Aus technischer Sicht verfügt er laut Hersteller im Vegleich zu seinem Vorgängermodell über eine schnellere Schnittgeschwindigkeit und eine Schneidkraft, die 10-mal höher ist.
Beim Cricut Maker 3 handelt es sich um eine CNC-Fräse, die ähnlich einem CNC-Router detailgenau kleinste Formen gemäß einem computergenerierten Code schneidet, nur dass hier eine Klinge zum Einsatz kommt. Sein Arbeitsbereich hat eine Größe von 330 mm x 3.600 mm. Um aber die maximale Schnittlänge ausreizen zu können, benötigst du den optionalen Rollenhalter (50 €) und musst die von Cricut empfohlenen „Smart Materials“ einsetzen, damit du auf eine Schneidematte verzichten kannst. Beim Einsatz von Drittanbieter-Material (für das du eine Schneidematte benötigst) wird die Schnittlänge von der Länge eben dieser Schneidematte bestimmt.
Der Maker ist empfindlicher als die lauten und klobigen CNC-Router, aber gleichzeitig womöglich auch vielseitiger einsetzbar. Cricut brüstet sich voller Stolz damit, dass sich mit ihm mehr als 300 verschiedene Materialienbearbeiten lassen. Aber die Sache hat einen Haken: Du brauchst dafür viele der 13 zusätzlichen Werkzeuge. Das ist ein ziemlich wichtiger Hinweis, denn im Lieferumfang vom Maker 3 ist nur eine Feinschnittklinge enthalten. Weitere Werkzeuge müssen separat gekauft werden und kosten pro Stück bis zu 50 €. Der Vorteil erscheint uns hier, dass du nur die Werkzeuge kaufst, die du auch wirklich benötigst, wenn du mit einem speziellen Material arbeiten willst. Es ist einfach wichtig zu wissen, dass man das Gerät nach dem Kauf nicht sofort mit all diesen Materialien einsetzen kann, sondern es stellt lediglich eine Basis da, auf der man aufbauen kann.
Schneiden ist bei Weitem nicht das Einzige, was der Maker 3 zu bieten hat – er hat noch ein paar mehr Asse im Ärmel parat. Als da wären: Zeichnen, Falzen, Prägen, Gravieren. Ganz abgesehen von den besonderen Schnitten, die man mit den exotischeren Werkzeugklingen hinlegen kann. Einige kreative Ideen können nur mit den bereits erwähnten zusätzlichen Werkzeugen umgesetzt werden. Und wenn du zeichnen oder schreiben möchtest, benötigst du spezielle Cricut-Stifte. Vielleicht ahnst du hier schon, was da auf dich zukommen könnte.
Das mit jedem Maker 3 mitgelieferte Werkzeug besteht aus einer Klinge mit feiner Spitze, mit der man laut Hersteller eine ganze Reihe von verschiedenen Materialien bearbeiten kann. Nach unserem Kenntnisstand legt sich Cricut nicht genau fest, wie viele Materialien diese Klinge tatsächlich schneiden kann. Papier, Bügelfolie, Vinyl, Karton, Hartschaum und selbst Carbonfasern haben wir aber getestet und sie gehören dazu. Falls du ein spezielles Material bearbeiten möchtest, raten wir dir, die Seite mit den kompatiblen Materialien aufzurufen und eine „Suche auf Seite“-Anfrage in deinem Browser durchzuführen, um das gewünschte Material zu finden. So weißt du, ob du das richtige Werkzeug zur Hand hast.
Diese Werkzeuge müssen irgendwo aufbewahrt werden. Im Maker 3 sind Zubehöradapter für zwei Werkzeuge vorgesehen, die mit „A“ und „B“ beschriftet sind. Du magst dich fragen, warum gleich für zwei? Weil es Projekte gibt, bei denen man zwei verschiedenen Aktionen gleichzeitig durchführen kann. Nehmen wir mal an, du möchtest einen Sticker herstellen. In diesem Fall kannst du eine Form aus deinem Material schneiden und gleichzeitig schreibt der Maker 3 darauf ein Wort oder versieht es mit einem Muster. Was den Workflow angeht, ist das enorm effizient. Bei einem Batch-Job von Stickern mit einem von Cricut empfohlenen „Smart Material“, lassen sich auf diese Weise sehr viele Sticker sehr schnell herstellen.
Zum Testen hatten wir nicht alle Werkzeuge und kompatiblen Materialien zur Hand, aber es gibt ein bestimmtes Material, auf das wir uns konzentrieren wollen: Vinyl. Wenn man Vinyl präzise schneiden will, setzt man am besten eine speziell dafür geeignete Schneidemachine ein. Man könnte meinen, Laser-Cutter seien hier eine Option. Tatsächlich sind sie das in keiner Weise, denn beim Laserschneiden von Vinyl werden zwei gruselige chemische Verbindungen freigesetzt: Hydrochlorid und Chlorgas. Wir legen auf keine der beiden großen Wert – und das sollte auch für dich gelten.
Wir haben Cricuts proprietäres „Smart Vinyl“ dafür eingesetzt. „Smart“ heißt es hier wohl, weil eine Bearbeitung ohne Schneidematte möglich ist. Wir haben auch das bedruckbare Vinyl von Cricut geschnitten. Hier ist eine Schneidematte erforderlich – so konnten wir beide Seiten des Workflows kennenlernen.
Für alle Materialien, die kein „Smart Material“ von Cricut sind, muss eine Schneidematte her. Wenn es um die Wahl von Materialien, Schneidematten und Stiften geht, möchte Cricut gern seine eigenen Produkte an den Mann bringen. Aber es geht auch anders. Wenn du online suchst, werden dir zahlreiche Alternativen angeboten. Diese Alternativen sind oft günstiger und funktionieren manchmal sogar besser, wenn man den Nutzern Glauben schenken darf. Man kann sogar Adapter für Permanentmarker wie Sharpies finden. Was das Thema Materialien angeht, so ist nichts in Stein gemeißelt. Um das Material zu finden, das für dich, deine Maschine, deine Fähigkeiten und dein Projekt am besten passt, musst du verschiedene ausprobieren – die Trial-und-Error-Methode ist ein wenig vergleichbar mit der Suche nach dem perfekten Filament für dein 3D-Druck-Projekt.
Der Maker 3 ist ein Gerät, bei dem die wohldurchdachte Benutzerfreundlichkeit zweifelsohne einen hohen Stellenwert hat. Vom Einschalten der Maschine bis hin zum Herausnehmen des fertiggestellten Produkts – die Liebe zum Detail, die den von uns tagtäglich eingesetzten 3D-Druckern oft fehlt, hat uns begeistert.
Eine Montage ist nicht nötig, die Maschine wird komplett geliefert und ist sofort einsatzbereit. Du musst sie nur noch anschließen. Wenn du den Maker 3 zum ersten Mal einsetzt, wirst du von der Software (Cricut Design Space – kostenloser Download) aufgefordert, ein Tutorial über ein mitgeliefertes Materialmuster anzuschauen. Und los geht’s! Der Maker 3 ist eine einfache und ansprechende Maschine, mit der man richtig Spaß haben kann.
Design Space an sich ist nichts Besonderes. Es handelt sich hier um eine sehr einfache Software für Einsteiger und blutige Anfängern, für die der Bereich noch absolutes Neuland ist. Grundlegende Funktionen wie das Ändern von Größen und Formen, die Neuanordnung von Elementen innerhalb des definierten Rahmens und die Festlegung bestimmter Parameter sind enthalten. Und in den allermeisten Fällen erfüllt die Software ihren Zweck. Da die Bearbeitungsoptionen eingeschränkt sind, werden Designer mit mehr Erfahrung für den Großteil ihrer Projekte ganz sicher auf andere Softwares zurückgreifen und Design Space nur als Einstieg nutzen. Und das ist sicherlich die beste Vorgehensweise, wenn du den Anspruch hast, detailgenaue und anspruchsvolle Designs zu kreieren.
Wenn du willst, kannst du Design Space auch auf deinem mobilen Endgerät nutzen. Wenn du einmal in der App über Android oder iOS eingeloggt bist, hast du Zugriff auf alle in deinem Account gespeicherten Designs. Du verfügst hier über die gleichen Funktionen wie in der Desktop-Version: in der Anwendung genauso einfach, aber halt als clevere App-Version. Außerdem kannst du mit der App auch das Gerät bedienen. Solange man sich im gleichen Raum befindet, ist es möglich, sich über Bluetooth kabellos mit dem Maker 3 zu verbinden. Es gibt auch die Möglichkeit, auf dem PC mit deinem Maker 3 über Bluetooth zu kommunizieren. Das Einrichten ist allerdings kniffeliger und deutlich umständlicher, als ein USB-Kabel an deine Maschine anzuschließen.
Mit der Software hat es noch eine andere Bewandtnis: Sie dient als Vehikel, um mehr Produkte, Designs, Schriftarten, Projekte u.Ä. von Cricut verkaufen zu können. Es ist zwar möglich, auf kostenlose Optionen auszuweichen. Allerdings sind die Einsatzmöglichkeiten eingeschränkter, wenn du nicht bereit dazu bist, die Angebote von Cricut zu bezahlen oder Cricut Access zu abonnieren.
Sobald dein Design fertig für die Produktion ist, verbinde deinen Maker 3 mit einem USB-Kabel (wer einen AMD-Ryzen-Chip auf seinem PC hat, sollte stattdessen Bluetooth einsetzen). Die Software findet automatisch dein Gerät und schon kann’s losgehen. Vorher musst du noch das zu schneidende Material auswählen, den richtigen Druck einstellen und es ggf. auf die Schneidematte auflegen. Die Schneidematte von Cricut verfügt über eine angenehm rutschfeste Oberfläche, die das Material gut festhält. So wird eine Faltenbildung während des Schneidevorgangs verhindert.
Das Einführen des Materials (mit Schneidematte, wenn nicht die „Smart Materials“ von Cricut eingesetzt werden) ist ein Klacks. Lege das Material ein und drücke die Vorschubtaste zum Laden (oder Entladen). Jetzt wird das geladene Material gemessen. Und wenn du die Funktion „Drucken, dann schneiden“ gewählt hast, scannt er zum Erfassen der Ränder sogar den Druck, bevor sich die Klinge ins Material senkt. Beim Testen haben wir beim Schneiden leichte Abweichungen feststellen können, was aber unerheblich ist, denn es handelte sich hier nur um wenige Millimeter.
Die Methode „Drucken, dann schneiden“ hat uns besonders interessiert. Wir hatten wahnsinnig viel Spaß damit, unsere eigenen Bieretiketten zu kreieren. Die original Label unserer Biervorräte im Büro haben wir dann durch Etiketten ersetzt, die – so könnte man es ausdrücken – ein bisschen besser zu uns passen. Wir mussten ein paar Messungen durchführen, uns ein bisschen darauf einfuchsen, wie man mit dem Cricut Vinyl schneidet und – das war der schwierigste Part – wie man entgittert und überträgt. Aber das war’s schon. Entgittern bedeutet, überschüssiges Material zu entfernen. Nicht benötigtes Material wird herausgenommen, sodass du das Vinyl abziehen und es mithilfe einer Transferfolie problemlos übertragen kannst
Entgittern ist da schwieriger, als man denkt, denn dafür ist eine ruhige Hand gefragt. Hier sind Geduld und Vorsicht angesagt, denn man sollte aufpassen, dass der Maker 3 tief genug schneidet, damit das überflüssige Material leichter entfernt werden kann. So etwas kann vor dem Scheiden mit Design Space problemlos eingestellt werden.
Die von Cricut mitgelieferten manuellen Werkzeuge für das Reinigen und das Übertragen von geschnittenen Materialien sind recht gut. Die Pinzetten und der Entgitterhaken waren solide Helfer, nur mit dem Transferklebeband hatten wir unsere Probleme – aber das lag an uns und nicht am Maker 3.
Mit mehr Zeit und Übung hätten wir auch das gepackt – das Gleiche gilt auch für dich. Aber mache dich auf ein paar frustrierende erste Erfahrungen gefasst, wenn du vorher noch nicht mit Vinyl gearbeitet haben solltest. Am Ende unserer Tests hatten wir so an die zehn Bierflaschen-„Prototypen“ auf unserem Schreibtisch stehen, was für besorgte Blicke von unseren Vorgesetzten sorgte. Nicht jedes Etikett war perfekt, aber es hat sich gelohnt, Wir finden, die finalen Label sehen richtig klasse aus. Und als wir erst mal wussten, wie der Hase läuft, war es unglaublich einfach, immer bessere Resultate zu erzielen.
Wenn man uns damit beauftragen würde, ein paar Getränke für eine Show zu individualisieren, würden wir das mit dem Maker 3 sicher gut – und schnell – hinkriegen.
Wenn du diese Maschine sehr viel nutzen wirst und Geschick dafür hast, wie man das eine oder andere Material anwendet, und wenn du immer voller kreativer neuer Ideen steckst, dann ist sie wahrscheinlich ihr Geld wert. Diese Maschine bietet viele Vorteile.
Sprechen wir zunächst darüber, wie einfach man mit dem Maker 3 Dinge produzieren kann. Vom Design bis zur eigentlichen Herstellung dauert es nur wenige Minuten. Die Maschine ist anständig gebaut und leicht zu bedienen, selbst wenn man vorher noch nie damit gearbeitet hat. Der Maker 3 hat über den gesamten Testzeitraum hinweg durchweg schnell und glatt geschnitten und Ergebnisse erzielt, wie wir sie uns erwünscht haben. Was auf unseren Bildschirmen angezeigt wurde, haben wir später auch in den Händen gehalten. Dadurch konnten wir unsere Entwürfe für die Bieretiketten schnell iterieren und der Weg vom Protoypen zum Endprodukt war im Nu zurückgelegt.
Was die Aufmachung und das Design angeht, so sollten sich viele 3D-Drucker-Hersteller vom Maker 3 durchaus eine Scheibe abschneiden. Das muss man Cricut lassen: Der Maker 3 ist eine beeindruckende Erscheinung. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten und er ist benutzerfreundlich. Außerdem kann man mit ihm auch anspruchsvolle Schnitte und Formen in guter Qualität herstellen, was wir so zunächst nicht vermutet hatten. Wenn du erst mal weißt, wie es funktioniert, ist es auch möglich, relativ schnell einen Entwurf zu iterieren – hier macht die Übung den Meister.
Es gibt aber auch Frusterlebnisse sind zu verzeichnen. Am nervigsten ist Cricuts aggressives Verkaufsmarketing, das darauf abzielt, dir das Zubehör anzudrehen – egal ob du es nun brauchst oder nicht. Die Software Design Space überschwemmt dich förmlich mit Angeboten: Werkzeuge, Rollenhalter, Materialien, Stifte, Schneidematten (ja, es gibt mehr als nur eine), Designs, Formen und Schriftarten und natürlich auch Abo-Angebote werden feilgeboten. Das ist einfach zu viel des Guten. Die Marke ist allgegenwärtig und drängt sich auf – sogar in der Software. Diese Maschine kostet 450 € und sobald du das Geld auf den Tisch gelegt hast, will Cricut mehr von dir.
Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf die herstellereigene Software Design Space. Sie kommt recht simpel daher und ist nicht besonders intuitiv in der Anwendung, obwohl sie für Einsteiger entwickelt wurde. Es ist nicht immer sofort ersichtlich, wo man den Filter zum Sortieren der kostenlosen Entwürfe oder gar den Speicher-Button finden kann. Wir vermuten, das liegt am Design.
Trotzdem sind wir große Fans dieser Maschine und davon überzeugt, dass sich 3D-Drucker-Hersteller eine Menge von ihr abgucken können. Spaß wird hier ganz großgeschrieben, und so sollte es doch sein, oder?
Der Cricut Maker 3 ist in erster Linie ein intelligentes Schneidewerkzeug, das weichere Materialien sehr präzise schneiden kann. Aber das ist noch nicht alles. Der Maker 3 ist mit 13 verschiedenen Werkzeugen kompatibel (separat zu kaufen). Sie erlauben dem Nutzer, eine Vielzahl von Aktionen durchzuführen, darunter schreiben, gravieren, prägen u.v.m.
Laut Cricut lassen sich die Werkzeuge dank QuickSwap, einem patentierten Gehäuse, ganz einfach austauschen. Praktischerweise ist der Maker 3 mit zwei vorinstallierten Klemmen (mit A und B bezeichnet) ausgestattet. So kannst du zwei unterschiedliche Arbeiten an einem Projekt zugleich durchführen, wie z.B. schneiden und schreiben.
Die Preise für zusätzliche Werkzeuge variieren und liegen zwischen 30 € und 60 €. Wir haben bei Cricut nachgefragt, ob auch die Werkzeuge des Vorgängermodells mit dem Maker 3 kompatibel sind: Ja, das sind sie! Wenn du also ein Upgrade planst, kannst du so ein paar Kröten einsparen.
Laut Cricut kann man mit dem Maker 3 mehr als 300 verschiedene Materialien bearbeiten – von weicherem Material wie Seide, Baumwolle und Kaschmir bis hin zu festeren Werkstoffen wie Holz, Leder oder Denim. Im Gegensatz zu Laser-Cuttern wird er auch mit Materialien wie Vinyl fertig.
Inwieweit du ein Material bearbeiten kannst, hängt von dem eingesetzten Werkzeug ab. Du kommst nicht so mir nichts, dir nichts mit 300 verschiedenen Materialien zurecht, ohne in die optionalen Werkzeuge zu investieren – wenn sie denn verfügbar sind.
Wenn wir schon beim Thema Materialtypen sind, hier der Hinweis, dass Cricut sogenannte „Smart Materials“ für den Maker 3 anbietet. Darunter befinden sich Papier, Vinyl und ein Material, das der Hersteller Smart Iron-On getauft hat. Bei Letzterem kannst du ein Bügeleisen einsetzen, damit sich das Material mit Stoff verbindet, wie z.B. bei der Bearbeitung von T-Shirts. Iron-On kommt in unterschiedlichen Farben und hält laut Cricut mehr als 50 Maschinenwäschen aus.
Die „Smart Materials“ werden einfach geladen, ohne dass dafür eine Schneidematte erforderlich ist. Die von Cricut beworbene größere Schnittlänge kann mit genau diesen Materialien erreicht werden. Dann kommst du sicher auch nicht an dem optionalen Rollenhalter vorbei.
Der Maker 3 kann Materialien mit einer maximalen Breite von 330 mm und einer maximalen Länge von 3.600 mm schneiden. Um jedoch diese Schnittlänge zu erreichen, benötigst du den optionalen Rollenhalter und musst zusätzlich 50 € dafür hinlegen.
Wie nicht anders zu erwarten, dient der Rollenhalter dazu, die Materialrollen zu halten – und um genau zu sein, sind hiermit die „Smart Materials“ von Circut gemeint. Diese Materialien wurden für die Maschine optimiert und sind in einer Länge zwischen 3 und 22 Metern verfügbar. Lediglich das Material „Smart Vinyl“ ist zurzeit in einer noch größeren Länge zu haben. Die maximale Schnittlänge hängt ansonsten vom Material und von der Schneidematte ab, die du ja einsetzen musst, wenn du kein „Smart Material“ nutzt.
Design Space heißt die mit dem Cricut Maker 3 mitgelieferte kostenlose Software. Die Desktop-Version gibt es für Windows und Mac, die Version für mobile Endgeräte läuft auf Smartphones und Tablets.
In Design Space müssen die Ersteinstellungen für den Maker 3 vorgenommen werden. Erst dann hat man Zugriff auf die Designwerkzeuge und die Cricut-Design-Bibliothek mit den fertigen Projekten. Es scheint eine recht große Anzahl von kostenlosen Designs und Schriftarten verfügbar zu sein. Doch wird man regelrecht aufgefordert, die kostenpflichtigen Produkte auszuwählen oder ein monatliches oder jährliches Cricut-Access-Abonnement zu kaufen, bei dem viele dieser Produkte enthalten sind.
In Design Space kann man auch eigene Bilder und Designs hochladen und diese dann mit mit dem Maker 3 herstellen, was eine ausschlagebende Funktion für viele Anwender ist. Folgende Dateiformate werden unterstützt: .jpg, .png, .bmp, .gif, .svg, und .dxf. Das geht supereinfach und ist echt schnell umzusetzen. Du hast die Möglichkeit, die Detailgenauigkeit deines hochgeladenen Motivs festzulegen.
Die Meinungen über diese Software gehen auseinander: In den einschlägigen App-Stores und Foren findet man bei den Bewertungen sowohl positive als auch negative Kritik. Zumindest muss man nichts dafür bezahlen. Wir fanden sie zu simpel, um sie ausschließlich als Designsoftware einzusetzen. Da bist du mit einer Qualitätssoftware besser beraten und kannst Design Space dann als Software-Controller für den Maker 3 einsetzen.
Wenn du die Software noch nicht kennst und mit den Produkten von Cricut noch keine Erfahrungen hast, kannst über Zoom an den Kursen 101 oder 102 teilnehmen, um dir einen Einblick zu verschaffen.
Der Maker 3 ist ein ziemlich kompaktes Gerät, das problemlos ein Plätzchen in jeder Werkstatt oder in jedem Büro finden sollte. Im Gerät selbst gibt es eine Reihe von Ablagemöglichkeiten für Werkzeuge und andere Dinge, darunter ein Fach für die Klingen. Uns hat das kompakte und gleichzeitig gut durchdachte, klare Design sehr überzeugt.
USB und Bluetooth sowie eine integrierte Dockingstation für Smartphones und Tablets sorgen für die nötige Konnektivität und einen aufgeräumten Look, damit du mit der Software in der Nähe der Maschine arbeiten kannst. Wenig überraschend ist von einigen Nutzern zu hören, dass die Bluetooth-Verbindung besser sein könnte (ein typisches Problem der Bluetooth-Technik). Deshalb empfehlen wir dir die verlässliche USB-Verbindung (außer du hast einen AMD-Ryzen-Chip auf deinem PC). In diesem Fall rät Cricut, ausschließlich über Bluetooth zu arbeiten.
Cricut bietet in Verbindung mit dem Maker 3 ein Abonnement an: Cricut Access. Cricut Access gibt es als Standard- oder Premium-Abonnement. Die Premiumversion kann nur jährlich abonniert werden und kostet 110 €, eine monatliche Zahlung ist nicht möglich. Die Standardversion ist mit 99,99 € pro Jahr günstiger und kann monatlich mit 9,99 € bezahlt werden.
Es gibt nur geringfügige Unterschiede zwischen den beiden Abonnements. Das Premium-Abo bietet 20% Rabatt auf die Materialien und kostenlosen Economy-Versand für alle Bestellungen im Online-Cricut-Shop bei einem Einkaufswert von mehr als 50 €. Beide Abonnements erlauben unbeschränkten Zugriff auf über 150.000 Bilder, mehr als 500 Schriftarten, Tausende von fertig einsetzbaren Projekten sowie einen 10%-Rabatt auf lizenzierte Bilder.
Es gibt einige digitale Schneidemaschinen als Alternative zum Maker 3. Wir haben ein paar ausgewählt, die für dich interessant sein könnten.
Aber vielleicht sind sie auch nichts für dich und du hast eher Spaß an Maschinen, die in Richtung Laserschneiden gehen. In diesem Fall führe dir unsere Kaufberatung für die besten Laser-Cutter oder die besten Lasergravierer zu Gemüte und erfahre mehr über unsere Favoriten mit „Piiuu“-Sound.
Die Silhouette-Cameo-Serie wird oft genannt, wenn es um eine Alternative für den Cricut Maker 3 geht. Er kommt in drei Versionen mit drei Größen: der Silhouette Cameo 4, Plus und Pro, wobei der Plus genauso viel kostet wie der Maker 3. Man erkennt schnell, warum er oft als Alternative genannt wird: Seine Software und die Fähigkeit, etwas dickere Materialien zu schneiden, werden von Nutzern positiv erwähnt. Auf der negativen Seite ist hier die Geräuschentwicklung anzumerken, denn der Cameo Plus ist offenbar deutlich lauter als der Cricut Maker 3.
Der Brother ScanNCut DX bietet noch eine weitere Erfahrung: Er verfügt über einen integrierten Scanner, d.h. du kannst Bilder einscannen und die Designs später schneiden. Er bietet eine Arbeitsfläche von 304 x 304 mm, WLAN-Anschluss und eine Schnitttiefe von 3 mm. Mit 480 € bekommt man ihn für den gleichen Preis wie den Cameo Plus und den Cricut Maker 3.
Der Cricut Explore 3 kann als abgespeckte Version des Maker 3 angesehen werden. Mit ihm kann man rund 100 Materialien bearbeiten statt der 300 und die Anzahl der verschiedenen Werkzeuge beschränkt sich auf 6 statt auf 13 wie beim Maker 3. Außerdem ist seine Schneidkraft nicht so stark wie die des Maker 3. Wenn man dies berücksichtigt, wird der Preisunterschied klar: Er kostet nur 300 €
Lizenz: Der Text von "Cricut Maker 3 im Test: Favorit der Redaktion" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.
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