Es gibt nur wenige Drucker, die den Geschmack der Massen so getroffen haben wie der Snapmaker. Erstens wurde der Snapmaker Original mit seinem Multifunktionstool für Maker das am drittmeisten unterstützte Technikprojekt in der Geschichte von Kickstarter (obgleich manche der Meinung sind, dass die versprochenen Visionen nicht umgesetzt werden konnten).

Und dann übertraf er sich mit dem Snapmaker 2.0 auch noch selbst und wurde bei seiner Einführung zur am besten finanzierten Kickstarter-Kampagne für Technikprodukte überhaupt. Da er die Aufmerksamkeit der Technikmedien auf sich zieht (ungewöhnlich für einen 3D-Drucker), ist dieser mit großer Spannung erwartete 3-in-1-Drucker einem enormen Erwartungsdruck ausgesetzt.

Der ursprüngliche Snapmaker, der jetzt unter dem Namen Snapmaker Original bekannt ist, hat bewiesen, dass so eine Maschine nicht unbedingt Tausende von Euro kosten muss. Beim Snapmaker 2.0 liegt der Fokus auf Verbesserungen und darauf, die Formfaktoren auszureizen, die beim Original bisher nicht umgesetzt werden konnten.

Mit Vorbestellungen im Wert von rund 7 Millionen Dollar lastet folglich ein großer Druck auf dem Snapmaker-2.0-Launch. Wird das fertige Produkt den Erwartungen gerecht? Wir haben in die Hände gespuckt, um dies herauszufinden.

Update vom 6. April 2022

Still und leise hat Snapmaker Ende 2021 Updates für seine Maschinen herausgebracht. Ganz neu und relevant für diesen Testbericht ist der Snapmaker 2.0 A350T. Es handelt sich bei ihm um ein upgegradetes Modell, das im Vergleich zum A350 mit verschiedenen Verbesserungen beim Design punktet – dazu gehören auch die allgemeine Benutzerfreundlichkeit sowie insbesondere die 3D-Druck-Leistung.

Hier eine kurze Übersicht, was neu und anders ist:

  • Geräuschärmeres Leistungsmodul mit intelligentem Kühlsystem.
  • Schnellere 3D-Druckleistung mit verbesserter Kühlung und verbessertem Bewegungsalgorithmus.
  • Geräuscharmes 3D-Drucken durch Einsatz von TMC2209-Schrittmotortreibern.
  • Steigungen der Gewindestangen der X- und Y-Achsen wurden von 8 mm auf 20 mm erhöht.

Der ursprüngliche Snapmaker 2.0, der A350, ist nicht mehr erhältlich, aber der A350T ist ohnehin vorzuziehen. Wenn du Geld sparen willst, ist der F350 der Snapmaker 2.0 mit nur den 3D-Druckmodulen, sodass du das Basisgerät jetzt kaufen und später erweitern kannst. Oder du kannst dir das neueste Modell von Snapmaker ansehen, den Snapmaker Artisan.

Snapmaker 2.0 im Test

Das Urteil

Vorteile

  • Elegante, gut gebaute Hardware
  • Dank des großen Arbeitsbereichs (Modell A350) praktischer denn je
  • Gut durchdachte Extras, die das (3D-Drucker)-Leben einfacher gestalten

Nachteile

  • Workflow erzeugt Frust
  • Die ursprüngliche Leistung beim CNC-Schnitzen/-Fräsen ist unterentwickelt
  • Oh Mann, sind die laut! Die Linear-Module hören sich grässlich an

Was beim Snapmaker Original ausreichend war, bleibt beim Snapmaker 2.0, na ja, … auch weiterhin gut genug. Nur dass er viel, viel größer daherkommt und mit seinem ganzen Gedöns für schlaflose Nächte sorgen kann. Es gab und gibt auch weiterhin kleinere Frusterlebnisse (von Fehlern bei der Software bis hin zu Problemen mit der Benutzeroberfläche – beides ist nicht ganz ausgegoren). Grundsätzlich ist die Hardware aber tipptopp und wird mit buchstäblich allem fertig. Sie bietet dem viel talentierten Maker alles Nötige, damit dieser noch eine Schippe drauflegen kann, ohne dass er dafür Platz auf seinem Schreibtisch opfern muss.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

Praxistest mit einem Rekordbrecher

Bild von Snapmaker 2.0 im Test: Praxistest mit einem Rekordbrecher
Unboxing the Snapmaker 2: A box filled with boxes

Genau wie bei seinem Vorgänger werden beim Snapmaker 2.0 Module aus Vollmetall eingesetzt, die jeweils Teil der essenziellen Funktionselemente der Maschine sind. Linearmodule sind beim Snapmaker für die Bewegungen in den X-, Y- und Z-Achsen verantwortlich. Gleichzeitig sind die drei Wekzeugköpfe für die Funktionen zuständig.

Wenn man also vom Snapmaker 2.0 spricht, dann handelt es sich tatsächlich um drei verschiedene Maschinen. Den Snapmaker 2.0 gibt es in drei Größen und Preiskategorien. Der A150 ist mit einem Bauraum von 160 x 160 x 145 mm der Kleinste von ihnen und entspricht damit gerade mal dem winzigen Snapmaker Original. Dann ist da noch der A250 mit einem Bauraum von 230 x 250 x 235 mm. Größenmäßig ist er mit dem Prusa i3 MK3S vergleichbar. Und kommt noch der wuchtige A350. Er ist mit seinem erheblich größeren Bauraum von 320 x 350 x 330 mm auf einer Stufe mit dem Creality CR-10.

Snapmaker 2 A350
Das ist die Basis: Von hier aus entscheidest du, welchen Werkzeugkopf du einsetzen willst, und montierst die dafür notwendigen Module

Snapmaker hat uns freundlicherweise einen A350 für diesen Testbericht zur Verfügung gestellt. Somit beziehen sich alle unsere hier aufgeführten Erfahrungen auf diese größere Maschine und nicht auf die beiden anderen.

Werkseitig mitgeliefert wird ein 1,75-mm-3D-Druckkopf, ein CNC-Fräskopf mit ER-11-Spannzange und ein blauer 1.600-mW-Diodenlaser. Schon allein mit diesen drei Werkzeugen lassen sich mit dem Snapmaker 2.0 aus dem Stand erstaunlich viele Materialien bearbeiten und Bastelprojekte in allen Formen und Größen ausführen.

Der Snapmaker 2.0 ist ganz klar ausgereifter als der Snapmaker Original. Das liegt an der Unterstützung der glühenden Anhängerschaft in den letzten Jahren, und nicht zuletzt an der konstruktiven Kritik aufgrund enttäuschter Erwartungen ans Original – und am Geldsegen der Rekordkampagne auf Kickstarter. Uns hat das Netzteil mit pulsierender LED-Beleuchtung und die aufgepeppte Benutzeroberfläche mit großem Android-basiertem Vollfarb-Touchscreen begeistert.

Snapmaker 2 A350
Ach, und haben wir schon erwähnt, dass wir ganz hin und weg sind von der Lichtorgel des Netzteils?

Die mitgelieferte Software Snapmaker Luban – eine modifizierte Weiterentwicklung der Software CNCJS, die beim Snapmaker von Anfang an eingesetzt wurde, – sieht, zusätzlich zum allgemeinen Arbeitsbereich, von wo aus du die Befehle an den Drucker über Wi-Fi übermittelst, für die wichtigsten Werkzeugköpfe jeweils bestimmte Arbeitsbereiche vor. Vom allgemeinen Arbeitsbereich aus kannst du auch G-Code-Befehle senden und die zentralen Funktionen und Angaben der Maschine sowie den Arbeitsfortschritt überwachen.

Es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen der Luban-Software und der eigentlichen Maschine: Die Flut an Knöpfen und Konsolen passt nicht so ganz zu der übersichtlichen und aufgeräumten Hardware und Benutzeroberfläche. Wir können uns gut vorstellen, wie man in dieses Durcheinander von Fenstern durch Kamera-Feeds und andere Funktionen eine Ordnung bringen könnte, aber im Moment stellt sich alles noch recht chaotisch dar.

Snapmaker 2 A350
Ein Blick auf die Arbeitsansicht der Luban-Software, wo du Aufgaben abschließen und sie über Wi-Fi an die Maschine senden kannst, um dann den Arbeitsfortschritt zu überwachen

Im Grunde genommen ist der Snapmaker 2.0 ein Arbeitstier, gibt sich aber auch ehrliche Mühe, etwas Einzigartiges darzustellen. Und das ist umso bemerkenswerter, wenn man sich den Preisaufbau anschaut. Der größte Snapmaker 2.0, also der A350, hat einen UVP-Preis von unter 2.000 €. Als kleinster Snapmaker liegt der A250 unter einem Preis von 1.700 €. Auch mit der leicht verbesserten Bauqualität will man die neuen Snapmaker-Maschinen nicht als exotisches Spielzeug zu exklusiven Preisen verkaufen. Wenn man das Baukastensystem und das (hoffentlich – in drei Jahren wissen wir mehr) zeitlose Design berücksichtigt, ist es eine recht vernünftige Investition.

Einzigartigkeit ist nicht viel wert, wenn die Maschine keine Leistung bringt – aber das tut sie. Meistens. Die Sache ist nicht so einfach.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

3D-Druck: anständig, aber es fehlt an Flexibilität

Bild von Snapmaker 2.0 im Test: 3D-Druck: anständig, aber es fehlt an Flexibilität
The prints from the Snapmaker 2-0 are decent enough, but getting to them requires saintly patience

Für alle Uneingeweihten: Wenn man den Snapmaker für eine der vielfältigen Funktionen einsetzen möchte, muss man nur den entsprechenden Werkzeugkopf an das Linearmodul der X-Achse mit vier Bolzen befestigen und die passende Werkzeugplatte anbringen. Im Falle der 3D-Druck-Werkzeuge ist das ein großes Heizbett mit einer magnetischen Druckplatte. Das Druckbett mit rund ein Dutzend Schrauben an den skelettartigen Schlitten der X-Achse zu montieren ist, um ehrlich zu sein, umständlich.

Das Druckerlebnis mit dem Snapmaker 2.0 so, wie er sich jetzt präsentiert, ist in dieser Hinsicht leider auch nicht besser. Die vielen Frusterlebnisse beim Workflow (manches hat sich während des Testzeitraumes verbessert) brachten zutage, dass es der Maschine allgemein an Flexibilität fehlt und die standardmäßigen Druckeinstellungen einfach viiiiiiiel zu langsam sind. Da ist es klar, dass wir diesen 3D-Drucker nicht gleich zu unserem Liebling auserkoren haben.

Der Snapmaker 2.0 mit seinem großen magnetischen Druckbett mit Zugentlaster und proprietärem Kabelverbinder

Echt schade, wenn man sich seinen beeindruckenden Gesamtauftritt so anschaut. Außerdem kann man mit ihm richtig gute Drucke hinlegen (wenn man doch nur nicht so unendlich lange auf sie warten müsste).

Selbst wenn er eine lahme Ente ist, kann man mit dem Snapmaker tatsächlich auch Spaß haben. Die Luban-Software, die Firmware und das Zusammenspiel von beidem ist das eigentlich Frustrierende am 3D-Drucken mit dem Snapmaker 2.0.

Beim Schnelldurchgang der Setup-Anleitung bleiben nicht viele Informationen hängen, außer wie raffiniert doch die Benutzeroberfläche gestaltet sei. Mehr Details wären hier hilfreich gewesen, insbesondere für den Startbildschirm, wenn keine Wi-Fi-Verbindung besteht.

Die "Start"-Taste – über die du zu den verfügbaren Auftragsdateien auf dem lokalen oder extern angeschlossenen Speicher kommst – gibt keinen Hinweis darauf, dass du mit einem Wischen nach links auf eine Art App-Seite gelangst. Hier hast du Zugriff auf die Maschineneinstellungen, kannst die Bewegungen steuern und den Datenaustausch konfigurieren, um anschließend wieder zu deinen verfügbaren Auftragsdateien zu gelangen. So sollte der Bildschirm eigentlich logischerweise aufgebaut sein.

Snapmaker 2 A350
Uns gefällt das "Profil" (gehen hier überhaupt Tinder-Anspielungen?) – ein "Swipe" nach links auf dem Startbildschirm ohne Wi-Fi-Verbindung und schwups bist du auf der "App"-Seite vom Snapmaker 2.0

Was uns an dem Snapmaker 2.0, der uns zur Verfügung gestellt wurde, besonders frustriert hat, war die Standardeinstellung der Gitterbettnivellierung mit 9 Punkten, die letztendlich nicht wirklich viel genützt hat. Wir konnten nur selten feststellen, dass diese Voreinstellung in einer gleichmäßigen ersten Schicht resultiert hat. Du kannst den Wert der Z-Achse in 0,05-mm-Schritten anpassen. Aber auch damit konnte das Problem mit unserer Testmaschine nicht behoben werden: Die erste Schicht blieb uneben.

Von Snapmaker wissen wir, dass bei den ersten Maschinen Probleme auftraten, weil der Tastsensor für die Druckbettnivellierung zu empfindlich reagiert und an der falschen Höhe beim Druckkopf angebracht ist. Mithilfe einer manuellen Korrektur, die ausführlich auf einem Post im Snapmaker-Forum beschrieben wird, kann dies behoben werden. Nach der Neupositionierung wurde es dann ein bisschen besser, doch eine anständige erste Schicht war auch danach eher Glückssache. Das Unternehmen versucht weiter, Lösungen für diese Probleme zu finden, und verdoppelt die Qualitätskontrollen, um mögliche verstellte Sensoren herauszufischen. Gleichzeitig hält es aber an dem problematischen Sensor und seiner Positionierung fest.

Bevor du bei jedem Druckversuch hin- und herschaltest, kannst du tiefer in die Maschineneinstellungen eintauchen und die automatische Nivellierung deaktivieren. Stattdessen führst du dann eine manuelle Kalibrierung durch (Anpassung des Wertes in den bekannten 0,05-mm-Schritten zur Druckplatte hin an den neun vorgegebenen Messpunkten am Druckbett).

Ein einfacher Testdruck mit dem Snapmaker 2.0 nach Durchführung der Standard-Druckbettnivellierung mit 9 Punkten

Im 3D-Druckbereich der Luban Software gibt es drei generische Materialprofile für PLA, ABS und PETG. Jedem Materialprofil sind drei entsprechende Druckprofile zugeordnet und man kann zwischen schnell (geringe Detailgenauigkeit), Standard und hoher Detailgenauigkeit (laaaaangsam) auswählen. Die generischen Profile erfüllen so weit ihren Zweck.

Ein paar erfolgreiche Drucke zusammen mit CNC-gefrästen und -gelaserten Holzobjekten

Diese Voreinstellungen können nicht mal so eben verändert und angepasst werden (noch nicht einmal, um Stützstrukturen zu ergänzen). Das bedeutet, dass du jedes Mal wieder ein neues Profil kopieren, umbenennen und konfigurieren musst. Es ist ganz schön kompliziert, will heißen, du musst die generischen Snapmaker-Materialprofile klonen, nur um eine Vorlage zu haben, damit auch kleinere Anpassungen durchgeführt werden können. Diese Profile können dann nicht mehr in die Voreinstellungen zurückgesetzt werden, wenn bestimmte Änderungen nicht funktioniert haben sollten. Schnappe dir also Papier und Stift oder gewöhne dir an, deine eigenen neuen Profile zu kopieren, bevor du sie wieder änderst.

Mit der Software CuraEngine bleibt der Snapmaker beim Slicen weit hinter den aktuellen Slicern wie Cura oder PrusaSlicer zurück. Wo und wann immer es möglich war, haben wir stattdessen Letztgenannte (und auch andere) eingesetzt.

Wir könnten hier noch weiter lamentieren, aber alles, was wir beim 3D-Drucken mit dem Snapmaker 2.0 zu beanstanden haben, läuft auf das Gleiche raus. Einige Nutzer werden bestimmt auch das ein oder andere zu bemängeln haben. Wir sind aber sicher, dass oben aufgeführte Probleme definitiv zu Frusterlebnissen führen werden, solange bis die entsprechenden Anpassungen vom Snapmaker-Team durchgeführt worden sind.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

Lasergravur: Großartig, aber ein paar Probleme gilt es glattzubügeln

Bild von Snapmaker 2.0 im Test: Lasergravur: Großartig, aber ein paar Probleme gilt es glattzubügeln
Up close to a couple of examples of laser engraving using the Snapmaker 2.0

Lasergravieren ist unserer Meinung nach die einfachste und benutzerfreundlichste der drei Kernfunktionen des Snapmaker 2.0. Hier wurden auch die meisten Verbesserungen in Bezug auf Funktion und Leistungsfähigkeit der neuen Maschine erzielt.

Zusätzlich zu den Laserfunktionen des Snapmaker Original – als da sind die vier Modi "Schwarz & Weiß", "Grautöne", "Vektor" und "Text" – ist der Snapmaker 2.0 mit einem speziellen Tisch fürs Lasern, einer Kamera und einer automatischen Standardkalibrierung ausgestattet.

Snapmaker 2 A350
Teil der neuen Bauplatte für die Lasergravur

Der Lasertisch kommt in vier separaten Aluminiumplatten, die am skelettartigen Schlitten der Y-Achse angebracht werden. So wird das Laserlicht nicht von der Unterseite reflektiert und eine ausreichende Kühlung sichergestellt. Das führt dazu, dass der Snapmaker 2.0 besser an die individuellen Modi angepasst werden kann. Wir können uns gut vorstellen, die Maschine langfristig als Lasergravierer einzusetzen, und haben nicht das Gefühl, dass es sich hierbei um eine Kompromisslösung handelt.

Die vier Laser-Modi decken die Basisfunktionen für die Lasergravur von Bildern und das Laserschneiden von Umrissen aus verschiedenen weichen Materialien, wie Leder, Holz, Acryl u.ä., ab. Die verfügbare Laserleistung ist deutlich höher als beim Snapmaker Original. Somit kannst du sehr viel schneller durch das Material brennen als vorher – für den deutlich größeren A350 eine unabdingbare Notwendigkeit – , aber die grundlegenden Fähigkeiten des Lasers sind gleich geblieben.

Ein eher weiches Holz, wie beispielsweise Akazienholz, brennt sehr schnell durch und hinterlässt saubere, tiefe Rillen

Jedes Mal, wenn du den Laser-Werkzeugkopf durch einen anderen Werkzeugkopf mit anderer Funktion austauscht, muss neu kalibriert werden. Praktischerweise ist die standardmäßige Kalibrierung des Snapmaker 2.0 schnell und schmerzlos durchgeführt.

Die eingebaute Kamera stellt eine zusätzliche Besonderheit des Lasergravur-Moduls dar und ist eine Erwähnung wert. Damit kannst du einen Schnappschuss von deinem Material einfangen, ihn in Luban importieren, wo du dann den Gravurjob perfekt ausrichten kannst, ohne wirklich Hand anlegen zu müssen und ohne Sorge, deine Arbeit durch Fehlausrichtung zu ruinieren.

Der Laser an sich ist im Vergleich zum Snapmaker Original sehr viel größer, aber unterm Strich bleiben die verfügbaren Abläufe und Optionen die gleichen. Wir vermuten, dass die meisten Snapmaker-2.0-Nutzer keine Notiz von den Neuerungen nehmen und sie auf blauen Dunst hin einsetzen werden.

Einige intelligentere Funktionen klappen jedoch gut. Die automatische Kalibrierung des Lasers ist großartig: Man kann eine Reihe von Linien aus verschiedenen Laserhöhen schneiden und mithilfe der Kamera herausfinden, welche die beste ist. Falls das nicht klappt, gibt es eine Hilfsfunktion, die dir die optimale Linie vorschlägt.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

CNC-Fräsen/-Schneiden: mit den meisten Verbesserungen, lässt aber noch Wünsche offen

Bild von Snapmaker 2.0 im Test: CNC-Fräsen/-Schneiden: mit den meisten Verbesserungen, lässt aber noch Wünsche offen
Carving tiny trees on the biiig Snapmaker 2.0 A350

Die Fähigkeiten des Snapmaker 2.0 im Bereich CNC-Fräsen unterscheiden sich nicht groß von denen des Snapmaker Original – abgesehen von neuen Hardwareelementen, die das Arbeiten flexibler und einfacher gestalten. Hier sind insbesondere die Arbeitsplatte mit Wasteboard und eine ER-11-Spannzange am Werkzeugkopf zu nennen. Mit den beiden mitgelieferten Schraubenschlüsseln lassen sich die CNC-Bohraufsätze besser einstecken und wieder herausnehmen.

Es ist nur ein Gefühl, aber diese zusätzliche Ausstattung macht aus dem Snapmaker 2.0 – im Vergleich zum Vorgängermodell – erst eine richtige CNC-Fräse/-Router. Weniger ein Spielzeug, sondern eher eine Möglichkeit, mit der du sofort etwas Vernünftiges herstellen kannst.

Das neue CNC-Wasteboard mit praktischen Bohrungen für die Werkstückspannung ist dick genug, um Schnitte, die mehrere Millimeter über die Werkstücktiefe hinaus gehen, abzupuffern

Wäre schön, wenn man das Gleiche über den CNC-Bereich der Luban Software sagen könnte, aber hier hat sich seit dem Snapmaker Original absolut nichts geändert.

Snapmaker hätte durchaus die Möglichkeit, seine Software mit dem CNC-Feature aufzuwerten. Und wir sind der Meinung, sie könnte so auch deutlich verbessert werden. Der schärfste Konkurrent zum Snapmaker 2.0 ist wohl der ZMorph, mit dem man 3D-Modelle herstellen und im Bereich CNC-Fräsen Simulationen für das Ausgangsmaterial erzeugen kann. Aber so ist es halt. Der grundlegende Workflow für das CNC-Fräsen ist nach wie vor sehr einfach und bietet Relief-, Vektor- und Textgravur (einer eingeschränkten Version der Vektorgravur).

Mithilfe der Relief-Funktion kann man ein Bitmap-Bild in eine, nun ja, Reliefgravur konvertieren. Mit unterschiedlichen Graviertiefen werden Übergänge erzeugt, die dann als Schatten erscheinen. Bei der Vektorgravur wird der Schwerpunkt auf Umrisse gelegt und die Luban Software eingesetzt, um Objekte aus anderen Objekten herauszuschneiden. Wir sind begeistert davon, dass man mit Luban bei einer Fräsarbeit Tabs hinzufügen kann. So können Objekte miteinander verbunden werden, die ansonsten als freiliegende, nicht fixierte Teile herumschwirren würden.

Eine Neuerung beim Snapmaker 2.0 ist die ER-11-Spannzange

Apropos Werkstückspannung: Der Snapmaker 2.0 wird mit einem Set von vier Klemmen mit drei Positionen geliefert, die mit langen M4-Bolzen und Flügelmuttern befestigt werden. Das neue Wasteboard fürs CNC-Fräsen ist ausgezeichnet und mit vielen Gewinden versehen, damit du dein Material in allen erdenklichen Richtungen befestigen kannst.

Die zur Verfügung gestellten Klemmen sind gut, obgleich die Bolzen recht lang sind und nur so weit durch die Platte geführt werden können, bis sie an der anderen Seite herauskommen und die Bewegung der Platte behindern würden. Es ist immer wieder eine Herausforderung, deinen Schnitt so auszurichten, dass der Werkzeugkopf nicht in diese Klemmen hineinkracht.

Willst du etwas Anspruchsvolleres als Umrisse und Reliefbilder machen, wie beispielsweise ein 3D-Modell aus einem Holzblock schnitzen oder mehrere Schritte mit unterschiedlichen Werkzeugen durchführen (wie das Holz zu schruppen, bevor mit einer Gravierspitze Details hinzugefügt werden)? Dann tust du gut daran, Fusion 360 von Autodesk und ein Nachbearbeitungsskript einzusetzen, eine Werkzeugbibliothek zu importieren und auf dein Bauchgefühl zu hören.

Uns liegen Informationen vor, dass es Pläne für die Entwicklung zusätzlicher G-Code-Postprozessoren für andere beliebte CAD-Programme gibt, darunter solche wie FreeCAD, ArtCAM, Matercam und Aspire. Als wir dies hier schreiben, liegen noch kein konkretes Datum dafür vor.

Der Snapmaker 2.0 kommt mit Flachfräsern und Kugelfräsern, die für saubere Schnitte und glatte Ausschnitte und Aussparungen geeignet sind. Luban bietet Werkzeugprofile für drei Bohraufsätze (der v-förmige Fräsaufsatz ist das dritte Werkzeug im Bunde, dass aber merkwürdigerweise nicht mit dem Snapmaker 2.0 mitgeliefert wird). Somit ist das Setup für den Arbeitsauftrag recht simpel, bei dem man Details, Arbeitsschritte, Tiefen, Schnittgeschwindigkeit und weitere Variablen konfigurieren kann.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

Ist er sein Geld wert?

Bild von Snapmaker 2.0 im Test: Ist er sein Geld wert?
A medley of prints, carves, engravings we've produced using the Snapmaker 2.0

Man kann nicht leugnen, dass der Snapmaker 2.0 als 3-in-1-Maschine etwas ganz Einzigartiges ist und obendrein noch einem großen Arbeitsbereich bietet. Als logischer Schritt wurde der Snapmaker Original immer größer und es würde uns sehr überraschen, wenn der A350 nicht der Bestseller von den drei verfügbaren Snapmaker-2.0.Modellen werden würde.

Trotz all unserer Nörgelei mögen wir den Snapmaker 2.0 – ob wir wollen oder nicht. Es gab und gibt immer wieder Irritationen, dass solche Multifunktionsmaschinen andere Maschinen mit nur einer Funktion aufs Abstellgleis schieben könnten. Wir nehmen sie trotzdem hier auf, allein weil sie mit so einem riesigen Arbeitsbereich punkten und im Grunde genommen mit anständigen Werkzeugköpfen ausgestattet sind, mit denen so gut wie alles möglich ist.

Es gibt noch viele Schwachstellen, an die das Snapmaker-Team ranmuss. Aber seit den ersten Kundenauslieferungen des Snapmaker 2.0 in den letzten Wochen haben wir bereits Fortschritte in diese Richtung gesehen. Positiv herauszustellen ist, dass die Firma etwas Brauchbares auf die Beine gestellt hat, ohne unter der Last aus Geld und Erwartungen zusammenzubrechen.

Hoffentlich kann Snapmaker die großen Visionen für den Snapmaker 2.0 umsetzen – und sollte dabei doch nicht vergessen, die grundlegende Benutzererfahrung und die Funktionalität der Maschine vorher zu verbessern. Für ein eindeutiges "Daumen hoch" reicht es hier nicht ganz. Der Snapmaker 2.0 ist passabel als Drucker, Lasergravierer und CNC-Fräse (passabel trifft auf die beiden Letztgenannten am ehesten zu). Stelle dich aber auf ein paar Kinderkrankheiten und Macken ein, mit denen du bei seinem Einsatz klarkommen musst.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

Anmerkungen

  • Der Snapmaker 2.0 kommt mit einer schicken Werkzeugbox mit allem, was du brauchst, und ist sofort einsatzbereit. Er ist besonders praktisch und vielseitig einsetzbar.
  • Die neuen CNC- und Laser-spezifischen Bauplatten sind großartig. Echt.
  • Der Bildschirm darf nicht vom Strom genommen werden, während die Maschine läuft, denn hier versteckt sich das Android-betriebene "Gehirn". Wenn man also den kleinen USB-C-Stecker herauszieht, kommt die Maschine abrupt zum Stillstand.
  • Wenn du die Absicht hast, viel den CNC-Werkzeugkopf einzusetzen, solltest du dich mit Fusion 360 vertraut machen.
  • Vorsicht beim Drucken, wenn neue, eng gewickelte Filamentrollen eingesetzt werden. Automatisches Homing lässt den Schlitten der X-Achse nach oben, in die Nähe des Spulenhalters fahren. Das führt dazu, dass sich das Filament in frei herumhängenden Schlaufen wie wild um den Spulenhalter und Druckerrahmen wickelt.
  • Du kannst dich nicht mit dem Wi-Fi verbinden und die Maschine dezentral steuern. Nur eins von beiden ist möglich.

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Snapmaker 2.0 A350T Provisionserlöse
Snapmaker 2.0 A350T
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Snapmaker 2.0 im Test

Technische Daten

Allgemeine Daten

  • Rahmen: Aluminiumlegierungen
  • Datenaustausch: Wi-Fi, USB
  • Touchscreen: 5-Zoll-TFT-LCD
  • Software: Snapmaker Luban, Slicer von Drittanbietern
  • Unterstützte Betriebssysteme: MacOS, Windows, Linux
  • Nennleistung: 320W

Spezifikationen 3D-Drucker

  • Bauraum
    • A150: 160 x 160 x 145 mm
    • A250: 230 x 250 x 235 mm
    • A350: 320 x 350 x 330 mm
  • Beheiztes Druckbett
    • A150: 110 °C
    • A250: 100 °C
    • A350: 80 °C
  • Schichtauflösung: 50–300 Mikrometer
  • Temperatur der Extruderdüse: Max. 275 °C
  • Durchmesser der Extruderdüse: 0,4 mm
  • Unterstützte Materialien PLA, ABS, flexible Filamente etc.
  • Unterstützte Dateiformate: STL, OBJ

Spezifikationen Lasergravierer

  • Arbeitsbereich
    • A150: 160 x 160 mm
    • A250: 230 x 250 mm
    • A350: 320 x 350 mm
  • Laserleistung: 1,6 W
  • Wellenlänge: 450 nm
  • Sicherheitsklasse: Klasse 4
  • Unterstützte Materialien: Holz, Leder, Kunststoff, Textilien, nicht transparentes Acryl etc.
  • Unterstützte Dateiformate: SVG, JPEG, PNG etc.

Spezifikationen CNC-Fräse

  • Arbeitsbereich
    • A150: 160 x 160 x 90 mm
    • A250: 230 x 250 x 180 mm
    • A350: 320 x 350 x 275 mm
  • Schaftdurchmesser: 0,5mm–6,35 mm (0,02–0,25 Zoll)
  • Spindelgeschwindigkeit: 6000–12.000 rpm
  • Unterstützte Materialien: Holz, Acryl, PCB, Carbonfaserplatten, Jade etc.
  • Unterstützte Dateiformate: .CNC/.NC

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Snapmaker 2.0 A350T
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Lizenz: Der Text von "Snapmaker 2.0 Im Test: Der Beste 3-in-1-3D-Drucker" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.

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