Software, die mit CNC-Maschinen funktioniert, ist die Brücke zwischen Ihrem Modell und der Realität. Sie wird benötigt um mit einer Ansammlung von Motoren und Schienen ein 3D-Modell zu fertigen. Bei allen CNC-Fräsen und quasi auch bei jeder anderen CNC-Maschine werden Programme eingesetzt, die die Prozesse steuern, um eine Zeichnung oder ein Modell in eine Motorbewegung umwandeln zu können.
Grob gesprochen kann man den CNC-Bearbeitungsprozess in vier Phasen einteilen: Als Erstes wird das Modell erstellt, entweder durch eine zweidimensionale Zeichnung oder mithilfe einer Software zur Erstellung von 3D-Programmen. Dann wird der Werkzeugweg über das Computer-aided Manufacturing (CAM) vorbereitet. Obwohl Sie das Modell theoretisch schon jetzt mit einer CNC-Maschine ausschneiden könnten, sollten Sie dennoch mithilfe einer Simulation überprüfen, ob der Schneideweg korrekt ist. So können Sie gegebenenfalls noch Änderungen vornehmen. Wenn alles passt und Sie mit dem Schneiden beginnen können, brauchen Sie nur noch ein Steuerungsprogramm, das der CNC-Maschine über einen G-Code sagt, was sie tun soll.
Mit einigen Programmen kann man den G-Code erstellen und bearbeiten sowie sämtliche Berechnungen durchführen, die Richtungs- bzw. Taktimpulse vorgeben und alles dann zeitgenau an die Schrittmotorentreiber weitergeben. Andere Programme teilen die verschiedenen Abläufe auf: Hier wird einfach der G-Code weitergeleitet und die restlichen Berechnungen werden von der Firmware (auf einem separaten Board) durchgeführt.
Wie Sie sehen können, kommt es bei all diesen Phasen darauf an, das richtige Programm zu haben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die besten Programme für den gesamten Prozess – von der Modellierung über die G-Code-Erstellung und -Simulation bis hin zur Steuerung der Maschine. Aber zunächst möchten wir darauf eingehen, nach welchen Kriterien wir diese Liste zusammengestellt haben.
Wir haben eine Vielzahl von Programmen in unsere Liste aufgenommen und dabei sichergestellt, dass sie folgende Kriterien erfüllen:
Aufgrund der schieren Anzahl an Maschinen und Einsatzmöglichkeiten gibt es je nach CNC-Maschinen Unterschiede bei der Generierung und beim Lesen des G-Codes. Deshalb berücksichtigen wir dies bei unserer Auswahl und unterscheiden die Programme gemäß der verschiedenen Herangehensweisen. Viele der hier gelisteten Programme treffen auf mehrere Kategorien zu, aber wir haben sie gemäß ihrer stärksten Funktionen eingeordnet.
Nun, da alles geklärt ist, können wir direkt loslegen!
Der Modellierungsprozess ist die erste Phases jedes CNC-Projekts, da Sie ohne ein Modell ja auch nichts ausschneiden können. Sie können bereits bestehende Modelle verwenden oder Ihre eigenen entwerfen. Bei CNC-Maschinen besteht die Möglichkeit, 2D- und 3D-Modelle zu nutzen.
2D-Modelle bestehen nur aus Zeichnung der auszuschneidenden Teile. Daher eignen sie sich besonders gut für Teile, die alle dieselbe Höhe haben.3D-Modelle bieten wiederum andere Vorteile; man kann sich zum Beispiel den Zusammenbau im Vornhinein ansehen und mit unterschiedlichen Schnitttiefen arbeiten. Außerdem können so komplexere Modelle bearbeitet werden.
Autodesk Fusion ist eines der beliebtesten Modellierungsprogramme auf dem Markt. Und es bietet zahlreiche Funktionen: eine 2D- und 3D-Modellierung, eine Vorschau für den Zusammenbau und viele Plug-in-Optionen, mit denen die Modellierung für CNC-Maschinen noch weiter verbessert werden kann. Außerdem unterstützt Fusion den CAM-Prozess mit einer sehr benutzerfreundlichen Oberfläche.
Das Programm ist für Profis und gewerbliche Zwecke gedacht, bietet aber für Hobbyisten auch eine kostenlose Version. Außerdem kann es mit einer Lizenz für das Bildungswesen kostenlos heruntergeladen werden, wenn Sie bei einer entsprechenden akademischen Einrichtung tätig oder eingeschrieben sind. (Autodesk, das Unternehmen hinter Fusion, hat die Inhalte der kostenlosen Version angepasst, damit diese nicht für gewerbliche Zwecke genutzt werden kann.)
Da das Programm sehr beliebt ist, finden Sie auf YouTube jede Menge Tutorials. Außerdem gibt es umfangreichen offiziellen und inoffiziellen Support.
AutoCAD ist ein CAD-Programm, das sowohl die 2D- als auch die 3D-Modellierung unterstützt und professionell in den Bereichen Architektur, Ingeneurswesen und Design zum Einsatz kommt.
In Bezug auf die 2D-Modellierung ist AutoCAD eines der komplettesten Programme überhaupt, denn es gibt Dimensionslinien, eine Farbkodierung, Schnittbereiche, smarte Zentralschsen und Richtlinien. Was die 3D-Modellierung angeht bietet das Programm 3D-Scans sowie die Modellierung von Festkörpern, Oberflächen und virtuellen Objekten. Sie können Bereichsebenen erschaffen und fotorealistische Renderings erzeugen.
Neben der Modellierung bietet AutoCAD auch Funktionen für große Bauprojekte. Dazu zählen die Budgetplanung, Bauprozesse und die Möglichkeit, 2D-Objekte in 3D-Objekte umzuwandeln. Es gibt zwar keine CAM-Funktion, dafür können aber Add-ins von Drittanbietern integriert werden.
Der offizielle Support ist exzellent und es gibt einen hilfreichen Subreddit.
Mastercam ist eine breit eingesetzte CNC-Software, die sowohl von Hobbyisten als auch im industriellen Bereich sehr geschätzt wird. Sie punktet mit einer bedienungsfreundlichen Benutzeroberfläche und unterstützt wesentliche Funktionen, wie 3D-Modellierung und die Erstellung von Werkzeugwegen, die für kleinere CNC-Projekte und Hobbyprojekte benötigt werden.
Außerdem bietet sie erweiterte Features wie Simulation oder Werkzeugweg-Optimierung. Die Kernkompetenz der Software liegt in ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit. Mastercam kann mit einer ganzen Reihe von CNC-Anwendungen, darunter Fräsen, Drehen, Drahtschneiden u.v.m., genutzt werden. Das Programm ist mit den meisten handelsüblichen Geräten kompatibel und kann mit Maschinen mit bis zu 5 Achsen eingesetzt werden. Es ist also auch für Nutzer geeignet, die nach und nach ihre Fähigkeiten ausbauen wollen.
Um ein Angebot für die Software zu erhalten, müssen Sie vorher einen Händler kontaktieren. So können Sie herauszufinden, welches das richtige Paket für Ihre Bedürfnisse ist. In der Zwischenzeit erhalten Sie eine kostenlose Demoversion zum Testen.
Inkscape ist ein kostenloses Open-Source-Programm zum Zeichnen von Vektoren, aber es ist auch in der CNC-Community aufgrund seiner 2D-Modellierung sehr beliebt.
Es gibt zwei Wege, um digitale Zeichnungen anzufertigen: mit Rastern (Bitmaps) oder mit Vektoren. Vektoren sind im Grunde mathematische Funktionen, die den Start- und Endpunkt einer Form sowie deren Koordinaten anzeigen. Daher sind sie auch nicht abhängig von der Auflösung. Da sie mathematische Koordinaten sind, können Vektoren auch direkt in Schneidekoordinaten umgewandelt werden. Dies ist der Hauptgrund, wieso die Modellierung mittels Vektoren in der CNC-Community so beliebt ist.
Inkscape ermöglicht Plug-ins von Drittanbietern. So können Sie die Funktionalität erweitern und beispielsweise direkt in Inkscape G-Code erstellen. Für den Export werden Dateiformate wie ODF, DXF, Sk1, PDF, EPS und Adobe PostScript unterstützt (falls Sie den CAM-Prozess lieber anderweitig durchführen möchten). Außerdem finden Sie auf der Website Tutorials, sodass Sie gleich direkt mit dem Programm durchstarten können.
SolidWorks ist ein umfangreiches Modellierungsprogramm für Industrieingenieure. Aufgrund dieser Umfangreichheit ist das Programm nicht das allerschnellste – sowohl beim Herunterladen als auch bei der Nutzung. Dafür ist es aber unter anderem bei der 3D-Modellierung, dem Zeichnen von Blaupausen, der Zusammenbau-Vorschau, der Simulation, der Bewegungsstudie und dem CAM-Prozess einsetzbar.
Wenig überraschend ist, dass SolidWorks ein kostenpflichtiges Programm ist. Es gibt allerdings auch eine akademische Lizenz, die Ihnen kostenlosen Zugriff gewährt, wenn Ihre Einrichtung eine solche Lizenz besitzt. Außerdem gibt es Studierendenversionen, die halbwegs günstig sind (60 bis 100 € im Jahr). Updates geschehen automatisch, es sein denn, Sie besitzen eine akademische Lizenz.
Es gibt umfangreichen offiziellen Support sowie unzählige offizielle und inoffizielle Videos sowie einen Subreddit.
Aspire von Vectric ist ein CNC-Programm mit zahlreichen Funktionen. Das Programm ist leicht zu erlernen und in der Lage, die komplexen Arbeitsabläufe einer CNC-Maschine bei der Teileherstellung zu regeln. Aufgrund der innovativen 3D-Modellierungswerkzeuge, der Vielzahl von 2D-Designs sowie der Bearbeitungsfunktionen ist Aspire bestens für Einsteiger geeignet.
Sie können Ihre eigenen Designs entwerfen und sie dann für Ihre CNC-Maschine vorbereiten. Außerdem können Sie auch bereits bestehende Designs importieren und sie dann bearbeiten. Ein besonderer Bonus für Neulinge stellt die unbegrenzt geltende kostenlose Testversion dar, die verschiedene Projekte beinhaltet, die Ihnen zeigen, wie Sie das Programm einsetzen können, bevor Sie es kaufen.
In Sachen Support gibt es offizielle Quellen, ein Community-Forum sowie zahlreiche YouTube-Videos von Vectric.
Programme für die CNC-Simulation dienen dazu, Ihnen ein virtuelles Abbild Ihrer Maschine zu zeigen. Diese Programme lesen den G-Code aus, um darzustellen, wie der Schneideprozess und das Endergebnis aussehen werden. Dies ist wichtig, denn hierbei können Probleme in Ihrem G-Code identifiziert und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, damit Sie keine Zeit und kein Material für ein fehlgeschlagenes Modell vergeuden müssen.
Programme wie SolidWorks und Fusion360, die bereits unter der Kategorie „Modellierung“ genannt wurden, können ebenfalls während des CAM-Prozesses Simulationen des Schneideprozesses ausführen. Sie können allerdings keinen importierten G-Code auslesen und simulieren. Für so etwas benötigen Sie ein dezidiertes Simulationsprogramm.
Wir werden im Folgenden auch auf ein paar Optionen zur G-Code-Generierung eingehen, für den Fall, dass Sie sich für ein Designprogramm entschieden haben, das dies nicht selbst kann, oder Sie bereits ein Design besitzen und damit den nächsten Schritt gehen möchten.
Einen G-Code für ein Teil zu generieren, ist mit eCam ganz einfach. Außerdem ist das Programm so konzipiert, dass die Herstellung von einfachen Modellen beschleunigt werden kann. Es vereint Funktionen, die üblicherweise bei CAD-/CAM-Systemen zu finden sind, mit dialogorientierter Programmierung.
Sie können eCam 14 Tage lang kostenlos testen, bevor Sie sich zum Kauf entschließen. Außerdem kann jeder das Programm für nicht kommerzielle Zwecke kostenlos an Wochenenden nutzen, was man eher selten findet.
HeeksCNC von Heeks ist ein CAD-/CAM-Programm für Windows. Mit einer geringen Gebühr von rund 10 € bekommen Sie eine schnelle Windows-Installation und bei Bedarf den Support vom Entwickler. Alternativ kann der Quellcode über GitHub heruntergeladen werden. Sie können die Software also je nach PC-Anforderungen anpassen.
HeeksCNC wurde basierend auf HeeksCAD entwickelt und beinhaltet OpenCAMLib sowie Area. Das Programm generiert den NC-Code – der am häufigsten eingesetzte G-Code – für Ihre 3-Achs-Fräse. Außerdem kann es eine Simulation ausführen. Als Open-Source-Software, die regelmäßig Updates erfährt, gewinnt HeeksCNC zunehmend an Beliebtheit; der Entwickler arbeitet bereits an Heeks2 arbeitet.
Beachte bitte, dass Sie, um eine kostenlose Version von HeeksCNC (über den Quellcode) installieren zu können, zunächst HeeksCAD, OpenCASCADE/OCE und wxWidgets 2.8 installieren müssen.
G-Wizard Editor ist ein Bearbeitungs- und Simulationsprogramm, mit dem Sie G-Code erstellen, modifizieren und optimieren können. Beim Optimieren hilft Ihnen G-Wizard Editor, indem Ihnen bei Zeile um Zeile ein Kommentar erklärt, was die einzelne Anweisung bedeutet.
Außerdem gibt es eine Fehlersuche, die nicht nur auf Fehler beschränkt ist, sondern auch nach Stellen im G-Code sucht, die verbessert werden könnten. Und das Wichtigste: Das Programm kann eine große Vielzahl an Maschinen und Schneidewerkzeugen simulieren.
Das Programm CNC Simulator Pro beinhaltet Simulationen für eine Vielzahl an Maschinen. Es ist nicht nur auf XYZ-CNC-Maschinen beschränkt; es funktioniert auch unter anderem für Dreh- und Pressmaschinen. Neben der Simulation gibt es auch eine Modellierungsfunktion (2D und 3D) und Tools zur Zahnradherstellung.
Der CNC Simulator Pro bietet eine Vielzahl an Abonnements, sowohl für die individuelle Entwicklung als auch für akademische Zwecke. Es gibt einen offiziellen YouTube-Kanal mit Tutorials sowie einen Blog, umfangreiche Nutzerratgeber und eine Lernplattform auf der offiziellen Website.
NC Viewer ist ein Online-CNC-Simulator, der nicht installiert werden muss. Sie können G-Code einfügen oder importieren und Sie können sich für Maschinen, die ein kartesisches Koordiatensystem verwenden, den Schneideprozess anzeigen lassen. Das Programm zeigt Ihnen keine spezifische Maschine oder das Material, sondern nur den Werkzeugweg der Spindel. Daher können bei der Simulation Aspekte wie der Arbeitsbereich der Maschine nicht berücksichtigt werden.
Angesichts dessen, dass das Programm webbasiert ist, ist es eine gute Alternative, wenn Sie einmal schnell ein zu schneidendes Modell überprüfen möchten.
G-Code-Sender sind im Vergleich zu anderen Programmen auf dieser Liste simpler. Ihre Hauptaufgabe ist es, Ihren G-Code für die weitere CNC-Bearbeitung an externe Boards weiterzuleiten.
gSender von Sienci Labs ist eine einfache GRBL-basierte Schnittstellen-Software, die wunderbar für CNC-Heimanwender geeignet ist. Sie wurde so konzipiert, dass sie auf praktisch jedem Computersystem laufen kann – vom Mac bis hin zum Raspberry-Pi-OS mit 32 Bit. Die Mindestsystemanforderungen sind gerade mal 2 GB RAM.
Die Benutzeroberfläche ist selbst für Einsteiger übersichtlich und intuitiv. Die Software bietet integrierte Profile für beliebte CNC-Maschinen wie die von LongMill, Shapeoko und OpenBuilds. Laut Sienci Labs ist der Funktionsumfang auf Anwender mit mittleren CNC-Kenntnissen ausgerichtet.
So bietet gSender beispielsweise Funktionen wie G-Code-Bearbeitung und Vorschau mit 3D-Visualisierung sowie Werkzeugwechsel- und Kalibrierungs-Tools. Sie finden die vollständige Open-Source-Dokumentation auf GitHub. Weitere Hilfe bietet das Sienci-Community-Forum.
Hierbei handelt es sich um eine ausgereifte G-Code-Sender-Option von PlanetCNC, die eine komplette Hardware- und Software-Lösung bietet. PlanetCNC ist ein moderneres CNC-Programm, das seinen Schwerpunkt auf der G-Code-Bearbeitung legt. Benutzerdefinierte Boards erledigen dann den Rest. Mit Ihrem eigenen Board funktioniert das Programm aber genauso gut, vorausgesetzt, es kann G-Codes lesen.
PlanetCNC ist flexibel konfigurierbar und simulationsfähig. Dies und sein intuitives Design machen aus ihm ein außergewöhnliches Programm.
Neben den Support-Optionen für die Nutzer gibt es auch noch ein aktives Forum, in dem Ihnen die Community weiterhilft, und einen Blog mit Tutorials und Tipps. Außerdem können Sie die Entwickler per Mail kontaktieren, sollten Sie auf weitere Probleme stoßen.
Universal Gcode Sender (UGS) ist ein unkompliziertes und benutzerfreundliches Open-Source-Programm. Es ist in Java geschrieben und unterstützt deshalb eine Vielzahl von Plattformen. Die Einstellungen können problemlos individualisiert werden.
UGS bietet alle Funktionen, die Hobbyanwender benötigen. Außerdem ist eine anständige G-Code-Bearbeitung möglich. Das und seine einfache Anwendung sorgen für einen perfekten Einstieg für Neulinge. Denken Sie daran, dass Sie dafür passende Firmware für Ihr Board benötigen, die in der Lage ist, G-Code-Befehle auszuführen. Für mehr Informationen schauen Sie sich unsere Optionen auf der Liste weiter unten an.
Neben den vielen nützlichen Screenshots, die Sie durch den Download, die Einrichtung und die Hauptfunktionen führen, gibt es auf der Seite noch einen hilfreichen Ratgeber zur Problembehebung.
ChiliPeppr ist ein browserbasierter G-Code-Generator, der genauso gut als CNC-Steuerungsprogramm eingesetzt werden kann. Es handelt sich um eine Plattform, auf der Sie problemlos einen Arbeitsbereich einrichten können, um von dort aus Ihre Hardware zu steuern.
Das Programm arbeitet mit TinyG genauso wie mit GRBL, wobei noch ein paar weitere vorkonfigurierte Arbeitsbereiche verfügbar sind. ChiliPeppr können Sie ganz problemlos mit Ihrer CNC-Maschine nutzen – Sie müssen nur einen einfachen Treiber installieren, der sich über den Browser mit Ihrer Maschine verbindet.
Es gibt ein paar YouTube-Videos, die Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Arbeitsbereich einrichten. Außerdem gibt es eine aktive Online-Community, wo Sie sich über bereits gestellte Fragen informieren oder neue Fragen stellen können.
OpenCNCPilot ist vergleichbar mit ChiliPeppr, es handelt es sich hier jedoch um ein reines CNC-Steuerungsprogramm – dafür aber um ein richtig gutes. Laut der eigenen GitHub-Seite zeichnet OpenCNCPilot ganz besonders die Möglichkeit aus, einen „Verzug der Oberfläche von nutzerdefinierten Bereichen zu abzutasten und den Werkzeugweg über die gesamte gewölbte Oberfläche abzufahren“. Dies ist praktisch, wenn es um das Isolationsfräsen von Leiterplatten geht, denn durch einen Verzug kommt es zu einer Verkürzung oder einem Abbrechen der Linien.
Außerdem ist das Programm ohne zusätzliches Abtasten einsatzbereit. Dies sowie eine automatische Nivellierung und Höhenkalibrierung machen aus OpenCNCPilot eine sehr leistungsfähige Wahl. Der Entwickler antwortet schnell auf Fragen in den Kommentaren unter den Einführungsvideos auf YouTube.
Unsere Optionen in dieser Kategorie versuchen sich als All-in-one-Paket. Anders ausgedrückt handelt es sich um Programme, die den G-Code generieren und die die Takt- und Richtungsimpulse für den Schrittmotortreiber erzeugen (normalerweise über einen Parallelport).
Mach 3 wartet mit einer Vielzahl von Funktionen auf. Das Programm wird oft von Hobbyanwendern genutzt, die ein CNC-Steuerungspaket benötigen. Es erfreut sich großer Beliebtheit und blickt auf einen langen Entwicklungszeitraum zurück. Mach3 bietet eine große Anzahl von Funktionen und darüber hinaus ist die grafische Benutzeroberfläche komplett individualisierbar.
Mach übersetzt den G-Code auf Ihrem PC, versendet dabei aber spezielle Low-Level-Befehle an das externe Board, anstatt die Takt- bzw. Richtungsimpulse selbst festzulegen. Für Mach3 gibt es verschiedenste Setup-Möglichkeiten. Das am meisten eingesetzte Setup funktioniert jedoch nur mit extra dafür kompatiblen externen Boards, wie z. B. dem beliebten SmoothStepper. Wichtig zu wissen: Mach3 kann ähnlich wie LinuxCNC (welches wir zu einem späteren Zeitpunkt noch näher beleuchten werden) auch als All-in-one-Lösung eingesetzt werden, was aber nicht unbedingt üblich ist. Der Grund dafür ist, dass das Programm auf Windows nicht in Echtzeit laufen kann. Dadurch kommt es möglicherweise zu einer zeitlichen Verzögerung der Impulssteuerung des Treibers.
Das ältere Programm ist inzwischen von Nachfolger Mach4 abgelöst worden. Doch angesichts des bedeutend günstigeren Preises, der tollen Funktionen und der aktiven Community, stellt Mach3 nach wie vor eine gute Wahl für jeden Hobbyanwender dar.
Bei Mach4 konnten viele Probleme, mit denen Mach3 zu kämpfen hatte, angegangen werden. Was besonders heraussticht, sind die Modularität und die Flexibilität der Software. Der Einsatz eines Parallelports stand bei der Programmentwicklung zwar nicht im Vordergrund, aber es gibt trotzdem Wege und Möglichkeiten dafür. Aufgrund ihrer Modularität soll die Software komplett individualisierbar sein. Darüber hinaus wird ein ausgeklügelter Kern für die Berechnungen der Bewegungssteuerung eingesetzt.
Was mögliche Probleme angeht, so bietet Newfangled Solutions unterschiedliche Optionen für den Support: Man kann per E-Mail und telefonisch mit dem Support-Team Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es Online-Tutorials und Leitfäden sowie eine Reihe von YouTube-Videos.
OpenBuilds Control ist Steuerungssoftware für CNC-, Laser-, Plasma- und Schleppmessergeräte. Sie besitzt ein minimalistisches, aber gut strukturiertes Design sowie eine hübschere und intuitivere Benutzeroberfläche als Mach3. Die üblichen grundlegenden Funktionen wie das Ausführen von G-Code und das Festlegen von Nullpunktkoordinaten sind genauso vorhanden wie solche Besonderheiten wie das Herunterdrücken des Schneidmaterials vor dem Beginn des Schneidvorgangs.
Die Software ist in OpenBuilds CAM integrierbar. Dies ist eine webbasierte Anwendung zum Konvertieren von zweidimensionalen Zeichnungen in G-Code. Die Integration der beiden Programme ermöglicht es Ihnen, den in OpenBuilds CAM generierten G-Code direkt nach OpenBuilds Control zu schicken. Außerdem gibt es eine Datenbank mit vorgefertigten designs, die Sie nutzen können. Sollten Sie einmal nicht weiterwissen, können Sie sich auf der Support-Seite von OpenBuilds helfen lassen.
LinuxCNC ist eine beliebte CNC-Software für Hobbyanwender. Sie ist eine der bewährtesten und zuverlässigsten Optionen überhaupt. Die Software läuft auf dem Linux-Kernel mit Echtzeitbetriebssystem (RTAI). So kann LinuxCNC zeitgenau die Impulse erzeugen, die für einen Parallelport benötigt werden.
LinuxCNC ist schon eine ganze Weile auf dem Markt, weshalb sich verschiedene Setups etabliert haben. Es ist z. B. möglich, Ethernet oder Mesa Cards (externe Boards) einzusetzen. Manche Nutzer haben sogar damit experimentiert, LinuxCNC auf Raspberry Pis laufen zu lassen. Am Ende ist es Ihre Entscheidung, ob Sie bei LinuxCNC lieber auf ein einfaches oder ein umfangreicheres Setup zurückgreifen.
Allem voran ist LinuxCNC eine Open-Source-Software, die mit einer sehr großen aktiven Community dienen kann. In Anbetracht dessen verwundert es nicht, dass die Software, insbesondere die grafische Benutzerschnittstelle, in hohem Maße individualisierbar ist. Außerdem ist sie mit einer Reihe von fortgeschrittenen Funktionen ausgestattet.
CNCjs ist ein weiterer quelloffener G-Code-Sender für CNC-Fräsen, der aufgrund seiner personalisierbaren User Interface, seiner Benutzerfreundlichkeit und seines Makro-Supports bei vielen Nutzern sehr gut ankommt. CNCjs lässt sich auf einem Raspberry Pi oder einem PC mit Node.js für JavaScript installieren. Da die Software browserbasiert und GRBL-, Smoothieware- oder TinyG-kompatibel ist, eignet sie sich hervorragend für CNC-Maschinen, die zu Hause eingesetzt werden.
Die Benutzeroberfläche von CNCjs basiert auf Widgets, mit denen die für den Nutzer sichtbaren Werkzeuge und Einstellungen individuell angepasst werden können. Zusätzliche Makros findet man auf GitHub. Hier können weitere Funktionen wie z.B. 3-Achsen-Taster und Werkzeugwechsel ausgewählt werden.
Machinekit ist ein Fork von LinuxCNC – nur moderner als das ältere Programm. Die eine oder andere Veränderung wurde vorgenommen und die Möglichkeiten für die Unterstützung einer Fernsteuerung der grafischen Benutzerschnittstelle wurden verbessert. Außerdem bietet Machinekit stellt Imagedateien für Beagle-Boards bereit, eine Reiher beliebter Single Board Computer.
Unterm Strich profitiert Machinekit von der guten LinuxCNC-Ausstattung und ist dabei, sich eine passable Community aufzubauen. Es stehen Tutorials zur Verfügung, die Ihnen beim Setup helfen und die vielversprechende, sich noch in der Entwicklung befindliche Funktionen in Aussicht stellen. Das Potenzial ist vorhanden – vielleicht lohnt es sich für Sie, in Machinekit zu investieren.
Auf GitHub finden Sie alles, was Sie zum Einrichten der Software benötigen – und zwar nur mit den spezifischen CNC-Elementen von Machinekit, anstatt des gesamten Pakets (da dieses archiviert wurde). Sollten Sie dennoch nach Letzterem suchen, finden Sie in der Beschreibung unter den Dateien zum Herunterladen auch eine Anleitung hierfür.
UCCNC ist eine CNC-Steuerungssoftware, die über die Bewegungsregler von CNCdrive läuft. Folgende Bewegungsregler werden von UCCNC unterstützt: UC400ETH, UC300ETH, UC300, UC100 und AXBB-E.
UCCNC funktioniert problemlos mit Maschinen mit bis zu 6 Achsen. Der Einsatz von C# als Programmiersprache macht die Software effizient und komplett modifizierbar. Das Programm verfügt darüber hinaus über eine 3D-Werkzeugweg-Anzeige in Echtzeit, eine OpenGL-Screen-Optimierung sowie eine Reihe von grundlegenden CAM-Modulen, darunter dem Import von DXF-Dateien. Und nicht zu vergessen ist der eingebaute visuelle Screen-Editor, mit dem Sie Ihren Bildschirm vollständig individualisieren können.
Wichtig ist hier, dass die Softwareautorisierung per Bewegungsregler erfolgt, was bedeutet, dass ein Lizenzschlüssel nur mit dem entsprechenden Bewegungsregler funktioniert.
Easel ist ein G-Code-Generator und ein CNC-Steuerungstool, das mit allen wichtigen Betriebssystemen funktioniert. Es handelt sich um ein browserbasiertes Programm, mit dem Sie problemlos Designs erstellen und fräsen können.
Es gibt eine Vielzahl von Pro-Abonnements, in denen V-Carving, mehrere Maschinenprofile und eine Pro-Datenbank mit über 3 Millionen Designs verfügbar sind (all das ist in der kostenlosen Version nicht verfügbar).
Unabhängig davon gibt es einige gemeinsame Projekte sowie ein aktives Community-Forum und zahlreiche Artikel, die Sie durch das Programm führen und Ihnen zeigen, was damit alles möglich ist.
GRBL Candle ist eine kostenlose Open-Source-Steuerungssoftware für GRBL-basierte CNC-Maschinen. GRBL (worüber wir später noch sprechen werden) ist eine leistungsstarke und kostengünstige Steuerungsart für CNC-Fräsen. Sie basiert auf Parallelport-Bewegungen, einer Steuerungstechnik, die für Schrittmotoren und andere Anwendungen verwendet wird, die schnelle, präzise und optimierte Bewegungen erfordern.
GRBL Candle verfügt über eine Vorschau sowie eine Echtzeit-Visualisierung des Schneidfortschritts Ihrer Maschine. Sie können Nullpunktkoordinaten festlegen, die Koordinaten der Maschinen manuell verschieben, aktuelle Koordinaten anzeigen und G-Code visualisieren und bearbeiten.
Um die Software zu aktualisieren, müssen Sie die aktuelle Version deinstallieren, die neue herunterladen und neu installieren.
Hier sprechen wir zwar nicht länger über Software im engeren Sinne, aber ohne Firmware können Ihre G-Code-Sender nicht viel ausrichten. Bei gekaufter Software ist proprietäre Firmware meist dabei. Wenn Sie aber ein Hobbyanwender sind, könnten die beiden nachfolgend aufgeführten Optionen ein guter Ausgangspunkt sein.
Der Name Marlin wird Ihnen vertraut sein, wenn Sie Ihren 3D-Drucker schon mal geflasht haben. Es handelt sich um eine sehr beliebte Firmware für alle möglichen Drucker, wobei auch die CNC-Konfigurierung gut unterstützt wird. Es gibt eine große Anzahl von Konfigurationsmöglichkeiten, und das Flashen ist ganz einfach. Lesen Sie sich hierfür gerne unseren Ratgeber durch, der Ihnen zeigt, wie Sie mit Marlin loslegen können.
Da Marlin viel eingesetzt wird, ist der Support für eine Reihe von Boards gewährleistet. Und wenn Sie noch die Flexibilität und die riesige Community (inklusive eines Discord-Servers) berücksichtigen, dann stellt Marlin eine der besten Optionen überhaupt für jedes CNC-Setup dar.
GRBL ist eine sehr einfache Open-Source-Firmware für 3-Achs-CNC-Fräsen. Ja, sie ist auf 3 Achsen beschränkt, also nicht für 3D-Drucker gedacht. Entwickelt wurde sie, um ein System zu schaffen, das ohne Parallelport auskommt.
Auch wenn sie recht klein daherkommt und nicht viele Funktionen bietet, so erfüllt sie ihre Aufgabe – und das ziemlich gut. Sie soll gute Ergebnisse liefern und einfach zu installieren sein. Das Flashen kann über die benutzerfreundliche Arduino IDE erfolgen. Die Konfiguration ist einfach. All dies macht aus ihr eine sehr einsteigerfreundliche Option für CNC-Projekte.
Wenn Sie sich in der 3D-Druck-Szene auch nur ein bisschen auskennen, haben Sie höchstwahrscheinlich schon einmal das Wort RepRap gehört oder gesehen. RepRap ist eine kollaborative Open-Source-Initiative, deren Ziel es ist, erschwingliche, selbstreplizierende Open-Source-3D-Druckmaschinen zu entwickeln.
Teil dieses Konzepts ist auch die Software, die aufgrund ihres Open-Source-Designs einfach zu bedienen und anzupassen ist. Es gibt umfangreiche Leitfäden und Videos, die von anderen Personen erstellt wurden, an denen Sie sich orientieren können. Die RepRap-Software war zwar ursprünglich für den 3D-Druck gedacht, aber Sie können sie ähnlich wie Marlin auch auf Ihre CNC-Bedürfnisse anpassen.
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