Wenn du schon mal einen 3D-Drucker gekauft hast, dann kennst du das aufregende Gefühl, wenn er geliefert wird. Ist doch klar, dass man ihn sofort zusammenbauen möchte, um gleich mit dem Drucken anzufangen!
Heutzutage gehört es quasi zum guten Ton dazu, dass die Hersteller eine oder mehrere STL-Dateien für Testdrucke zusammen mit dem Drucker liefern. Normalerweise soll dieses 3D-Druck-Modell ansehnliche Druckergebnisse liefern, um den Nutzer von den Druckfähigkeiten der Maschine zu überzeugen. Im Falle der Drucker-Serie Ender 3 ist das 3D-Druck-Modell ein Hund.
Auch hier ist der Hund ein einfaches Modell, bei dem man davon ausgehen kann, dass es gut gedruckt wird. Was heißt das jetzt? Hier musst du wissen, dass die Druckqualität eben jenes Modells nichts über die eigentlichen Druckfähigkeiten deines Ender 3 aussagt. Mit anderen Worten: Dieser Hund eignet sich nicht wirklich gut als Testdruck.
Der Creality Ender 3 ist (genau wie der Ender 3 Pro, der V2 und der S1) zweifelsohne ein sehr fähiger 3D-Drucker. Deshalb schlagen wir vor, etwas zu drucken, was eine Challenge für ihn darstellt, um zu sehen, was er wirklich draufhat. Dabei lässt sich auch gleich herauszufinden, ob die Maschine gut kalibriert ist oder nicht.
Aus diesem Grund haben wir eine kuratierte Liste zusammengestellt mit unserer Auswahl der besten 3D-Druck-Modelle für den Ender 3. Alle hier aufgeführten Modelle sollen dir dabei helfen, die Slicer-Einstellungen zu optimieren und das Beste aus deinem Ender 3 herauszukitzeln.
3DBenchy ist ein Boot mit einer Vielzahl von Formen und Texturen. Das Ziel beim 3D-Drucken dieses Modells ist es, herauszufinden, wo die Stärken und die Schwächen deines Druckers liegen, damit du das Druckprofil optimal einstellen kannst.
Das Modell prüft mehrere bekannte Problempunkte, darunter die folgenden:
Was wird getestet?
Dank seines niedlichen und cleveren Designs ist es eines der beliebtesten 3D-Druckmodelle überhaupt. Lass dich aber nicht täuschen! Dieser niedliche kleine Kerl ist ein echter Härtetest für deinen 3D-Drucker.
Dieses quälende kleine Ding kann einen Keil zwischen dich und deinen Ender 3 treiben. Aufgrund der Anzahl an beweglichen Teilen können ein schlecht kalibrierter Drucker oder jegliche Konstellationen häufiger Druckprobleme die beabsichtigte Bewegung dieses Toaster-Design behindern.
Vor allem solltest du auf die Haftung am Druckbett, auf Schnüre und Probleme achten, die zu einer schlechten Maßgenauigkeit führen. Wenn alles gut geht, kannst du den Hebel herunterdrücken und deinen wunderbar gedruckten Toast bestaunen.
Ein einfacher Druck, der dir hilft das Druckbett deines Ender 3 zu nivellieren. Die Idee dahinter ist, dass du dein Druckbett kalibrierst, während die Quadrate gedruckt werden. Du stellst das Druckbett ein und siehst dabei zu, dass die Ecken anständig auf dem Druckbrett haften bleiben.
Wenn die Quadrate gedruckt werden, überprüfe dabei alle vier Ecken. Bei schlechter Haftung führe das Druckbett näher an die Extruderdüse heran durch Drehen des Knopfes im Uhrzeigersinn. Solltest du aber feststellen, dass kein Filament aus der Extruderdüse befördert wird oder dass die gedruckte Linie zu gequetscht ist, drehe den Knopf gegen den Uhrzeigersinn, sodass sich das Druckbett von der Düse entfernt.
Zum Glück bietet der Ender 3 S1 eine automatische Bettnivellierung, die als „angenehm einfach“ beschrieben wurde. Trotzdem kann sich dieses Modell immer noch als nützlich erweisen, wenn du manuelle Änderungen der Bettnivellierung testen musst.
Mit diesem einfachen Modell kannst du die Druckqualität bei unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten überprüfen. Und da der Ender 3 in der Lage ist, auch bei höheren Geschwindigkeiten, wie z.B. mit 100 mm/s, zu drucken, warum nicht ausprobieren?
Der Test beginnt bei 50 mm/s und für jede zusätzliche Höhe von 5 mm steigt die Geschwindigkeit um 10 mm/s an. Am Ende hat das Modell eine Höhe von 30 mm und besteht aus Schichten, die bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten gedruckt wurden.
Dieses clevere Design verfügt über Vertiefungen als auch flache und abgerundete Wände, die jegliche Druckprobleme ans Tageslicht bringen. So findest du heraus, bei welcher Geschwindigkeit dein Ender die optimale Leistung erbringt.
Fäden bilden sich, wenn Filament während der Druckkopfbewegung weiter aus der Extruderdüse befördert wird. Dieses einfache Modell ist schnell gedruckt und besteht aus zwei Türmchen, die dir dabei helfen, herauszufinden, ob Fadenbildung ein Problem für deinen Drucker darstellt.
Drucke das Modell ganz einfach aus und prüfe, ob sich Fäden zwischen den Türmchen gebildet haben. Wenn sich Fäden gebildet haben sollten, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Einstellungen für Geschwindigkeit, Retraktion und möglicherweise sogar für die Temperatur angepasst werden müssen.
Kalibrierungswürfel sind einfach toll, um die Genauigkeit des eigenen 3D-Druckers zu testen. Jede Maßabweichung kann auf die Notwendigkeit einer Anpassung von Schritt/mm-Einstellungen oder einer angemessenen umfassenden Kalibrierung deines Druckers und seines Extruders hinweisen, was noch viel grundlegender wäre.
Dieses Design geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht es dir zu überprüfen, wie gut deine Einstellungen für die Gelenkverbindung angepasst sind. Pass allerdings auf: Diese Nervensägen können zuschnappen!
Gitterwürfel werden gern genommen, wenn es um Belastungstests geht, da sie in der Regel recht komplex sind. Und dieses Modell ist auch noch ein Hingucker, das du dir hinstellen kannst, nachdem du deinen Ender 3 zum Druck herausgefordert hast.
Die besondere Herausforderung bei diesem Gitterwürfel ist es, dass kein Stützmaterial eingesetzt wird. Ein gutes Druckergebnis deutet darauf hin, dass Kühlung, Temperatur und Retraktion perfekt eingestellt sind!
Diese Thingiverse-Datei enthält zwei Testdrucke für Überhangwinkel. Das größere Modell hat Winkel von 45 bis 15 Grad in 5-Grad-Schritten. Das kleinere testet Winkelgrößen von 12, 15 und 18 Grad.
Daumenregel ist hier, dass Winkel, die kleiner sind als 45 Grad (horizontal gesehen), mit Stützmaterial gedruckt werden sollten. Allerdings entspricht die Realität hier nicht immer der Theorie. Um es zu testen, drucke die Dateien einfach aus und schaue, wie der Drucker die verschiedenen Überhänge bewältigt. Das kann dir dabei helfen, die Einstellungen für den Einsatz von Stützmaterial beim Drucken von Überhängen festzulegen.
Hier handelt es sich um ein einfaches Modell in Form eines Turmes, der 10 unterschiedliche Drucktemperaturen testet. Er ist mit cleveren Besonderheiten ausgestattet und bietet den bestmöglichen Test bei relativ niedrigem Filamentverbrauch.
Drucke das Modell mit 10 verschiedenen Temperaturen. Wenn du nicht weißt, wie die verschiedenen Temperaturen eingestellt werden, empfehlen wir dir, ein Tutorial anzuschauen. Wenn du das Modell gedruckt hast, schaue es dir einfach genauer an. Anhand der Sprossen und Holme kann man Bridging und Fadenbildung überprüfen. Außerdem lässt sich bei den abgerundeten Holmen die Oberflächenqualität und die Schichthaftung gut beurteilen.
Der neu auf den Markt gekommene S1 Pro kann höhere Temperaturen als die anderen Drucker der Ender-3-Reihe erreichen: 300 °C im Vergleich zu 260 °C bei den älteren Modellen. Wenn du die Leistung des S1 Pro bei Temperaturen testen willst, die bei mehr als 225 °C liegen, versuche es vielleicht mit einem anpassbaren Temperatur-Turm. In den Datei-Bibliotheken stehen viele Optionen zur Auswahl, aber mit 18 Macharten und mehr als 190 Remixes ist dieses Modell von quirxi das beliebteste.
Wenn du auf die Schnelle testen willst, wie dein Drucker mit verschiedenen Design-Merkmalen zurechtkommt, ist ein All-in-One-Test die bessere Wahl.
Als eine neue Mischung eines beliebten 3D-Drucktests von Thingiverse-Nutzer majda107 wurden in diesem Design doch alle Tests des Originals beibehalten – vor allem Unterstützung, Maßstab, Überhang, Loch, Durchmesser und Bridging. Allerdings wurde ein umfangreicherer Fadenbildungstest hinzugefügt. Du solltest nur darauf achten, im Slicer „Dünne Wände erkennen“ zu aktivieren bevor du den Druckvorgang startest!
Lizenz: Der Text von "Die besten Ender 3 (V2/Pro/S1) Testdrucke" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.