Der Begriff „Druckbettnivellierung“ ist eigentlich irreführend. Denn das Druckbett wird nicht am Boden ausgerichtet („nivelliert“), sondern es wird so ausgerichtet, dass die Spitze der Extruderdüse überall auf der Druckplatte denselben korrekten Abstand zu ihr hat.
Dies ist deshalb so wichtig, weil die erste Schicht dem ganzen Druck seine Stabilität verschafft. Für ein solides Fundament muss das Druckbett ordentlich ausgerichtet sein – nur so kann die korrekte Haftung garantiert und das Material ordnungsgemäß nachgeführt werden.
Ist der Abstand der Extruderdüse zum Druckbett zu groß, bleibt das Filament überhaupt nicht an der Druckplatte haften. Ist der Abstand zu gering, kann die Extruderdüse die eingestellte Schichthöhe nicht einhalten, sodass das Material nicht extrudiert werden und auf den vorherigen Schichten haften kann. So oder so wird das Fundament nicht zufriedenstellend sein. Am besten ist es, wenn die Extruderdüse dem Material etwas Freiraum gewährt, aber dennoch ein klein wenig Druck auf das fließende Filament ausübt, sodass es besser an der Bauplatte haften bleibt.
Die drei Ender 3 verfügen nicht über eine automatische Druckbettnivellierung, weswegen diese manuell vorgenommen werden muss. Glücklicherweise ist das nicht allzu schwer und wird durch ein paar Ausstattungsmerkmale der Drucker unterstützt. Über das Menü kann der jeweilige Ender 3 für die Nivellierung vorbereitet werden; die vier großen Drehknöpfe unter jeder Ecke machen das Ganze dann wirklich ganz einfach.
Ist das Druckbett einmal ausgerichtet, bleibt es meist einige Zeit lang in dieser Position. Eventuell musst du das Druckbett hin und wieder neu ausrichten, aber ist das Prozedere erst einmal erlernt, sollte jede Neuausrichtung weniger als fünf Minuten in Anspruch nehmen.
Dann wollen wir uns einmal genauer ansehen, wie das Ganze funktioniert!
Der Ender 3, der Pro und der V2 müssen alle auf die Druckbettnivellierung vorbereitet werden. Beachte bitte, dass du hierbei weder das Druckbett noch die Extruderdüse vorheizen musst.
Um den Drucker auf die Nivellierung vorzubereiten, musst du die Extruderdüse und das Druckbett positionieren. Beim Ender 3 ist das ein Kinderspiel.
Das einzige Werkzeug, das du für die Druckbettnivellierung benötigst, ist ein Stück Druckerpapier! Wenn du das griffbereit hast, kann es auch schon losgehen:
Und das war’s auch schon! Du kannst nun auf einem nivellierten Druckbett drucken. Im Folgenden haben wir noch ein paar empfehlenswerte Testdrucke zusammengestellt.
Wenn das oben Aufgeführte für dich nach verdammt chaotischer Handarbeit aussieht, dann gibt es auch noch eine einfachere und präzisere Lösung. Grundsätzlich funktioniert sie nach dem gleichen Prinzip, aber anstatt Druckkopf und -bett manuell bewegen zu müssen, kann das auch der G-Code für dich erledigen.
Es existieren inzwischen eine Reihe von Skripten zur Druckbetteinstelllungen, nichtsdestotrotz gefällt uns das vom Youtuber CHEP (oder Chuck) am besten. In seinem Video „Easy Way to Level Your Bed“ (Wie du ganz einfach dein Druckbett kalibrierst) erklärt er, wie er sein G-Code-Skript einsetzt und zeigt auf, wie man es am besten ausprobiert, wenn man fertig ist.
Es lohnt sich, ein wenig Zeit zu investieren, um das Skript und die entsprechenden Tests zu finden, die für dich passen. Wenn bei CHEP nichts Passendes dabei ist, findest du nachfolgend noch ein paar weitere Skripte und Tests zur Auswahl.
Egal, für welche der drei Methoden du dich entscheidest, du kannst zu guter Letzt den Testdruck slicen und ausdrucken, um zu überprüfen, ob dein Druckbett nun ausgerichtet ist.
Lizenz: Der Text von "Ender 3 (V2/Pro)-Druckbettnivellierung – Ein Leitfaden" von All3DP unterliegt der Creative Commons Attribution 4.0 International License.