Die zurzeit beliebtesten zwei Verfahren auf dem Markt für Desktop-3D-Druck sind der FDM- (Fused Deposition Modeling) und der Resin-basierte 3D-Druck. Was die Unterschiede angeht, so kann man durchaus ein paar allgemeine Aussagen treffen, z.B. dass FDM-Drucker günstiger und Resin-Drucker besser beim Drucken von Details sind. Es gibt aber noch ein paar weitere Dinge, die man wissen sollte, bevor man sich für den einen oder gegen den anderen entscheidet.

In diesem Artikel befassen wir uns ausführlich mit den Unterschieden zwischen den beiden Druckertypen und erläutern die Technologien, die Materialien, die jeweiligen Stärken, Preisspannen u.v.m.

Übrigens, wenn du die Technik nutzen willst, ohne dir einen eigenen Drucker zuzulegen, dann schaue nach Craftcloud, wo du dein gewünschtes Modell hochladen kannst, wähle das Material und den Hersteller aus und lasse dir deinen 3D-Druck ganz bequem nach Hause liefern.

Aber jetzt lies erst mal weiter, um herauszufinden, welcher Druckertyp der richtige für dich ist!

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

FDM-Druck

FDM, a.k.a. one layer on top of another
FDM, a.k.a. one layer on top of another (Source: All3DP)

Beim FDM-3D-Druck handelt es sich um ein spezielles 3D-Druck-Verfahren, das im weiteren Sinne der additiven Fertigung, und hier der Kategorie „Materialextrusion“, zugeordnet werden kann. Wie der Name vermuten lässt, extrudiert jede Maschine dieser Kategorie Material, das in bestimmten Mustern verschmilzt, bis das Teil fertiggestellt ist. Beim FDM-Druck wird als Material geschmolzener Kunststoff (manchmal auch in Verbindung mit anderen Materialien) eingesetzt.

FDM funktioniert ganz ähnlich wie eine Heißklebepistole: Ein fester Strang wird durch eine heiße Extruderdüse befördert, wo er geschmolzen wird und dann flüssig in dünnen Schichten aufgetragen werden kann. Bei einem 3D-Drucker werden diese Bewegungen beim Auftragen der Schichten entlang der X- und Y-Achsen eines kartesischen Koordinatensystems (zumeist) präzise ausgeführt. Die erste Schicht wird auf eine Plattform aufgetragen. Sie kühlt ab und härtet schnell aus. Dann wird eine weitere Schicht auf die vorherige aufgebracht und der Vorgang wird langsam Schicht für Schicht wiederholt, bis ein 3D-Objekt entsteht.

Anders als beim Resin-Druck, wo es verschiedene Ansätze beim eigentlichen Druckprozess gibt, läuft der Extrusions- und Schichtauftragsvorgang bei allen FDM-Druckern relativ gleich ab. Deshalb gehören auch alle FDM-Drucker genau genommen zu ein und derselben Technologie. Aber es gibt natürlich verschiedene Arten von FDM-Druckern. Die beliebtesten unter ihnen sind die Drucker, die sich linear entlang der X-, Y- und Z-Achsen bewegen (sie werden oft auch „kartesische“ Drucker genannt, obgleich die Bezeichnung zu Verwirrung führen kann).

Im Bereich der Multi-Material-Drucker gibt es die bedeutendsten Unterschiede – hier können verschiedene Farben und Materialien bei ein und demselben Druckobjekt eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es ein paar Single-Extrusion-FDM-Drucker, die mit dem Prusa-Ugrade MMU 2S und dem Upgrade Mosaic Palette 2S Pro erweitert werden können.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Resin-Druck

Hanging on for dear life
Hanging on for dear life (Source: All3DP)

„Resin-Druck“ ist eher ein Überbegriff für 3D-Druck-Verfahren im Bereich additiver Fertigung, die in die Kategorie „Vat“-Polymerisation fallen.

Die meisten Resin-Drucker verfügen über einen Behälter, auch Tank genannt, mit einer flexiblen transparenten Folie am Boden, der mit lichtempfindlichem Resin gefüllt ist, welcher im Kontakt mit UV-Licht aushärtet bzw. fest wird. Die Druckplatte wird in den Resin-Tank eingetaucht. Dann härtet eine Lichtquelle, die sich unterhalb des transparenten Bodens befindet, den Resin nach einem bestimmten Muster aus und verbindet so die ausgehärtete erste Schicht mit der Druckplatte.

Die Bauplatte bewegt sich anschließend nach oben und schafft so Platz für die nächste Schicht, damit weiteres Resin zwischen die vorherige Schicht und den Boden des Resin-Tanks fließen kann. Diese neue Schicht wird dann erneut durch die Lichtquelle gehärtet und der ganze Prozess wiederholt sich so lange, bis das 3D-Objekt seine endgültige Form angenommen hat.

Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Resin-Drucker-Typen bestehen darin, wie das Licht erzeugt wird und wie das Resin damit bearbeitet wird. Aufgrund dieser technologischen Unterschiede gibt es für jede der nachfolgend aufgeführten Resin-Druck-Technologien ein eigenes Verfahren.

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LCD-Druck

LCD printers like the Photon S yield some fine details
LCD printers like the Photon S yield some fine details (Source: All3DP)

Die Resin-Druck-Technologie, die am einfachsten zugänglich ist, ist der LCD-Druck (auch MSLA-Druck-Verfahren genannt). Beim LCD-Drucker wird eine leistungsstarke UV-Lichtquelle eingesetzt, mit der die komplette Schicht auf einmal belichtet werden kann. Dieses Licht wird an ausgewählten Stellen blockiert und an anderen Stellen wird es über ein Flüssigkristalldisplay (LCD für engl. liquid-crystal display), das sich oberhalb der UV-Lichtquelle befindet, durchgelassen. Das LCD-Display bildet ein Negativbild der Schicht ab und lässt nur dort Licht durch, wo das Resin gehärtet werden soll.

Diesem Verfahren wird nachgesagt, dass u.U. die Druckqualität leidet , da die Auflösung des LCD-Displays am Ende die Auflösung des Drucks bestimmt. Andererseits gehört der LCD-Druck aber auch zu den schnellsten Resin-3D-Druck-Verfahren. LCD-Drucker sind mit Abstand die billigsten Drucker, die es gibt, und sie sind deshalb eher für Einsteiger und Hobbyisten geeignet.

SLA-Druck

Das allererste Resin-Druck-Verfahren (und tatsächlich auch das erste 3D-Druck-Verfahren überhaupt) ist SLA, abgekürzt für Stereolithografie.

Die eingesetzte Technologie ist sehr ähnlich wie bei  LCD-Druckern mit dem Unterschied, dass hier ein Laser als Lichtquelle eingesetzt wird. Dieser Laser wird mit motorgesteuerten Spiegeln, bei denen die Reflexionswinkel angepasst werden können, über den Resin-Tank gelenkt. Der Laser tastet die vorhandene Resin-Schicht ab. Dieser Vorgang ist durchaus mit der Bewegung der Extruderdüse eines gewöhnlichen FDM-3D-Druckers vergleichbar, wenn er jede neue Schicht Punkt für Punkt abfährt.

Da bei diesem Verfahren eine größere Anzahl von komplexen beweglichen Teilen eingesetzt wird, ist es oft teurer als LCD. Andererseits punktet es in der Regel mit einer hohen Auflösung.

DLP-Druck

Das letzte beliebte Resin-Druck-Verfahren auf dieser Liste ist der DLP-Druck, bei dem ein digitaler Lichtprojektor (engl.: Digital Light Processing oder abgekürzt DLP) zum Einsatz kommt. Die Technologie, die dahintersteht, ist vergleichbar mit der, die beim LCD-Druck genutzt wird, da auch hier eine komplette Schicht auf einmal belichtet wird. Der Unterschied zwischen den beiden besteht in der Art und Weise, wie das Licht mit einem bestimmten Muster auf das Resin projiziert wird. Genauer gesagt wirft der Projektor ein Bild auf eine Reihe von Spiegeln, die daraufhin das reflektierte Bild auf den Boden des Resin-Tanks projizieren. Ein zusätzlicher Screen, um überschüssiges Licht zu blockieren, ist hier nicht erforderlich.

Von den drei Druckverfahren, die wir hier vorgestellt haben, ist dieses das am wenigsten verbreitete, da die Druckqualität von der Auflösung des projizierten Bildes abhängt und oft kleine Pixel auf dem fertigen Druck nachbleiben. Aus „historischer“ Sicht kann man sagen, dass der DLP-Druck den Weg vom SLA- zum LCD-Verfahren geebnet hat.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Materialien

Bild von: Materialien
Some things are only possible with FDM (Source: ronfoss via Cults)

Aufgrund ihrer verschiedenen Eigenschaften gibt es zwischen den Materialien, die beim FDM- und Resin-Druck eingesetzt werden, große Unterschiede. Und selbst innerhalb dieser beiden Verfahren ist die Materialvielfalt enorm.

FDM

Die Grundvoraussetzung für FDM-Druckmaterialien besteht darin, dass sie auf thermoplastischer Basis sein müssen. Sie werden als lange, in Spulen aufgerollte Kunststoffstränge angeboten, die einen Durchmesser von 1,75 oder 2,85 mm haben.

Zum beliebtesten Materialtyp zählt das sogenannte Polylactid (PLA). Dieses Filament ist einfach zu verwenden und qualitativ hochwertig und wird deshalb am häufigsten eingesetzt. Es ist darüber hinaus nahezu geruchlos und gehört zu den 3D-Druckmaterialien, die der Umwelt am wenigsten Schaden zufügen. Viele Dinge können mit PLA gedruckt werden, darunter auch Modelle, die lebensmittelecht sind, vorausgesetzt man entscheidet sich für einen dafür zertifizierten Hersteller.

Ein weiteres sehr beliebtes Material ist mit Glykol modifiziertes Polyethylenterephthalat (PETG). Ähnlich wie PLA ist dieses Material sehr benutzerfreundlich, doch verfügt es zusätzlich über bessere mechanische Eigenschaften, wie z.B. höhere Reißfestigkeit und Flexibilität. Der Hauptunterscheid besteht darin, dass PETG mit ca. 245 °C gedruckt wird und PLA mit ca. 200 °C. PETG kann für eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt werden, darunter für Modelle, die schwankenden Wettereinflüssen ausgesetzt sind oder die besondere Festigkeit und Haltbarkeit erfordern.

Different filaments have a variety of uses given their properties
Different filaments have a variety of uses given their properties (Source: All3DP)

Für einen erfolgreichen Druck müssen bei einigen fortschrittlicheren FDM-Materialien, wie beispielsweise ABS oder Nylon-Kohlefaser, vorher spezielle Drucker- und Sicherheitseinstellungen vorgenommen werden. Anders als bei PLA sind für diese Materialien oft eine höhere Extruderdüsen-Temperatur und ein aufgeheiztes Druckbett erforderlich, um zu verhindern, dass das Material während des Abkühlens schrumpft.

Für diese anspruchsvolleren Materialien ist auch ein Gehäuse um das Druckbett herum von großem Nutzen. Ein Gehäuse sorgt nicht nur für Schutz vor Zugluft, sondern verhindert auch, dass gefährliche Dämpfe nach außen entweichen. Diese können viele negative Auswirkungen haben – entweder riechen sie einfach nur unangenehm oder sie schaden sogar dem Atemwegssystem. Um dies zu verhindern, sind die Gehäuse vieler High-End-Maschinen mit eingebauten Filtersystemen ausgestattet, die die Luft im Gerät filtern und von Partikeln befreien.

Die vielseitige Einsetzbarkeit der Filamente und die Drucktechnologie, die dahinter steckt, sollten nicht unterschätzt werden: Holz, Seide oder Marmor; transarent, Glow-in-the-Dark, mit Farbwechsel und regenbogenfarben, um hier nur eine kleine Auswahl an PLA-Optionen zu nennen. Darüber hinaus gibt eine große Anzahl von verschiedenen Kombinationen mit Karbonfaser, Metall, PC, Nylon und sogar recycelten Filamenten. FDM-Drucke können also in vielen unterschiedlichen Formen erstellt und für diverse Zwecke eingesetzt werden.

Hier noch der Hinweis, dass Filamente richtig gelagert und eventuell sogar vor dem Gebrauch getrocknet werden müssen, da die meisten Materialien die Feuchtigkeit binden.

Resin

Resin prints start as a liquid in a pool
Resin prints start as a liquid in a pool (Source: All3DP)

Bei Resin-Druckern ist die Materialauswahl ein wenig kleiner, aber trotzdem recht vielseitig. Manche Resins lassen sich gießen, andere sind flexibel oder wasserlöslich. Alle Resins werden entweder in UV-beständigen Flaschen oder Tüten aufbewahrt, damit die UV-Strahlen nicht in die Flüssigkeit eindringen können. Das würde nämlich zum Aushärten des Resins führen, bevor er überhaupt zum Einsatz kommt.

Für jede Resin-Art sind andere Druckeinstellungen erforderlich. Das gilt z.B. für die Belichtungszeit, auf die auch die Resin-Farbe einen Einfluss hat.

Hinweis: Einige Hersteller bieten zwar eine große Palette an Filamentfarben an, für einen mehrfarbigen Druck musst du die einzelnen Teile aber separat drucken (und zunächst vielleicht einen Positionierungsstift setzen). Um unterschiedliche Ergebnisse zu erzielen, könnte man alternativ auch das Resin einfärben.

Je nach eingesetzter Technik kann es einen Effekt auf das jeweilige Resin haben. Das Resin härtet je nach Wellenlänge des Lichts unterschiedlich aus. Deshalb muss die Kompatibilität in Hinblick auf die richtige Druckeinstellung überprüft werden. SLA-Laser senden in der Regel eine Wellenlänge von rund 395 nm aus, während LCD- und DLP-Drucker mit einer Wellenlänge von rund 405 nm arbeiten.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Auflösung & Qualität

Bild von: Auflösung & Qualität
FDM (left) and resin (right) prints (Source: Graveyyy1 via Reddit)

FDM- und Resin-Druck unterscheiden sich bei den fertigen Teilen in Bezug auf die Druck- und Auflösungsqualität. Sie betrifft das allgemeine Erscheinungsbild bis hin zur Qualität der Detailgenauigkeit, aber auch mechanische Faktoren wie Festigkeit.

FDM

Einer der offensichtlichsten Unterschiede zwischen FDM- und Resin-Druck tritt bei der Qualität der Auflösung zutage. Da bei FDM-Druckern geschmolzene Kunststoffschichten für die Herstellung von Modellen eingesetzt werden, lassen die Ergebnisse tendenziell Genauigkeit und Präzision vermissen, da das Material normalerweise in 4,0 mm dicken Linien aufgetragen wird. Im Vergleich zum Resin-Druck sind auch die eigentlichen Schichten mit 0,1 bis 0,35 mm relativ dick. Diese Schichthöhe sorgt für sichtbare Linien auf allen Oberflächen, weshalb man oft davon Abstand nimmt, FDM-gedruckte Teile als fertiges Modell zu nutzen.

Um das Problem der sichtbaren Schichtlinien zu lösen, kann man einen fertigen Druck abschleifen oder sogar durch Einsatz von Lösungsmitteldampf glätten. Mithilfe dieser Methoden können FDM-Drucke ganz glatt poliert werden. Damit dies gelingt, sind aber viel Zeit und Übung nötig – außerdem werden so kleinere Oberflächendetails abgetragen.

Eine weitere Qualität von FDM-Drucken ist ihre Festigkeit. FDM-Drucker sind im Allgemeinen leistungsstärker als Resin-Drucker. Und je nach eingesetztem Material können auch bestimmte Druckeinstellungen einen Einfluss darauf haben. Wenn man beispielsweise einen hohen Infill-Prozentsatz, ein passendes Infill-Muster und eine stärkere Wanddicke auswählt, erhöht dies die Festigkeit eines Teils, was aber andererseits die Druckzeit verlängert.

Resin

Auf der anderen Seite können Resin-Drucker Modelle mit sehr viel höherer Detailgenauigkeit erstellen. Deshalb ist der Resin-Druck hervorragend für Miniaturen oder Modelle mit vielen Details geeignet, für die sich der Extraeinsatz lohnt.

Technisch bedingt fallen die Schichthöhen von 10 Mikron (0,01 mm) bis 100 Mikron (0,1 mm) unglaublich dünn aus. Die standardmäßige Schichthöhe beträgt 50 Mikron (0,05 mm), was ungefähr einem Viertel der Schichthöhe beim FDM-Druck entspricht. Die X/Y-Auflösung befindet sich ebenfalls in diesem Bereich.

Diese winzige Schichthöhe ermöglicht den Druck von unglaublich kleinen Details und Objekten von höchster Qualität. Die fertigen Drucke sehen aus wie ein massives glattes Stück Kunststoff, bei dem keine Schichten mehr erkennbar sind. Man kann die fertigen Drucke auch abschleifen, um eine noch glattere Oberfläche zu erzielen. Aber das ist aufgrund dieser minimalen Schichten in den meisten Fällen gar nicht mehr nötig.

Drucke aus zähem Resin weisen im Allgemeinen mehr Festigkeit auf als solche, die im FDM-Druck-Verfahren hergestellt wurden. Aber der Vergleich hinkt ein wenig, denn es hängt davon ab, mit welchen FDM-Materialien sie tatsächlich verglichen werden.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Geschwindigkeit

Smaller layers will mean fewer imperfections but more printing time
Smaller layers will mean fewer imperfections but more printing time (Source: All3DP)

Ein weiterer großer Unterschied zwischen FDM- und Resin-Druck liegt in der Druckgeschwindigkeit. Diese hängt von vielen Faktoren ab, dazu gehören die entsprechend eingesetzte Technologie und die Druckeinstellungen.

FDM

Die Zeit, die ein FDM-Drucker braucht, um einen Druck fertigzustellen, hängt hauptsächlich von der Größe des zu druckenden Objektes ab. Relevant sind aber auch die ausgewählte Schichthöhe, das Infill und die Druckgeschwindigkeit. Einfach ausgedrückt: Je größer das Objekt und je dünner die Schichthöhe ist, umso länger wird der Druck dauern, und umgekehrt.

Die Infill-Dichte ist ein weiterer Parameter, der die Druckzeit beeinflusst. Je höher die Dichte des Infills ist, umso mehr Filament muss vom Drucker aufgetragen werden und umso länger dauert der Druck.

Resin

Was die Druckzeit angeht, so läuft es beim Resin-Druck etwas unkomplizierter ab. Beim LCD- und DLP-Druck sind die Schichten schnell fest, da eine Schicht in 2 bis 10 Sekunden ausgehärtet wird, unabhängig davon wie viel Resin pro Schicht eingesetzt wird. Bei SLA-Maschinen dauert der Druck erheblich länger, da der Laser die Schicht Punkt für Punkt abfahren muss.

Zu den anderen Variablen, die einen Einfluss auf die Druckzeit haben, gehört die Einstellung der Z-Achse, die Schichthöhe sowie die Zeit, die der Drucker benötigt, um das Druckbett hoch- und runterzubewegen, damit die nächste Schicht aufgetragen werden kann. Aber auch wenn man von einem LCD-Drucker ausgeht, kann man sagen, dass Resin-Druck in den allermeisten Fällen deutlich schneller ist als FDM-Druck.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Benutzerfreundlichkeit

A print being prepared with Cura
A print being prepared with Cura (Source: All3DP)

Die Benutzerfreundlichkeit eines 3D-Druckers ist sowohl bei Einsteigern als auch bei alten Hasen ein wichtiges Kriterium, denn je mehr Zeit zusätzlich investiert werden muss, desto weniger bleibt fürs Drucken (oder andere Dinge). Die verschiedenen FDM- und Resin-Verfahren punkten mit zahlreichen Vorteilen und stellen dich vor viele Herausforderungen.

FDM

FDM-Drucker sind im Allgemeinen benutzerfreundlich und deshalb recht gut für Einsteiger geeignet.

Nachdem man das Filament eingeführt hat, muss man eigentlich nur noch den Druck starten. Wenn der Druck fertiggestellt ist, sollte er einfach zu entnehmen sein und in den meisten Fällen zweckgemäß eingesetzt werden können. Es gibt Drucke, wie z.B. wasserdichte Behälter, für die ganz bestimmte Einstellungen oder eine spezielle Beschichtung erforderlich sind, damit wie vorgesehen eingesetzt werden können. Und wie bereits oben erwähnt, könnte eine Nachbearbeitung nötig sein, um ein gewünschtes äußeres Erscheinungsbild zu erreichen.

Oft haben FDM-Drucker noch mit ein paar anderen Problemen zu kämpfen, wie Fadenbildung (Stringing), Warping und Elefantenfüßen. FDM-Maschinen benötigen üblicherweise mehr Wartung und Kalibrierung, damit diese Probleme nicht auftreten.

Resin

Resin prints being cured with UV light
Resin prints being cured with UV light (Source: All3DP)

Im Gegensatz zum FDM-Druck muss man für einen sicheren und erfolgreichen Resin-Druck ein bisschen mehr Einsatz erbringen. Zunächst einmal ist Resin giftig, d.h. man sollte ihn nicht anfassen und die Dämpfe sollten besser nicht eingeatmet werden. Handschuhe und Masken sind angesichts dieser Gefahr deshalb unbedingt erforderlich, wenn man mit Resin und Drucken hantiert, bevor sie vollständig ausgehärtet sind.

Eine Haube, mit der der Bauraum und der Resin-Tank abgedeckt werden, ist ein Hauptmerkmal, das alle Resin-Drucker auszeichnet. Diese Hauben sind oft aus transparentem orangefarbenem oder rotem Kunststoff. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, die UV-Strahlen zu blockieren, damit diese nicht auf das noch ungehärtete Resin im Tank treffen. Außerdem sollen sie die Augen des Benutzers vor dem UV-Licht im Drucker schützen. Darüber hinaus dient die Haube dazu, die giftigen und oft über riechenden Dämpfe am Austreten zu hindern.

Nachdem der Resin in den Resin-Tank eingefüllt worden ist, verläuft der Druckprozess relativ einfach. Doch wenn man einen fertigen Druck frisch aus dem Drucker holt, befindet sich auf der Oberfläche immer noch ungehärtetes Resin. Dieses Resin muss mit einem Lösungsmittel abgewaschen werden. In den meisten Fällen wird hier Isopropanol genommen. Dann muss man den Druck mithilfe einer UV-Lichtquelle vollständig aushärten lassen. Es kann eine dafür vorgesehene Lampe oder schlichtweg Sonnenlicht eingesetzt werden, um den Druck in seinen finalen Zustand zu bringen. Nach Abschluss dieser Schritte ist der Druck nicht mehr giftig und kann ganz normal angefasst werden.

Diese zusätzlichen Prozesse führen dazu, dass der Resin-3D-Druck mit einer steilen Lernkurve verbunden ist. Deshalb ist er nicht unbedingt so einsteigerfreundlich wie der FDM-Druck. Außerdem werden ein insgesamt größerer Arbeitsplatz sowie zusätzliche Materialien und Extraausstattung (fürs Aushärten und Waschen) benötigt.

Es gibt ein paar gängige Probleme bei Resin-Druckern, die zu fehlerhaften Drucken führen. Diese sind aber leichter zu beheben als bei FDM-Druckern. Die größte Schwachstelle liegt darin, dass ausgehärtete Schichten nicht an der Druckplatte haften bleiben.

Und hier ein letzter und wichtiger Hinweis: Das korrekte Entsorgen des Resins ist dringend erforderlich.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Marktpreis

Different printers have different price tags
Different printers have different price tags (Source: All3DP)

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor bei der Auswahl der beiden Druckertypen ist der Preis. Beide bekommt man mit rund 200 € schon für relativ wenig Geld. Aber während sie immer größer werden und sich die Qualität kontinuierlich verbessert, steigt der Preis von Resin-Druckern schneller als der von FDM-Druckern.

Bei FDM-Druckern gibt einige großartige Optionen für unter 200 €, unter 300 € und für unter 500 €. Diejenigen mit größerem Bauraum könnten aber etwas teurer sein. Kurzum, es gibt ausgezeichnete Resin-Drucker, aber für solche im Großformat musst du mindestens doppelt so viel hinlegen wie für große FDM-Drucker. So kostet beispielsweise der großformatige Phrozen Sonic Mega 8K S mit seinem Bauraum von 330 x 185 x 300 mm rund 1.550 €. Im Gegensatz dazu muss man für einen Drucker wie dem Anycubic Kobra 2 Max mit einem Bauraum von 420 x 420 x 500 mm nur rund 430 € bezahlen.

Unabhängig vom eigentlichen Anschaffungspreis sind die Wartungskosten für Resin-Drucker oft höher. Bei LCD-Resin-Druckern müssen die Screens nach ca. 2.000 Stunden Nutzungsdauer ausgetauscht werden, wobei der Preis für die Screens sind größenabhängig sind. Und obgleich DLP-Drucker von Hobbyisten eher selten eingesetzt werden, bieten sie eine Nutzungsdauer von rund 20.000 Stunden. Unterdessen fallen die Wartungskosten von FDM-Druckern im Allgemeine nicht ins Gewicht, denn es werden eine Vielzahl von günstigen Ersatzteilen angeboten.

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Resin- vs. Filament-3D-Drucker (SLA vs. FDM)

Welcher von beiden?

If impressive detail is what you're after...
If impressive detail is what you're after... (Source: All3DP)

Und jetzt kommen wir zur allerwichtigsten Frage: Welcher ist der Richtige für dich?

Wenn du generell nach einer Maschine suchst, die du individuell anpassen und mit der du alles Mögliche drucken kannst, dann solltest du dich für einen FDM-Drucker entscheiden. Mit diesen Maschinen lässt sich eine große Vielfalt von Objekten von akzeptabler Qualität drucken – von großen Strukturteilen, die schwere Lasten tragen können, bis hin zu Modellen und Zubehör mit geringem Detailgrad.

Aber wenn es um kleine Modelle und feine Details geht – wie bei Drucken, die transparentes, festes oder flexibles Materials erfordern, oder beim Schmuckdruck – dann könnte der Resin-Druck die richtige Wahl sein. Obgleich die Lernkurve möglicherweise etwas steiler ist und die anfängliche Investition etwas höher ausfällt, so eignet sich der Resin-Druck gut für Hobbyisten.

Wenn du dich für den einen oder den anderen Druckertypen entscheidest (wenn es denn überhaupt nötig ist), so lässt sich die Entscheidungsfindung auf eine Frage herunterbrechen: Was willst du drucken und wofür?

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