Mehrere Leaks haben darauf hingedeutet, dass der Bambu Lab H2D wirklich größer ist, über Doppelextrusion verfügt und einen Laser verwenden kann. Aber es gibt noch so viel mehr.

Der Drucker ist ab sofort für 2.199 € als H2D Combo mit dem ebenfalls neuen AMS 2 Pro erhältlich. Vorbestellt werden kann auch die H2D Laser Edition (2.799 € oder 3.499 €, je nach gewählter Laserleistung), die alle neuen Funktionen von Bambu Labs für das Gerät enthält.

Dieser Drucker ist so gut (und mit so vielen Funktionen ausgestattet), dass wir ihn gleich zweimal getestet haben, da wir ihn schon seit Wochen haben. Sie können hier meine Meinung über die allgemeine Erfahrung und den ersten Eindruck von der Lasercutter-Funktion nachlesen. Außerdem berichtet unsere Redakteurin Carolyn Schwaar in unserer Pro-Rubrik über den H2D für professionelle Anwender, die ihr unternehmensfreundliches Bambu Lab X1E aufrüsten möchten.

Auf einen Blick

  • Veröffentlichung: 2025
  • Preis: Ab 1.899 €
  • Bauvolumen (mm): 325 x 320 x 325 (Einzeldüse) / 300 x 320 x 325 (Doppeldüse)
  • Temperaturen (°C): 350 / 120 / 65
  • Hauptmerkmale: Vollständig geschlossen, Temperaturregelung in der Druckkammer, aktive Druckkammerbeheizung, Doppelextrusion, optionale 2D-Lasercutting-Tools, hochpräzise Kalibrierung (erfordert optionale Encoder-Platte), Brandschutzsysteme, Sicherheitsschlüssel/Notschalter

Wie funktioniert der Bambu Lab H2D genau?

Für sich allein schon bietet der H2D 3D-Drucker mit seinen Abmessungen von 492 x 514 x 625 mm eine Menge Technik. Bambu Lab hat mit dem H2D einen neuen Servomotor für seinen Extruder entwickelt. Er heißt Dynasense, als Gegenstück zu Schrittmotoren, die sich in festen Intervallen drehen und, je nach System, in das sie eingebaut sind, nicht viel tun können, um ihre Position oder deren Verfehlen nach einem ausgebliebenen Schritt mitzuteilen. Mit dem neuen Motor von Bambu Lab kann der Drucker den Filamentfluss hingegen besser steuern, so das Unternehmen. In Verbindung mit den für Bambu Lab typischen intelligenten Algorithmen führt dies zu einer feineren Extrusionsqualität beim Druck. Darauf gehen wir auch in unserem Testbericht ein.

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Sensoren und Kameras sind überall im Drucker zu finden, von einer speziellen Düsenkamera, die auf Unstimmigkeiten und Abweichungen achtet, bis hin zu einem Wirbelstromsensor, der die Ausrichtung der Hotends beim Auswechseln überwacht; es passiert allerhand, das den Drucker auf Trab hält, aber dem Auge verborgen bleibt.

Eines seiner wesentlichen Merkmale ist die Doppelextrusion mit zwei parallelen Hotends in einem Druckkopf des H2D. Diese verstärkten Highflow-Hotends können auf 350  C erhitzt und jeweils von einzelnen Spulen oder unabhängigen AMS-Geräten mit Filament versorgt werden.

Die aktive Kammerbeheizung ermöglicht eine Steuerung der Umgebungstemperatur, um die Konsistenz bei zu Verformungen neigenden Materialien zu optimieren, wobei der H2D mehrere Öffnungen am Drucker ansteueren kann, um kühle Luft hineinzulassen und Filterluft herauszulassen. So können Sie PLA bei geschlossener Klappe drucken.

Von der Druckbettbreite von 350 mm können nur 300-325 mm als Druckfläche genutzt werden, was bei 3D-Druckern mit Doppelextrusion oft ein Manko ist. Insgesamt steht Ihnen ein Bauvolumen von 300-325 x 325 x 320 mm zur Verfügung, mit einem schnell beheizbaren (bis 120  C) Druckbett und beidseitig strukturierter PEI-Druckplatte. Bambu Lab gibt die Druckgeschwindigkeit des H2D mit 1.000 mm/s und einer Beschleunigung von 20.000 mm/s an. Technisch gesehen ist die Geschwindigkeit doppelt so hoch wie die des X1E davor, aber es ist unwahrscheinlich, dass diese Geschwindigkeit im Praxisbetrieb erreicht wird.

Zu den radsportorientierten Beispielprojekten von Bambu Lab für den H2D gehören ein Multimaterial-Fahrradhelm und -sattel (Quelle: Bambu Lab)

Um eine höhere Präzision beim 3D-Druck zu erreichen, bietet Bambu Lab auch eine Encoder-Platte an, die separat erworben werden kann. Diese druckplattenartige Platine ist mit winzigen auslesbaren Codes versehen, die von den Kameras des Druckers erkannt werden können. Bambu Lab zufolge verbessert diese Platte in Kombination mit einer fortschrittlichen Kalibrierungsmethode die Bewegungen des H2D mit einer 95%igen Sicherheit von 0,05 mm Abweichung über den gesamten Druckbereich.

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Was ist sonst noch möglich?

Neben dem 3D-Druck mit Doppelextrusion gibt es auch 2D-Lasercutting-Modi. Es gibt einen Klingenaufsatz zum Schneiden von Kunststoff, Papier, Karton und ähnlichen dünnen Materialien sowie zwei Lasermodule (10 W und 40 W), mit denen dickere Materialien in unterschiedlichem Maße geschnitten werden können.

Bambu Lab betont den hohen Sicherheitsstandard der H2D Laser Edition aufgrund der Vielzahl von Feuerschutzsensoren, KI-gestützter Branderkennung, Sichtfenstern, die schädliches Licht abschirmen, und weiteren unabdingbaren Extras wie einem Notausschalter und schnell verfügbaren Sicherheitsschlüsseln.

Die zusätzlichen nicht auf 3D-Druck basierenden Funktionen des H2D werden über eine neue Software namens Bambu Suite abgewickelt, die mit Vektor- und Bitmap-Dateiformaten für Konturschneiden, Gravieren und ähnliche Funktionen arbeitet. Wie bei den 3D-druckbaren Dateien werden auch die 2D-Dateien (sowie Projekte, die beides kombinieren) in MakerWorld aufgenommen und zu einem festen Bestandteil des Repositorys. Dies wird ab April mit Beginn der Auslieferungen der Laser Edition der H2D-Geräte möglich sein.

Einige der Projekte, von denen Bambu Lab annimmt, dass seine Benutzer sie mit dem H2D umsetzen können (Quelle: Bambu Lab)

Neue AMS-gestützte Optionen

Zusammen mit dem H2D kommt heute AMS 2 Pro auf den Markt. Dabei handelt es sich um ein neu gestaltetes (aber vertraut aussehendes) AMS-Gerät, das die viel geforderte Filamenttrocknungsfunktion mitbringt. Bambu Lab behauptet jedoch, dass es viel mehr als das ist, mit einem intelligenten Belüftungssystem, das feuchte Luft ableitet und das Modul dicht verschließt, um den Zustand der Filamente zu erhalten. AMS 2 Pro kann zum Trocknen des Filaments auf 65 ºC aufheizen, wobei die Steuerung über den Drucker oder die Software auf Ihrem Smartphone oder Computer erfolgt.

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Bambu Lab bietet jetzt auch AMS HT mit nur einer Spule an. Das separat erhältliche AMS HT ist mit denselben Materialien kompatibel wie AMS 2 Pro, kann aber auf 85 ºC erhitzt werden und die Spule beim Trocknen drehen. Im Gegensatz zu AMS 2 Pro, das die Information zur Feuchtigkeit nur über den Drucker und die Software weitergibt, verfügt AMS HT über ein Display, auf dem Sie die aktuelle Feuchtigkeit und den Status eines Trocknungsauftrags auf einen Blick ablesen können.

In der Pressemappe anlässlich der Einführung des H2D weist Bambu Lab darauf hin, dass die Funktionalität von AMS 2 Pro für die Filamentzuführung bei Geräten der X- und P-Serie vorhanden und funktionsfähig ist, was eine teilweise Abwärtskompatibilität bedeutet. Die vollständige Trocknungsfunktionalität wird nach einem noch zu definierenden Firmware-Update zur Verfügung stehen. AMS HT soll schließlich auch mit Maschinen der X- und P-Serie kompatibel sein. Beide benötigen eventuell zusätzliche Komponenten wie Netzteile.

Der H2D erweitert die Reihe der gleichzeitig nutzbaren AMS-Einheiten der X- und P-Serie um die Kompatibilität für vier AMS (ja, das Original-AMS ist vorwärtskompatibel) oder AMS 2 Pro plus acht AMS HT-Einheiten. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der nutzbaren Filamente pro Auftrag auf 24. Wir müssen allerdings erst noch prüfen, wie das in der Praxis aussieht und funktioniert. Dazu ist zwangsläufig zusätzliche Hardware in Form eines Hubs erforderlich, die Bambu Lab noch nicht vorgestellt hat.

Wie bei der X- und P-Serie ist AMS Lite nicht mit dem H2D kompatibel, da es Unterschiede in der Art und Weise gibt, wie AMS Lite das Filament zuführt und die Bewegung koordiniert.

Der H2D von Bambu Lab ist ab sofort erhältlich und lieferbar (vorausgesetzt, es macht Ihnen nichts aus, ihn mit dem AMS 2 Pro zu verwenden). Auch die Laser Edition kann nun schon vorbestellt werden. Eine H2D-Basisversion, die nur den Drucker umfasst, soll im Juni zum Preis von 1.899 € folgen. Weitere Informationen finden Sie im Bambu Lab Webshop.

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