Update - 18. Februar 2025: Unser Test von Elegoo Centauri Carbon ist online.
Elegoo hat sich viel Zeit gelassen, um den Centauri Carbon auf den Markt zu bringen, seit er im Sommer letzten Jahres erstmals angekündigt wurde. Es hat so lange gedauert, dass sogar Prusa seinen Core One überraschend ankündigen und ausliefern konnte, bevor der CC (wie wir ihn von nun an nennen werden) überhaupt vorbestellbar war. Die Welt ist 2025 wahrlich ein seltsamer Ort.
Wodurch zeichnet sich dieser schicke graue Kasten nun eigentlich genau aus? Um es kurz zu machen: Er besticht durch seine Ausgefeiltheit – und das zu einem erstaunlichen Preis, den wir allerdings erst im Laufe dieser Woche bekannt geben dürfen (wir werden diesen Artikel entsprechend aktualisieren). Und er verfügt über ein herausragendes Merkmal, mit dem andere Drucker nicht mithalten können, nämlich sein ultraschnelles, beheizbares Druckbett.
In diversen Werbeunterlagen konnte Elegoo uns nicht mit einem wirklich überzeugenden Alleinstellungsmerkmal für den CC locken. Der CC bot durchweg nur Standard-Ausstattung (mit Ausnahme des wahnwitzigen 1000-Watt- Druckbetts) für den damals veranschlagten Preis von 500 $. Das hat uns schon im Vorfeld irritiert, bevor wir den Drucker überhaupt in die Hände bekommen haben, denn wir erwarteten, dass es sich um einen unbedeutenden Nebendarsteller handeln würde, der zu spät auf den Markt kommt und dessen Funktionen zu spartanisch sind, um gegen die übermächtige Konkurrenz eine Chance zu haben. Die Entdeckung des Elegoo-Einführungspreises von 329€ (Vorverkaufspreis) hat unser Denken über den Drucker verändert.
Nachdem wir den Centauri Carbon fast eine Woche lang in Betrieb hatten, können wir mit Freude berichten, dass der grundsätzliche Reiz dieses Druckers darin liegt, dass er der Qualität und Haptik der X1-Serie von Bambu Lab sehr nahe kommt, abzüglich einiger Funktionen, und das zu einem Bruchteil des Preises. Das und natürlich das Druckbett – wir können gar nicht oft genug betonen, wie abgefahren es ist, dass es sich fast so schnell aufheizt wie das Hotend.
Die Eckdaten umfassen ein Druckvolumen von 256 x 256 x 256 mm, eine maximale Hotend-Temperatur von 320 C und eine Heizbetttemperatur von bis zu 110 C. Ein einstellbarer Abzugslüfter mit Filter trägt ebenfalls ein wenig dazu bei, die Geruchsbelästigung durch das Drucken zu reduzieren und eventuell die Temperatur in der Druckkammer besser zu regulieren. Der Drucker zeigt Ihnen die Druckkammertemperatur an, aber es gibt keine direkte Möglichkeit, diese zu steuern. Ein Zusatzlüfter an der Rückseite der Druckkammer kann zusätzliche Luft auf den Druck blasen, wenn der Doppellüfter am Druckkopf etwas Unterstützung braucht.
Laut Elegoo unterstützt das Druckbett bis zu 1000 W (bei 220 V), wodurch die Druckoberfläche etwa so schnell auf Drucktemperatur gebracht werden kann, wie der Drucker seine anderen vorbereitenden Kontrollvorgänge und die Erwärmung des Hotends durchführt. sführt. Dies wirkt sich spürbar auf die Druckgeschwindigkeit aus, vor allem, wenn Sie das Druckbett nicht nivellieren wollen. Bei unseren Tests haben wir es nicht für nötig befunden, das Druckbett wiederholt zu nivellieren – es hält auch über einen längeren Zeitraum.
Ihnen stehen zwei Druckbettoberflächen zur Verfügung, wobei das Standarddruckbett von Elegoo aus einem zweiseitigen Metallbrett besteht. Die raue, strukturierte „A-Seite“ ist für PLA, ABS und PETG geeignet, während es sich bei der etwas glatteren „B-Seite“ um ein PLA-kompatibles, besonders griffiges Druckbett handelt.
Die Platzierung der Filamentspulen ist gut durchdacht und einfach zu bedienen. Zum Wechseln des Filaments muss der Drucker nicht bewegt werden und am Filamentsensor kann das Filament problemlos durchlaufen – es gibt keine Innenkanten oder -ränder, an denen es hängen bleiben könnte. Der USB-Anschluss befindet sich vorne in der Mitte, direkt neben dem Display, und ist leicht zugänglich. Ein Hinweis zum Display: Es ist über ein dünnen Verbindungskabel angeschlossen, das sehr empfindlich ist und leicht kaputt gehen kann.
Eine Düse aus gehärtetem Stahl gehört zur Standardausstattung, so dass Sie von Anfang zahlreiche Werkstoffe verwenden können. Die Tür und der Deckel sind aus Glas, die Seitenteile aus Metall. Alle Teile lassen sich leicht abnehmen, was den Weg für Modifikationen und individuelle Anpassungen ebnet. Eine Reinigungsbürste für die Silikondüse befindet sich in der Nähe des schmalen Spülmaterialkanals.
Jep, der Centauri Carbon verwendet für den Materialwechsel einen Filamentschneider, der eine saubere Entnahme gewährleistet und die Gefahr einer versehentlichen Verstopfung reduziert. Das bedeutet allerdings, dass der Drucker beim Filamentwechsel ein wenig spült, was zu dem „Spüldreck“ führt, der bei Multimaterialsystemen mit einer Düse so häufig vorkommt. Bitte verwechseln Sie diese zwei Systeme nicht. Es entsteht zwar „Spüldreck“, der Multimaterial-Drucker ist jedoch nicht so verschwenderisch wie ein Multicolor-Drucker.
Beim Drucken haben wir festgestellt, dass der Centauri Carbon eine ordentliche Allround-Leistung bietet und sowohl vollflächige Drucke von zarten Objekten als auch großvolumige Drucke ohne offensichtliche Probleme bewältigt. Bei glänzenderen Filamenten treten sogenannte Vertical Fine Artifacts (VFAs) – zu Deutsch „feine vertikale Risse“ – auf, was einige Nutzer stören könnte. An anderer Stelle hat der Centauri Carbon mit dem Scandic Plate Überhang-Stresstest zu kämpfen; obwohl wir in diesem frühen Teststadiums noch nicht sagen können, ob der Fehler beim Drucker oder beim Slicer – dem Elegoo Slicer, der auf dem OrcaSlicer basiert – liegt oder ob es sich um einen offensichtlichen und stupiden Grund handelt, den wir bis zu diesem Moment noch nicht erkannt haben.
Fürs Erste hat uns der Elegoo Centauri Carbon beeindruckt und wir werden uns in weiteren Tests auf seine exotischeren Qualitäten konzentrieren: die Erwärmung der Kammer und seine Fähigkeit, auch heißere und härtere Materialien zu verarbeiten. Außerdem werden wir prüfen, ob die auftretenden VFAs reproduzierbar und kontrollierbar sind.
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