Neue Wege in der additiven Fertigung zu gehen liegt Kerstin und Frank Carsten Herzog im Blut. Bereits nach dem Studiumsabschluss im Jahr 2000 gründet das Ehepaar die Firma Concept Laser. Basierend auf eigener Forschung entwerfen sie den weltweit ersten industriellen Metall-3D-Drucker. Kein Wunder, dass sie schnell zu einem der führenden Unternehmen der additiven Fertigung avancieren – und schließlich Concept Laser in den Weltkonzern General Electric integrieren.

Doch wie’s bei Unternehmern so ist: Einmal (gründen) ist keinmal. 2021 geht in ihrer HZG Group die Naddcon an den Start. Firmensitz ist das heimische Lichtenfels. Wer sich fragt, woher der unübliche Name kommt: Er steht für „New ADDitive CONcepts“.

Entwarf den ersten industriellen Metall-3D-Drucker: Frank Carsten Herzog (Quelle: Sebastian Buff)
Entwarf den ersten industriellen Metall-3D-Drucker: Frank Carsten Herzog (Quelle: Sebastian Buff)

Gründer Frank Carsten Herzog erklärt: „Mit der HZG Group sind wir zu unseren unternehmerischen Wurzeln zurückgekehrt. Es geht um neue Potentiale und innovative Ideen für den 3D-Druck. Über einen Fonds investieren wir in die aussichtsreichsten Startups und in der naddcon bündeln wir die spannendsten Technologien und wenden diese an. Naddcon hat sich inzwischen zu einem leistungsstarken Entwicklungs- Anwendungszentrum für Additive Fertigung auf internationalem Niveau entwickelt.“

Maßgeschneiderte Lösungen statt 3D-Druck von der Stange

Was macht die Naddcon GmbH anderes als andere 3D-Druck-Firmen? Sie versteht sich als Entwicklungs- und Anwendungszentrum für 3D-Druck-Technologie. Und sie hilft Personen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen, ihre Produkte mit Hilfe von Additive Manufacturing herzustellen.

Wer also eine Idee hat, aber nicht weiß, wie man sie im 3D-Druck umsetzt, ist hier gut aufgehoben. „Wir sind kein Druckdienstleister, sondern generieren gemeinsam mit unseren Kunden neue Anwendungen und bringen sie bis zur Marktreife“, erläutert Geschäftsführer Christian Steinhage. „Dabei haben die meisten Projekte einen starken innovativen Charakter.“

Naddcons Geschäftsführer Christian Steinhage (Quelle: Stefanie Brehm)
Naddcons Geschäftsführer Christian Steinhage (Quelle: Stefanie Brehm)

Die Bandbreite an Kunden ist breit gefächert und erstreckt sich von Kleinstunternehmen bis zu Konzernen, aber auch Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstitute in Europa fragen an. Eine klassische Spezialisierung gibt es nicht, erläutert Steinhage: „Unsere Kundenpalette reicht vom Möbeltischler über Modellbau bis zur Medizintechnik.”

Auf Wunsch bildet Naddcon den kompletten 3D-Druck-Prozess ab, „von der Entwicklung über Datenaufbereitung, Druck, Nachbearbeitung bis zur Qualitätssicherung. Wir begleiten den kompletten Prozess und bauen, wenn gewünscht, die Prozesskette entsprechend beim Kunden auf.“ Ein 5-köpfiges Team aus qualifizierten Entwicklungsingenieuren und Experten setzt dabei auch die anspruchsvollsten Projekte um.

Und wenn es nötig ist und eine gewisse Spezialisierung gefragt ist, hilft ein starkes Netzwerk aus Universitäten, Konzernen, Mittelständlern und Start-Ups weiter.

Die modernsten Maschinen

Naddcon setzt auf die innovativsten Maschinen (Quelle: Fotostudio BeWe - Stefanie Brehm)
Naddcon setzt auf die innovativsten Maschinen (Quelle: Fotostudio BeWe – Stefanie Brehm)

In zwei Produktionshallen werden auf insgesamt 600 Quadratmetern verschiedenste Werkstoffe verarbeitet. Dabei wird in-house auf zehn industriellen 3D-Druckern geprintet. Dabei setzt Steinhage auf Vielfalt: „Es sind innovative Maschinen, die sie am Markt selten oder in geringer Stückzahl finden. Alles unter einem Dach zu versammeln ist unser Markenkern. Wir können, so denke ich, Verfahren bieten, die andere nicht zur Verfügung haben.“

Neben der Laser Powder Bed Fusion (LPBF) für komplexe Metall-Bauteile können auch komplexe Geometrien und Formen im Polymerbereich umgesetzt werden. Auch Thermoplasten-Drucke sind verfügbar. Der Maschinenpark wächst, künftig soll zum Beispiel auch 3D-Druck mit Silikon in der Naddcon möglich werden. Für die Bedienung der Maschinen sowie für Vor- und Nachbereitungsarbeiten werden modernste Softwarelösungen wie Siemens NX von versierten Experten unterstützend eingesetzt.

„Es macht uns Freude, Lösungen, die machbar sind, für unsere Kunden zu entwickeln“, erklärt Christian Steinhage. Einen Teil der Freude gibt Naddcon auch in die Community weiter: Sie unterstützen beispielsweise Makerspaces in der Umgebung und helfen dem CAT Racing Team der Hochschule Coburg.

Anzeige
Anzeige
Anzeige